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ERSTAUFLAGE/1055: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 3061 (SB)


Michael Marcus Thurner

Die Dunkle Schwere

Perry-Rhodan-Heft Nr. 3061


Kugelsternhaufen M 15, Zimparisystem, Frattnu, an Bord der RATBER TOSTAN, 2046 NGZ

Daan Gudati, der Kommandant des USO-Schiffes RATBER TOSTAN, wird von Saessbekker manipuliert. Dieses körperlose Wesen ist bereits im Orbit von Rudyn im Ephelegonsystem tätig gewesen, wo er es auf den jungen, parabegabten, von Icho Tolot geschulten Haluter Bouner Haad abgesehen hatte und kurzzeitig auch Perry Rhodan versuchte zu beeinflussen. Damals verlor sich seine Spur. Nun ist er mit dem designierten Sternenkonsul Orpard Surrutaio, der aus der geheimen Unterstadt der cairanischen Siedlung Taymen auf Zarut befreit wurde, an Bord der RATBER TOSTAN gelangt. Die Cairaner hatten Surrutaio dort in Gewahrsam gehalten, weil er als nicht mehr zurechnungsfähig galt. Die Tomopaten, die von den Cairanern beauftragt wurden, ihn zu finden, konnten ebenfalls in das USO-Schiff eindringen, als es Zarut verließ und in den Linearraum eintauchte.

Monkey versucht nun dem Schiff mit der NIKE QUINTO zu folgen. Er kann sich keinen Reim darauf machen, was an Bord der RATBER TOSTAN geschehen ist. Dort läßt Gudati auf Saessbekkers Geheiß hin seinen Stellvertreter, den Topsider Wno Traekknor, wegen Meuterei paralysieren und inhaftieren. Als die Analytikerin Bela Hogam und der Hasproner Iom Tashtelu-Tempu dagegen protestieren, werden sie ebenfalls paralysiert und in der Medostation festgesetzt. Die übrige Besatzung kuscht daraufhin und POSY, die Positronik der RATBER TOSTAN, kann von Saessbekker überlistet werden, indem er ihr zum Beweis der gegen den Kommandanten gerichteten Meuterei zwei Attentäter präsentiert - Besatzungsmitglieder, die er nacheinander kurzfristig übernimmt und Gudati angreifen läßt. Für diese zusätzlichen Übernahmen - er kann immer nur zwei Personen gleichzeitig beeinflussen - muß er sich allerdings aus Surrutaio zurückziehen, weshalb er Gudati befiehlt, den Cairaner betäuben zu lassen und von seinen Bewachern zu trennen.

POSY wird von Gudati gezwungen, sich auf die Minimalfunktionen des Schiffsbetriebs zurückzuziehen. Doch die von Saessbekker übermittelten Argumente, sie wäre nicht in der Lage, eine Meuterei zu erkennen, können sie nicht restlos überzeugen. Bevor sie sich zurückzieht, beauftragt sie Adriano, einen Posbi, der in der Medostation arbeitet, Traekknor, Hogam und Tempu zur Flucht zu verhelfen.

Daan Gudati sieht in Saessbekker seinen einzigen Freund, ohne dessen Anweisung er keine Entscheidung fällen kann. Daß Saessbekker auch noch einen anderen Freund - nämlich Surrutaio - hat, weckt in ihm Eifersucht aber auch ein gewisses Mißtrauen, das ihn befähigt, seine bislang unbekannte Paragabe zu nutzen. Er kann auf zwei Ebenen denken, vordergründig bei Saessbekker sein und gleichzeitig ein von ihm "Insgeheim" genanntes Gedankenversteck aufsuchen, wo er für Sekunden eigenmächtig handeln kann, ohne daß Saessbekker es merkt.

"Insgeheim" sind sein Jugendzimmer und die mit seiner Kindheit verbundenen Erinnerungen. Daan ist das Kind eines Vicraners und einer Oxtornerin. Sein Vater war Vaku-Lotse mit der übersinnlichen Begabung Raumschiffe unter schwierigsten Bedingungen navigieren zu können. Er liebte seine Frau, doch sie hatte nur im Sinn, von ihm ein parabegabtes Kind zu bekommen. Allerdings machte sich trotz vorhandenem Psi-Potenzial bei Daan keine Begabung bemerkbar. Als seine Mutter, die nie irgendwelche anderen Gefühle als Enttäuschung für ihn übrig hatte, beschloß, ihn als gescheitertes Experiment zu eliminieren, erschoß sein Vater sie. Er hatte seinem Sohn immer zärtliche Zuneigung entgegengebracht und leitete, bevor er verhaftet wurde, in die Wege, daß Daan bei der USO eine Ausbildung bekam.

Gudati gelingt es, unbemerkt von Saessbekker den Linearen Faden zu aktivieren, ein spezielles Transpondersignal, das die NIKE QUINTO und die RATBER TOSTAN miteinander verbindet. Dieser Lineare Faden, der eine Reichweite von 20 Lichtjahren hat, beruht auf onryonischer Linearraumtechnologie und sorgt für einen steten Austausch ultrakurzgeraffter Impulse. Über diesen Weg bietet Gudati Monkey die Möglichkeit, eine zu einem bestimmten Zeitpunkt geschaltete Strukturlücke durch den Energieschirm des Schiffes zu nutzen, um in die RATBER TOSTAN eindringen zu können.

In einem halsbrecherischen Manöver rasen Monkey und Zemina Paath, die zusammen ein gutes Team bilden, zunächst in einer Space-Jet, dann sogar nur in ihren Raumanzügen auf den Energieschirm zu - im Vertrauen, daß diese Strukturlücke tatsächlich auch im richtigen Moment geschaltet wird. Die gleichzeitige Besonnen- wie Unerschrockenheit der Thesan beeindrucken den Lordadmiral, der sich üblicherweise zu keiner Emotion hinreißen läßt. Diese unergründliche Frau ist das einzige Wesen, dessen Nähe er tatsächlich schätzt.

Die Lücke entsteht und den beiden gelingt es, ungesehen in die TOSTAN einzudringen, wo sie auf Wno Traekknor, Bela Hogam und Iom Tashtelu-Tempu treffen. Monkey wäre in der Lage, per Überrangbefehl die RATBER TOSTAN zu übernehmen, doch er will wissen, von wem Gudati beeinflußt wird und warum er zum von den Nuru "Dunkle Schwere" genannten Schwarzen Loch des Kugelsternhaufens geflogen ist.

Saessbekker sucht dort die Stumme Station, die sich am Rande des Ereignishorizonts befinden soll. Er will von dort aus Funkkontakt zu den Phersunen in der Galaxis Ancaisin aufnehmen - das ist sein Auftrag, den er vom Advokaten der Kandidatin Phaatom erhalten hat. Außerdem will er seinen Körper zurückhaben, der ihm, ohne zu wissen wie, abhanden gekommen ist. Er läßt Gudati ins Zimparisystem zum von Nuru besiedelten Planeten Frattnu fliegen. Als die ihre Schiffe auf Abfangkurs schicken, zerstört die RATBER TOSTAN eines von ihnen, um die Herausgabe aller Daten, die die Nuru über die Dunkle Schwere gesammelt haben, zu erzwingen.

Bei der Sichtung dieser Daten findet Saessbekker Hinweise auf die Station. Daan soll eine ganz bestimme Impulssequenz via Hyperfunk ins Schwarze Loch abstrahlen. Und tatsächlich antwortet die Station mit einer für Gudati völlig unverständlichen Lautfolge, die nur Saessbekker versteht. Angeblich wird ihm darin mitgeteilt, daß sich sein Körper auf der Station befindet. Im Überschwang der Euphorie offenbart er Gudati sogar, daß er ein besonderes Wesen sei - eine Art Prototyp, der geschaffen und dazu präpariert wurde, ausgesetzt zu werden. Allerdings hätte sein Geist immer Tuchfühlung zu seinem Körper halten sollen. Der Verlust seines Körpers habe seinen Geist verändert - er verliere sich in sich selbst. Aber nun läge sein Ziel in greifbarer Nähe und bald könne er weitere Freunde zu sich in die Milchstraße rufen.

Die Tomopaten fordern von Gudati die Herausgabe Surrutaios und drohen mit der Ermordung von 16 Geiseln. Saessbekker sind diese Leute egal, er verbietet Gudati, auf die Forderungen einzugehen, denn der Sternenkonsul ist eine wichtige Beute, die Saessbekker in seine Heimat mitnehmen will. Daan Gudatis Eifersucht wächst, gleichzeitig wird ihm klar, daß sein bester Freund alles andere als ein Verbündeter ist, sondern eine Geisteszecke, die ihn nur ausnutzt. Die Tomopaten bringen in einer einzigen Explosion alle Geiseln um. Gudatis Zorn darüber, gepaart mit den Erinnerungen an seine Kindheit, verleihen ihm Kraft, mit der er versucht, gegen Saessbekker vorzugehen.

Gleichzeitig verfolgt Monkey die Tomopaten, wird von ihnen jedoch schachmatt gesetzt, indem sie ihm den oberen Teil des Schutzhelms wegschießen und eine sich verhärtende Masse übers Gesicht gießen, so daß er nicht mehr atmen kann. Kurz bevor er stirbt, findet Zemina Paath ihn und befreit ihn aus seiner misslichen Lage.

Den Tomopaten gelingt es, zu Surrutaio vorzudringen und ihn bestialisch zu ermorden. Seitdem ist Saessbekker geschwächt. Er kann zwar Gudati noch befehlen, dafür zu sorgen, daß die Tomopaten fliehen können und behauptet, er habe sich in einem von ihnen festgesetzt. Doch danach vertauscht der Halboxtorner die Rollen und sät bei Saessbekker gezielt Zweifel daran, daß er seinen Körper auf der Stummen Station finden wird. Die sei bestimmt von den Cairanern übernommen und als Falle für ihn gedacht. Wer immer in ihr sitze, habe es nur darauf abgesehen mit seinen Gefühlen zu spielen. Surrutaios Flucht und Tod seien geplant gewesen, weil die Cairaner wüßten, daß Saessbekker geschwächt sein würde, wenn Surrutaio stürbe.

Gudati gewinnt immer mehr an Kraft und schafft es tatsächlich, Saessbekker zu vertreiben. Wohin der allerdings letztendlich geflohen ist, bleibt unklar. Vermutlich tatsächlich in einen der Tomopaten, die mit einer Space-Jet die TOSTAN verlassen konnten.

Als Monkey, Wno Traekknor, Tashtelu-Tempu und Bela Hogam die Zentrale stürmen, ist Gudati total erschöpft aber wieder er selbst. Während Traekknor seinem bisherigen Freund mit Mißtrauen begegnet, schenkt Monkey Gudatis Geschichte uneingeschränkt Glauben.

Währenddessen kämpft sich die Stumme Station aus dem Schwarzen Loch heraus. Nun kann man erkennen, daß sie wie ein cairanischer Augenraumer aussieht. Nur steckt in seiner Mitte keine rote Energiekugel sondern ein funktionalisiertes Weißes Loch, das offenbar von einer fremden Macht als Anschub genutzt wird. Es stößt Materie aus der Singularität aus. Als die Station versucht, Schutzschirme aufzubauen und ihre Waffensysteme zu aktivieren, handelt Monkey umgehend. Mit Ausnahme des Aagenfelt-Blitzes, läßt er das Gebilde mit allem beschießen, was RATBER TOSTAN und NIKE QUINTO zu bieten haben - und das fremde Objekt explodiert.

Der NIKE QUINTO ist es gelungen, die Space-Jet der Tomopaten bei deren Flucht zu beschädigen. Man ist zuversichtlich, die beiden aufhalten zu können. Doch ob man damit auch Saessbekkers habhaft wird, ist fraglich. Im Grunde kann man fortan niemandem mehr trauen, denn es gibt laut Gudati keine Möglichkeit, einen Beeinflußten zu enttarnen. Saessbekker könnte auch in Monkey sitzen, ohne daß der es weiß.

24. April 2020


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