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ERSTAUFLAGE/1019: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 3025 (SB)


Wim Vandemaan

Ich erinnere mich

Perry-Rhodan-Heft Nr. 3025


Rudyn, 2. bis 22. Dezember 2045 NGZ; Vecuia, vor langer Zeit

Auf Rudyn steht Zemina Paaths Nashadaan unsichtbar in einem Park vor der Zheobitt-Klinik in Neu-Terrania. In seinem Innern implantieren der Chefarzt der BJO BREISKOLL Matho Thoveno und Pa-Shomen, der führende Neuronalarchitekt des Ephelegonsystems, mit Hilfe des Paau das Gehirnfragment des Thesans Eyx Xunath in Zeminas Gehirn. Ein äußerst schwieriges Unterfangen, da sich in ihrem, wie sie es selbst nennt, porösen Gehirn, winzige Neuronalkavernen befinden, die gefüllt werden müssen. Als das Hirngewebe anfängt abzusterben, setzt Perry Rhodan seinen Zellaktivator ein, um es zu revitalisieren. Dabei verliert er selbst zwar kurz das Bewußtsein, doch die Operation gelingt.

Zemina Paath erinnert sich an einige Etappen in Eyx Xunaths Leben und erzählt, was sich vor langer Zeit im Galaxien-Geviert der Vecuia ereignet hat:

Das Galaxien-Geviert ist die Mächtigkeitsballung der Superintelligenz VECU. Es besteht aus vier Sterneninseln. Ancaisin ist die Heimat der Cairaner, Toytarila die der Ladhonen und Shu die der Shenpadri. Die Thesanit, ein kleines Volk, das unter dem speziellen Schutz der VECU steht, lebt in Tashgashith. Manchen Personen, die für VECU besonders wichtig sind, verleiht sie relative Unsterblichkeit. Sie erhalten Zugang zur Vitaltränke, einer Quelle reiner Vitalenergie.

Einen Kontakt zu VECU herzustellen, ist nur möglich, wenn die Thesanit mit ihren mentalen Kräften und den Hyperkristallen ihrer Nashadaans, die sie von VECU bekommen haben, eine Aureole erzeugen. Durch diese Aureole können die Cairaner mit ihr sprechen.

VECU dient der Kosmokratin Mu Sargai. In ihrem Auftrag räumen sie und ihre Hilfsvölker hinter verstorbenen Superintelligenzen auf und beseitigen deren gefährliche technische Hinterlassenschaften. Die Shenpadri haben den Auftrag, diese Hinterlassenschaften aufzuspüren und zu bergen. Während die Ladhonen militärisch für Sicherheit sorgen, indem sie mit ihren Raumschiffen als Keimzellen Ephemere Staaten bilden, sind die Cairaner für die Vernichtung der gefährlichen Relikte zuständig.

Den Thesanit kommt die Aufgabe zu, die Gefährlichkeit der Hinterlassenschaft einer Superintelligenz einzuschätzen. In ihrem Volk gibt es paranormal begabte Individuen, Lasha genannt. Eyx Xunath ist ein solcher Thesan, der die Fähigkeit hat, mit Hilfe seines Paau im Nashadaan auf den Temporalen Kanal zuzugreifen und in die Zukunft zu sehen. Dieser Prozeß ist jedoch nicht ungefährlich. Wenn ein Lasha in die Gegenwart zurückgefunden hat, bereitet ihm die Erinnerung an die Zukunft oft unerträgliche Qualen. Es gibt sogar Fälle, bei denen cairanische Wissenschaftler dem leidenden Lasha Hirnpartien entnehmen, vor allem, wenn das Gesehene zu wertvoll ist, um vergessen zu werden. Ein zweimaliges Betrachten derselben Zukunft ist nicht möglich. Weshalb das so ist, wissen selbst die Thesanit nicht.

Eyx Xunath nimmt unter der Leitung des cairanischen Konsuls Numud Stupandse an zahlreichen Kampagnen der VECU teil. Zum Beispiel in der Galaxis Parnastare, der Mächtigkeitsballung der alten Superintelligenz Quelle des Dunklen Sternensands, die im Sterben liegt. Die Vecuia muß hinter ihr aufräumen. Obwohl die Operation planmäßig verläuft, ist Numud Stupandse so beunruhigt, daß er Eyx Xunath bittet, in die Zukunft zu schauen. Dieser sieht, daß in Parnastare ein besonders gefährliches Waffensystem gefunden wird, das nicht auf Anhieb als solches zu erkennen ist. Es gibt sich Positroniken gegenüber als Gastprogramm aus, das sich zur Vereinfachung und Beschleunigung von Verfahren anbietet. Irgendwann, wenn die Superintelligenz es will, verwandelt es sich in eine destruktive Kraft, zerstört die Betriebssysteme und die darauf basierenden Programme, kontaminiert alle Daten, pervertiert sie, kopiert sie in Sekundenbruchteilen und kopiert die Kopien, und bei jedem Kopiervorgang werden winzige Fehler eingebaut, die sich summieren und explosionsartig verbreiten. Eyx Xunath sieht auch, daß Stupandse ein Verräter ist, weil er diese Waffe nicht vernichten, sondern für sich behalten wird.

Es ist ganz offensichtlich, daß diese Waffe in der Milchstraße zum Einsatz gekommen ist und den Posizid sowie die Datensintflut verursacht hat. Die Positroniken konnten sich nicht dagegen wehren, weil diese Technologie alles überbot, was in der Milchstraße datenverarbeitungstechnisch je verfügbar war.

Xunath fürchtet nun, wegen seines Wissens von Stupandse ermordet zu werden. Doch der Cairaner vertraut ihm. Er lädt ihn sogar ins Coomsystem ein, das sich in unmittelbarer Nähe des nicht in die Vecuia integrierten Zweisamen Herzogtums der Aanweem befindet. Dort liegt Allaicra, die Welt des ewigen Lebens. Stupandse erlaubt Xunath und seinem Begleiter, dem Glasgast Oling, aus der Vitaltränke zu trinken. Das macht die beiden relativ unsterblich und sie leben lange Zeit am Rande einer verlassenen Eremitenstadt. Von Stupandse hört Eyx Xunath nichts mehr, aber eines Tages erhält er Besuch von dem neuen Konsul Attadh Machaimani. Dieser bittet den alten Lasha, bei der Erzeugung einer Aureole mitzuwirken, damit die Cairaner mit der VECU sprechen können, um mehr über die Hyperimpedanzerhöhung zu erfahren.

Xunath willigt ein und ist überrascht, als der Konsul ihm eine junge, schwangere Thesan vorstellt. Normalerweise werden nur die erfahrensten Thesanit mit dem Aufbau einer Aureole betraut. Erst später merkt er, daß gerade die schwangere Challaize Paath etwas besonderes ist. Normalerweise gehen bei der Erzeugung einer Aureole die Thesanit nebeneinander durch eine ungestaltete Landschaft. Einer sieht den anderen nur im Augenwinkel. Challaize Paath ist den anderen jedoch immer einen Schritt voraus, so als wiese ihr Embryo den Weg.

In dieser von Zemina Paath, bei der es sich offenbar um Challaize Paaths Tochter handelt, beschriebenen Landschaft, erkennt Gucky die Gegend, durch die er sich bei einer Schmerzensteleportation kämpfen muß.

In der von Challaize Paath und den anderen Thesanit erzeugten Aureole, spricht die VECU von einem bevorstehenden Angriff, den sie nicht abwehren kann und deshalb die Flucht ergreifen wird.

Zemina Paath muß eine Pause machen. Der Erinnerungsprozeß ist für sie zu belastend. In einer von Reginald Bull einberufenen Besprechung werden die Erkenntnisse diskutiert.

Offensichtlich ist es auch in der Vecuia wie überall sonst im Universum im Jahre 1331 NGZ zur Hyperimpedanzerhöhung gekommen, durch die die Mächtigkeitsballung von VECU in eine Krise geraten ist. Sind die Cairaner, Ladhonen und Shenpadri nun im Auftrag der Kosmokratin Mu Sargai in die Milchstraße gekommen, um die Technik der verschwundenen Superintelligenz ES zu eliminieren? Oder geht es ihnen nur darum, Vitalenergie abzuzapfen, weil sie keine Vitaltränke mehr haben? Da die Milchstraße durch den Weltenbrand geschwächt war, stellte sie ein leichtes Opfer dar. Doch Gucky vermutet, daß es noch etwas anderes gibt, das diese drei Völker anzieht - einen Zugang zu etwas, das zu verlieren die Milchstraße in eine Katastrophe führen wird.

Als Zemina Paath ihren Bericht fortsetzt, erfahren ihre Zuhörer, daß Attadh Machaimani vermutet, die Vecuia sei unterwandert. Er beauftragt Eyx Xunath, in die Zukunft zu schauen, um Gewißheit zu erlangen. Das tut der Thesan auch, doch danach kann er sich nicht mehr an das Gesehene erinnern.

Cairaner, Ladhonen, Shenpadri und die Thesanit bereiten sich auf die Hyperimpedanz-Erhöhung vor. Cairaner und Ladhonen rüsten massiv auf und optimieren die Hyperkristallgewinnung. In dieser Zeit erhält die VECU einen neuen und sehr schwierigen Auftrag: Die Hinterlassenschaften der Superintelligenz ETTAMA müssen beseitigt werden. Doch die befinden sich in der Galaxis Rhe, 913 Millionen Lichtjahre entfernt, für die Völker der Vecuia nach der Abwertung der Hyperkristalle unerreichbar.

Die Kosmokratin Mu Sargai bietet eine Lösung. Sie gewährt den Einsatz einer Bilokal-Sphäre, die von einer Sextadim-Hyperbel aus dem Fundus einer zur Materiesenke gewordenen Superintelligenz erzeugt wird. Dabei handelt es sich um einen 34 Kilometer durchmessenden Bereich der Raumzeit, der aus dem Normaluniversum gestanzt wird und an zwei Orten gleichzeitig existiert. Das heißt, Start- und Zielort sind identisch.

Da die Bilokal-Sphäre nach 181 Tagen erlöschen wird, müßte sich das Räumkommando mächtig beeilen, wenn es nicht in Rhe stranden will. Eyx Xunath rät deshalb, den Auftrag abzulehnen, doch da die VECU zur Belohnung für die Übernahme des Auftrags die Sextadim-Hyperbel für eigene Zwecke weiternutzen darf, ist Konsul Machaimani dafür, den Auftrag anzunehmen. Xunath erkennt die Gier hinter Machaimanis Ansinnen. Er ist überzeugt, daß der cairanische Konsul die Technologie der Sextadim-Hyperbel rauben will.

Trotz übler Ahnungen ist Eyx Xunath bereit, die Reise in die ferne Galaxis mitzumachen. Noch mehr beunruhigt es ihn, als Challaize Paath berichtet, daß die VECU bei der Kontaktaufnahme in Flammen stand. Als der Konsul die Superintelligenz fragte, wie es sein kann, daß sie da ist, wo die Welt in Flammen steht, antwortete sie: "Ich bin das Feuer." Xunath wertet diese Aussage als Hilferuf.

Im Halo von Rhe stößt der Einsatztrupp der Vecuia auf mehrere Planeten im Kugelsternhaufen Balstavaan, deren Materie allmählich in Plutonium umgewandelt wird. Hier ist offensichtlich eine Waffe im Einsatz. Die in Rhe heimischen raumfahrenden Attazirrnern, die schon zwei ihrer vier Welten verloren haben, nennen diese Transformationswaffe Schwarzschlag. Zur Auffindung dieser verheerenden Waffe werden immer mehr Lasha, cairanische und ladhonische Flottenverbände, sowie Shenpadri-Spezialisten nach Rhe versetzt. Zu spät wird erkannt, daß das ganze eine Falle ist. Während die cairanischen und ladhonischen Flotten in Rhe gebunden sind, fällt die schutzlose Vecuia einem Angriff der Phersunen zum Opfer. Der Einsatz in Rhe war nichts anderes als ein gigantisches Ablenkungsmanöver. Die Phersunen errichten auf all den von ihnen eroberten Welten Abyssale Triumphbögen. Eyx Xunath und Oling überleben die Angriffe nur, weil Xunaths Nashadaan ihn nach dem Austritt aus der Sphäre dazu drängt, durch den Temporalen Kanal zu sehen. So sieht er den Untergang von VECU und der Vecuia. Doch alle Warnungen kommen zu spät. Die Überlebenden müssen sich aus dem Galaxien-Geviert zurückziehen.

Zemina Paath berichtet nur noch in Bruchstücken. Die Erinnerungen, die aus ihrem Innern kommen, reißen ab. In einem letzten Fragment befindet sich Eyx Xunath bei den Ayees, die ihn fragen, ob er ein Teaana sei. Er bittet sie, ihr Gast sein zu dürfen. Zum Dank dafür könne er ihnen die Zukunft vorhersagen. Die Ayees heißen ihn willkommen: "Sei unser Gast. Und sei unser Wirt."

Xunaths Hirnfragment muß aus Zeminas Gehirn entfernt werden, denn es stirbt ab. Die Mediker können nicht garantieren, daß der Rest noch konserviert werden kann. Zemina Paath erholt sich sehr schnell von dem Eingriff und ist nach kurzer Zeit wieder sie selbst.

Reginald Bull eröffnet Perry Rhodan und Atlan, daß sie von der LFG-Regierung zu Liga-Kommissaren zur besonderen Verwendung ernannt wurden. Atlan soll die militärpolitische Lage in der Milchstraße erkunden, unter der besonderen Berücksichtigung der Situation in den arkonidischen Baronien. Außerdem soll er sich um das sogenannte Sternenrad der Cairaner kümmern, das bereits zweimal in den Orion-Kriegen im 18. und 19. Jahrhundert NGZ eingesetzt wurde. Beide Male in den Zeiten des Posizids, so daß keine verbürgten Informationen darüber vorliegen. Angeblich handelt es sich dabei um eine Art mobiles Sonnensystem.

Perry Rhodan wird mit der RAS TSCHUBAI am 7. Januar 2046 NGZ zu einer Expedition ins Galaxien-Geviert starten. Weitere Besatzungsmitglieder werden bereits geschult. Und es werden auch einige Besatzungsmitglieder der THORA mitfliegen. Perry Rhodan hätte gerne auch Zemina Paath dabeigehabt. Doch die weigert sich, mitzukommen. Die Vecuia sei ein unheilvoller, verdorbener Ort. Das wisse sie nun, denn sie erinnere sich.

4. September 2019


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