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UNTERNEHMEN/101: Volkswagen meldet per September 2014 robuste Geschäftsentwicklung (Irene Feldbauer)


Volkswagen Konzern meldet per September 2014 robuste Geschäftsentwicklung

In schwierigem Marktumfeld Pkw-Absatz gesteigert

von Irene Feldbauer, 30. Oktober 2014



Der Volkswagen Konzern meldet für die ersten neun Monate des Jahres 2014 eine robuste Geschäftsentwicklung. Diese Ergebnisse wurden, wie es in der Pressemitteilung vom Donnerstag aus Wolfsburg heißt, trotz des anhaltend unsicheren Marktumfelds erreicht. Der Umsatz lag nach drei Quartalen aufgrund von Belastungen durch Wechselkurseffekte, die insbesondere im ersten Halbjahr anfielen, mit 147,7 (145,7) Milliarden EUR leicht über dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Das Operative Ergebnis wuchs trotz anhaltend schwieriger Rahmenbedingungen um zehn Prozent auf 9,4 (8,6) Milliarden EUR. Die Operative Rendite stieg auf 6,4 (5,9) Prozent. Im Operativen Ergebnis sowie im Umsatz des Konzerns ist das Geschäft der chinesischen Joint Ventures nicht enthalten. Es wird At-Equity im Finanzergebnis bilanziert und fließt deshalb nicht ins Operative Konzernergebnis ein. Das anteilige Operative Ergebnis der chinesischen Joint Ventures wird für den Berichtszeitraum mit 3,9 (3,5) Milliarden EUR ausgewiesen.


VW will Effizienz, Flexibilität und Profitabilität nachhaltig steigern

Vor Steuern erzielte der Volkswagen Konzern ein Ergebnis von 11,5 (9,4) Milliarden EUR. Die Vorsteuerrendite stieg im Zeitraum Januar bis September auf 7,8 (6,5) Prozent. Nach Steuern lag der Gewinn bei 8,7 (6,7) Milliarden EUR. "Wir haben uns im bisherigen Jahresverlauf ordentlich entwickelt. Aber wir müssen weiter intensiv daran arbeiten, jetzt die Basis dafür zu schaffen, dass wir die großen technologischen und wirtschaftlichen Herausforderungen der Automobilindustrie stemmen können. Mit 'Future Tracks' haben wir das entsprechende Programm erfolgreich gestartet, um unsere Effizienz, Flexibilität und Profitabilität nachhaltig zu steigern und Volkswagen fit für die Zukunft zu machen", sagte Prof. Dr. Martin Winterkorn, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen Aktiengesellschaft, am Donnerstag in Wolfsburg. Zugleich bestätigte der Volkswagen Konzern seine Prognose für das Gesamtjahr 2014.


Regional unterschiedliche Wachstumsträger

Die weltweite Pkw-Nachfrage ist im Jahresverlauf bei leicht nachlassendem Tempo weiter gestiegen, die Märkte zeigten sich jedoch regional uneinheitlich. Wachstumsträger waren insbesondere die Regionen Asien-Pazifik, Nordamerika sowie Westeuropa und Zentraleuropa. In Südamerika und Osteuropa blieben die Pkw-Neuzulassungen deutlich unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums. "Wir erwarten, dass sich die Märkte auch im weiteren Jahresverlauf unterschiedlich entwickeln werden. Dieses von politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten geprägte Umfeld verlangt von uns ein Höchstmaß an Flexibilität und finanzieller Stärke. Unsere strikte Kosten- und Investitionsdisziplin sowie die kontinuierliche Verbesserung der Prozesse - unterstützt durch das Zukunfts- und Effizienzprogramm 'Future Tracks' - bleiben zentrale Elemente unserer Strategie 2018, um die nachhaltigen Rendite- und Strategieziele zu erreichen", sagte Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch.


Netto-Liquidität im Konzernbereich Automobile auf hohem Niveau

Die Netto-Liquidität im Konzernbereich Automobile belief sich Ende September auf 16,8 (Ende Dezember 2013: 16,9) Milliarden EUR. Die Sachinvestitionen im Konzernbereich Automobile blieben mit 6,5 (6,4) Milliarden EUR nahezu unverändert. Damit bewahrte der Volkswagen Konzern seine Investitionsdisziplin mit einer Sachinvestitionsquote im Automobilbereich von 5,0 (5,0) Prozent. Die Investitionen flossen vor allem in Fertigungsstandorte und in Modelle, die in diesem und im kommenden Jahr in den Markt eingeführt werden, sowie in die ökologische Ausrichtung der Modellpalette.


Marken und Geschäftsfelder

Die Marke Volkswagen Pkw erzielte in den ersten neun Monaten 2014 ein Operatives Ergebnis in Höhe von 1,7 (2,1) Milliarden EUR. Belastet wurde es durch das geringere Volumen, negative Wechselkurseffekte im ersten Halbjahr sowie höhere Vorleistungen für neue Technologien, während Materialkosteneinsparungen und Verbesserungen beim Mix einen positiven Einfluss hatten. Zu berücksichtigen ist, dass in dieser Zahl das Geschäft der chinesischen Joint Ventures nicht enthalten ist. Die Operative Marge erreichte im Berichtszeitraum 2,3 (2,9) Prozent. Um das Ziel einer Operativen Rendite von mehr als sechs Prozent spätestens bis zum Jahr 2018 zu erreichen, hat die Marke Volkswagen Pkw ein Effizienzprogramm gestartet.


Audi

Mit 3,8 (3,7) Milliarden EUR übertraf Audi leicht das Operative Ergebnis des Vorjahres. Das Volumenwachstum und Materialkosteneinsparungen beeinflussten die Ergebnisentwicklung positiv, hohe Vorleistungen für neue Produkte und Technologien sowie für den Ausbau des internationalen Produktionsnetzwerks wirkten gegenläufig. Die Operative Marge betrug 9,7 (10,1) Prozent.


ŠKODA

In den ersten neun Monaten 2014 lag das Operative Ergebnis von ŠKODA mit 651 (371) Millionen EUR volumen- und mixbedingt deutlich über dem Vorjahr. Die Operative Marge belief sich auf 7,4 (5,0) Prozent.


SEAT

Positive Effekte aus Volumen, Mix und Materialkosten trugen bei SEAT zur Verbesserung des Operativen Ergebnisses auf - 82 (- 93) Millionen EUR bei.


Bentley

Das Operative Ergebnis von Bentley kletterte gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 125 (98) Millionen EUR. Die Operative Marge lag bei 9,9 (9,2) Prozent. Nr. 440/2014


Porsche

Porsche verzeichnete ein Operatives Ergebnis von 1,9 (1,9) Milliarden EUR und erzielte eine Operative Marge von 15,7 (18,2) Prozent. Das höhere Volumen wirkte sich positiv aus, Belastungen ergaben sich dagegen aus gestiegenen Entwicklungskosten sowie höheren Fixkosten.


Volkswagen Nutzfahrzeuge

Das Operative Ergebnis von Volkswagen Nutzfahrzeuge stieg auf 378 (342) Millionen EUR. Die Operative Marge betrug 5,4 (4,9) Prozent.


Scania

Scania verbuchte ein Operatives Ergebnis von 700 (691) Millionen EUR und eine Operative Marge von 9,3 (9,4) Prozent. MAN erzielte ein Operatives Ergebnis von 304 (47) Millionen EUR und eine Operative Rendite von 3,0 (0,4) Prozent.


Volkswagen Finanzdienstleistungen

Die Volkswagen Finanzdienstleistungen erwirtschafteten mit 1,2 (1,1) Milliarden EUR in den ersten neun Monaten 2014 ein Operatives Ergebnis über dem Vorjahresniveau. Weltweit wurden 3,6 Millionen neue Finanzierungs-, Leasing- und Service-/Versicherungsverträge (plus 18,0 Prozent) abgeschlossen.


Winterkorn will zehn Millionen Auslieferungen bereits 2014 erreichen

Prof. Winterkorn: "Wir haben die Chance, die Marke von zehn Millionen Auslieferungen bereits im laufenden Jahr zu erreichen."

Der VW-Konzern will seine Produktoffensive in den verbleibenden Monaten des Jahres 2014 über alle Marken hinweg fortsetzen, die Angebotspalette modernisieren und um attraktive neue Modelle erweitern. Für das Geschäftsjahr 2014 rechnet Volkswagen damit, die Auslieferungen an Kunden moderat zu steigern. "Wir haben die Chance, die Marke von zehn Millionen Auslieferungen bereits im laufenden Jahr zu erreichen", sagte Prof. Winterkorn. Herausforderungen ergeben sich für den Konzern aus dem schwierigen Marktumfeld, dem intensiven Wettbewerb sowie aus volatilen Zins- und Wechselkursverläufen und schwankenden Rohstoffpreisen. Positive Effekte auf die Kostenstruktur des Konzerns erwartet Volkswagen zunehmend aus dem modularen Baukastensystem, das kontinuierlich ausgeweitet wird.


Konzern zeigt sich siegesgewiss

"Vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung des Konzerns bin ich davon überzeugt, dass wir unsere Ziele für das Geschäftsjahr 2014 erreichen werden", sagte Winterkorn weiter. In Abhängigkeit von den konjunkturellen Rahmenbedingungen gehe Volkswagen davon aus, dass sich die Umsatzerlöse des Konzerns und seiner Bereiche im Jahr 2014 in einer Bandbreite von drei Prozent um den Vorjahreswert bewegen werden. Für das Operative Ergebnis des Konzerns erwartet Volkswagen angesichts des herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds eine operative Rendite im Jahr 2014 zwischen 5,5 und 6,5 Prozent, dies gelte gleichermaßen für den Bereich Pkw. Im Bereich Nutzfahrzeuge/Power Engineering geht der Konzern davon aus, den Vergleichswert 2013 moderat zu übertreffen. Für den Konzernbereich Finanzdienstleistungen rechnet Volkswagen mit einer Operativen Rendite zwischen 8,0 und 9,0 Prozent.

Den vollständigen Zwischenbericht veröffentlich der Konzern auf seiner Webseite.

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Quelle:
© 2014 by Irene Feldbauer
Mit freundlicher Genehmigung der Autorin


veröffentlicht im Schattenblick zum 31. Oktober 2014


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