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ERSTAUFLAGE/1061: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 3067 (SB)


Michael Marcus Thurner

Die Ägidenwelt

Perry-Rhodan-Heft Nr. 3067


Galaxis NGC 1169, Ägidenwelt, April 2047 NGZ

Icho Tolot und Onker Dou werden von Petresse 7-McNamara, der Oberkommandierenden der Flotte der Villanova-Terraner in ihrem Flaggschiff KAWA DANTROFF empfangen. Sie freut sich fast schon kindlich über die Anwesenheit Icho Tolots, des berühmten unsterblichen Haluters aus der Milchstraße, und führt ihn durch das Schiff. Onker Dou hört sich derweil unter der Zentrale-Besatzung um, erfährt aber nur Unbedeutendes. Die Besucher, Gustav und das Zain-Konstrukt eingeschlossen, werden zur Heimatwelt der Villanova-Terraner eingeladen, zur Ägidenwelt. Petresse 7-McNamara will aber nicht, daß die FEEDRA BERGSON, das Schiff der Besucher, dorthin fliegt. Sie sollen an Bord der KAWA DANTROFF kommen. Icho Tolot nimmt Kontakt zu Cascard Holonder auf und erklärt ihm die Lage. Er versiegelt das Liga-Schiff und beauftragt Holonder, es nach der Aufladung des Hüllensalkrits der RAS TSCHUBAI im Spandad-System abzuholen, falls sie dann noch nicht zurück sein sollten.

Auf der Ägidenwelt herrschen ähnliche klimatische Verhältnisse wie auf der Erde. Die Villanova-Terraner sind den Terranern zwar ähnlich, allerdings legen sie ein übertrieben lebenslustiges Verhalten an den Tag und scheinen ständig unterwegs zu sein, so als wüßten sie nicht wohin mit ihrer Energie. Auffallend ist, daß es keine Kinder oder Jugendliche gibt.

Tolot und sein Gefolge werden in der Hauptstadt Neu-Terrania zum STARDUST-Palast gebracht und dort von einigen Würdenträgern in Phantasieuniformen, sowie der Schirmherrin Tipa 8-Riordan und ihrem Vordenker Alaska 9-Saedelaere empfangen. Wie ihre Namensgeberin tritt Tipa 8-Riordan herausfordernd unverschämt auf, während Alaska 9-Saedelaere mäßigend wirkt. Er trägt wie sein Namensgeber eine Maske hinter der es irrlichtert. Ob sich tatsächlich ein Cappinfragment dahinter verbirgt, das diejenigen, die es erblicken, in den Wahnsinn treibt, läßt sich nicht feststellen. Die beiden Führer der Villanova-Terraner wissen, daß sie Klone sind und wollen von Icho Tolot erfahren, wie ihre Originale denn gewesen seien.

Icho Tolot möchte Antworten darauf, wie diese Zivilisation entstanden ist und wer der Schöpfer der Klone ist. Tipa 8-Riordan und Alaska 9-Saedelaere ignorieren diese Fragen einfach, als würden sie sie gar nicht wahrnehmen, wohingegen sie andere gerne beantworten. Beispielsweise alle, die den Kampf gegen die Tellerköpfe betreffen. Die Aufgabe der Villanova-Terraner sei es, ein natürliches Gleichgewicht zu bewahren und die Gataser daran zu hindern, sich weiter auszubreiten. Perry Rhodan habe sie hierher geschickt, um die Tellerkopf-Plage zu bekämpfen, erklären sie. Auf die Frage nach Cairanern antworten sie ausweichend, die seien ein Mythos.

Den Besuchern zu Ehren wird ein Fest gegeben. Terranische Musik wird gespielt. Musik, Literatur, Malerei und Bildhauer - das gesamte kulturelle Erbe aus der Milchstraße ist übernommen worden, damit die Identität der Terraner erhalten bleibt. Damit sie, wenn sie eines Tages kommen, Welten vorfinden, auf denen sie sich heimisch fühlen. Tipa 8-Riordan will wissen, ob Tolot gekommen sei, um zu sehen, ob sich die Villanova-Galaxis als Rückzugsgebiet eignet. Der Haluter verneint, für ihn tun sich immer mehr Fragen auf, auf die er keine Antworten bekommt.

Im Gedächtnis der Villanova-Terraner scheint es blinde Flecken zu geben, was bestimmte Themen betrifft. Wie man bereits an Bord der FEEDRA BERGSON bei der Obduktion von Raspor-7-Ye, einem villanova-terranischen Kommandanten, herausgefunden hatte, werden die Gehirne der Villanova-Terraner von positronischen Einheiten instruiert. Mitten im Gespräch sagen Tipa 8-Riordan und Alaska 9-Saedelaere plötzlich, es sei Pause, wenden sich ab und gehen wie ferngesteuert in einen kaminartigen Raum mit einem sternförmigen Muster auf dem Boden. Sie und ihr Geheimdienstchef Corla 7-Bchisama stellen sich auf jeweils einen Zacken des Sterns und fallen, wie alle anderen Villanova-Terraner auch, in eine Art Wachkoma. Aus der Wand löst sich ein mechanisches Gestänge, an dem sich Haken befinden, die über die Nase der Erstarrten ins Gehirn eindringen. So werden sie offenbar mental wieder richtig kalibriert.

Am nächsten Tag tun alle so, als wäre nichts gewesen. Tipa 8-Riordan fordert die Besucher auf, sich von Corla 7-Bchisama durch die Stadt führen zu lassen. Mit einem der typischen Fortbewegungsmittel, der Monocassatta-Bahn, fahren sie an ausgewählte Orte. Tolot möchte nach Sun City, das sich, wie er von Petresse 7-McNamara erfuhr, nachts in Sin City verwandelt. Corla 7-Bchisama will es ihm ausreden, das sei zu gefährlich, dort lebten Villanova-Terraner, die anders seien. Außerdem seien in der Vergnügungsstadt seine Befugnisse eingeschränkt. Icho Tolot besteht nun erst recht darauf, dorthin zu fahren. Er will diesen Aufpasser los werden. Notgedrungen begleitet der sie aber.

Icho Tolot wird in Sun City stürmisch begrüßt, junge betrunkene Frauen hängen sich an seine Beine und verlangen, von ihm hochgeworfen zu werden. Icho tut ihnen den Gefallen, wirft sie 40 Meter hoch und fängt sie behutsam wieder auf. Eine der Frauen namens 8-Correka wirkt anders als die anderen; sie ist auch nicht betrunken. Icho Tolot wirft sie wesentlich weiter und höher als die anderen und muß ein Stück weit rennen, um sie aufzufangen. Dadurch entzieht er sich 7-Bchisamas Überwachung. Onker Dou, Gustav und Annba haben sich schon zuvor abgesetzt und stoßen wieder zu Tolot, als dieser die Frau auffängt. Sie gibt ihnen einen Tip, wo er sich vor 7-Bchisama verbergen kann. Sie ist eine Halbe - so nennen sich Villanova-Terraner, die erkannt haben, daß etwas nicht mit ihnen stimmt. 8-Correka verweist Tolot und seine Begleiter an 5-Brand, der sie zur Rebellenführerin Ramona 8- Sermyon führt. Von ihr hofft Tolot, endlich die Wahrheit zu erfahren. 8-Sermyon will ihre Erkenntnisse aber nur gegen Informationen aus der Milchstraße tauschen. Onker Dou ist bereit, sich zu diesem Zweck an einen von den Rebellen umgebauten Gedankenhaken anschließen zu lassen. Annba überwacht den Vorgang, damit Dous Gehirn keinen Schaden nimmt.

Der Gedankenhaken besteht aus mehreren positronisch gesteuerten Nanosträngen, die sich in Dous Innerstem umsehen. Der Kontakt ist nicht unangenehm. Ehe er sich versieht, ist die Prozedur schon vorbei. 8-Sermyon erklärt, daß sie eine von wenigen ist, die hinter die Fassade blicken. Sie hat keine Gedankensperre in ihrem Gedächtnis, weil sie ein Konstruktionsfehler ist. Ihre positronischen Einheiten sind schon früh zerfallen. Sie verspürt auch keinen Drang, den Gedankenhaken aufzusuchen. Es gibt eine Menge Halbe wie 8-Correka, die ahnen, das etwas falsch läuft, aber immer wieder daran erinnert werden müssen. Versuche, ihre Positronikmaschinchen zu zerstören, damit sie frei werden, hatten jedoch fatale Folgen. 8-Sermyon hat Sin City unter Kontrolle. Wer sich nachts hier aufhält, wird während der Funktionspausen an einen ihrer präparierten Gedankenhaken angeschlossen. So erkennt sie einen Halben und klärt ihn auf.

Die Villanova-Terraner sind in verschiedenen Baureihen entstanden. Gesteuert wird dies vom Qualitätskontrollzentrum aus, das sich auf der Nebelinsel befindet. Es wird von einem Cairaner geleitet. 8-Sermyons Wissen ist zwar beschränkt, aber sie erinnert sich an einen Bilokal-Kontakt zur Milchstraße, der irgendwann abgebrochen ist. Die Baureihen Eins bis Drei wurden vor dem Abbruch dorthin geschickt. Danach wurden aber auch weiterhin neue Baureihen entwickelt. Die Achter-Baureihe war die letzte, die eine größere Anzahl Villanova-Terraner hervorgebracht hat. Aber es gibt das Gerücht, daß eine 10er-Baureihe geplant war, die jedoch gestoppt wurde, weil die Klone zu eigenständig wurden.

Icho Tolot vermutet, daß die Cairaner auf dem Weg zur Milchstraße hier ein Experiment gestartet haben, um Informationen über die dort lebenden Völker zu sammeln. 8-Sermyon leidet unter dem Wissen, das sie besitzt. Es gibt zu wenige, die es mit ihr teilen. Zu wenige, um zur Nebelinsel vorzudringen und die dort gezüchteten Villanova-Terraner, die nicht für wert befunden wurden, leben zu dürfen, zu befreien. Sie möchte, daß Icho Tolot dies tut.

Unterdessen gibt es eine Untergrundbewegung um einen anderen Villanova-Terraner, der der 10er-Baureihe angehört. Er nennt sich Corey. Sein Körper ist deformiert, so daß er sich nur in einem schwebenden Stuhl fortbewegen kann. Er hat allerdings die Gabe, andere durch seine Rede beeinflussen zu können. Er und ein Tipa-Riordan-Klon der 10er-Baureihe haben etliche Villanova-Terraner um sich geschart, die sie dazu bringen, sich nicht an die Gedankenhaken anzuschließen, sondern ganz normal zu schlafen. Corey beschließt, mit 150 seiner Anhänger zur Nebelinsel vorzudringen, um den Cairaner zur Rechenschaft zu ziehen.

Als Icho Tolot, Dou, 5-Brand, Gustav und Annba beim Qualitätskontrollzentrum eintreffen, werden sie von Robotern attackiert, die sie in große Bedrängnis bringen. Als Dou und 5-Brand zu unterliegen drohen, greift das Zain-Konstrukt Annba ein, das sich als herausragender Kämpfer entpuppt und die Roboter in die Flucht schlagen kann.

Aller Abwehrmechanismen beraubt, zeigt sich schließlich ein greiser Cairaner, der einen kranken Eindruck macht. Er nennt sich Quamadse Simdua und bezeichnet sich als Niemands-Konsul und Herr der Ägidenwelt. Er zeigt Tolot und seinen Begleitern bereitwillig seine Labore, in denen Villanova-Terraner in unterschiedlichen Entwicklungsstadien in Glaskuben schwimmen. Er erläutert, daß die Cairaner zwischen 1560 NGZ und 1570 NGZ ein Vorauskommando in die Milchstraße geschickt haben, das Testpersonen aus allen dort lebenden Völkern in die Villanova-Galaxis brachten. Ursprünglich gab es viele Cairaner, die an unterschiedlichen Klon-Zivilisationen arbeiteten. Es gab also nicht nur Terraner- und Jülziish-, sondern auch Arkoniden-, Topsider-, Tefroder-, Linguiden-Klone und etliche mehr. 40 Jahre lang konnte die Verbindung zur Milchstraße durch eine Bilokal-Sphäre aufrechterhalten werden, dann brach sie zusammen. Einige Cairaner versuchten, die Milchstraße mit Raumschiffen zu erreichen, man hat nie wieder etwas von ihnen gehört.

Die anderen cairanischen Wissenschaftler plädierten dafür, die Experimente einzustellen. Doch Simdua war dagegen. Da er sich nicht gegen seine Kollegen durchsetzen konnte, hat er sie ermordet. Das ist nun schon sehr lange her. Simdua führte seine Experimente an Terraner- und Jülziish-Klonen weiter, eine Vitaltränke verlängert sein Leben. Doch deren Energie geht allmählich zur Neige und damit auch sein Leben.

5-Brand ist schockiert, als er erfährt, daß Simdua auch für die Tellerkopf-Plage verantwortlich ist. Bei den Jülziish ist dem Cairaner nämlich ein Fehler unterlaufen. Sie breiten sich so ungehemmt aus, daß sie die ganze Galaxis zu überschwemmen drohen. Deshalb hat er die Villanova-Terraner so instruiert, daß sie der explosionsartigen Vermehrung der Jülziish entgegenwirken.

Simdua erwähnt, daß eine Gruppe Villanova-Terraner bereits vor drei Tagen versucht hat, das Qualitätskontrollzentrum anzugreifen und an den Robotern gescheitert ist. Es waren Coreys Anhänger. Sie sind noch in der Nähe und Corey beobachtet die Ankunft der Galaktiker. Nachdem der Verteidigungsring gefallen ist, kann seine Gruppe ebenfalls ins Qualitätskontrollzentrum eindringen. Als sie auf Simdua stoßen, kommt es zum Kampf zwischen Tolot und den Rebellen, die den Cairaner umbringen wollen. Icho Tolot erkennt, daß es sich bei Corey um einen Ribald Corello-Klon handelt. Er kann mit der Macht seiner Worte andere manipulieren. Icho Tolot will verhindern, daß Corey zu Simdua gelangt, wird aber von Tipa-10-Riordan, die ein umfangreiches Waffenarsenal mitführt, aufgehalten.

Obwohl Dou von Icho Tolot den Auftrag erhielt, auf Simdua aufzupassen, läßt der sich von Corey dazu verleiten, ihn zu dem Cairaner zu lassen. Corey ist so besessen von der Idee, Simdua dazu zu bringen, sich umzubringen, daß er selbst dabei stirbt. Als Tolot bei dem sterbenden Cairaner eintrifft, bittet der ihn, dafür zu sorgen, daß das Qualitätskontrollzentrum zerstört wird.

Da sich die Villanova-Terraner nicht fortpflanzen können, wäre das das Ende ihrer Zivilisation. Da meldet sich das Zain-Konstrukt überraschend zu Wort. Annba möchte die Villanova-Zivilisation erhalten und schlägt vor, als ihr Mentor in NGC 1169 zu bleiben. Icho Tolot ist dagegen. In ihm regt sich wieder die Drangwäsche, die auf ihren Endpunkt zusteuert. Er liefert sich mit Annba einen Kampf, in dem der Haluter eine Menge einstecken muß. Endlich hat er einen würdigen Gegner gefunden, an dem er sich austoben kann. Mit diesem befriedigenden Kampf endet die Drangwäsche und als Tolot wieder klar denken kann, findet er Annbas Vorschlag gut. Er wird auf der Ägidenwelt bleiben und neue Klongenerationen schaffen.

Tolot und Gustav kehren zur RAS TSCHUBAI zurück, die den Flug nun zur Milchstraße fortsetzt.

5. Juni 2020


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