Schattenblick → INFOPOOL → UNTERHALTUNG → PERRY-RHODAN


ERSTAUFLAGE/974: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2980 (SB)


Christian Montillon

Die Eisigen Gefilde

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2980


Kleingalaxis Cetus, Sternenring Tson

Atlan ist mit der RAS TSCHUBAI in die Galaxis Cetus geflogen und nimmt dort im Sternenring Tson, wo es eine terranische Handelsniederlassung gibt, Kontakt mit Florence Hornigold auf, der Kapitänin der WOODES ROGERS, des einzigen Schiffes, das in diesem Gebiet an die Hyperimpedanzerhöhung angepaßt wurde. Atlan, der auf seiner Odyssee aus den Jenzeitigen Landen im Sternenring Tson Zwischenstation machte, hat mit Florence Hornigold einige gefährliche Abenteuer durchgestanden, bevor es ihn weiter in die Milchstraße verschlug. Der resoluten Terranerin war Atlan sehr sympathisch gewesen. Und auch Atlan hatte bedauert, daß ihm keine Zeit geblieben war, sich von ihr zu verabschieden. Nun ist er gekommen, um mit ihr zusammen die Milchstraße zu retten. Denn er will die von ES in den Silos von Cetus hinterlassene Pseudo-Eiris beschaffen, um in der Milchstraße die von Adam von Aures ausgebrachten Pseudo-Biophore zu neutralisieren, die für den Weltenbrand verantwortlich sind, der zur Folge hat, daß die Menschen unter einer unerträglichen Hypersensibilisierung leiden.

Atlan und Florence verstehen sich auf Anhieb wieder hervorragend - Tamareil ist zum Glück aus Atlans Kopf in ihren Robotkörper zurückgekehrt. An Bord der RAS TSCHUBAI geht es mit Hilfe von Fitzgerald Klems Amulett quer durch Cetus. Das Schmuckstück aus gefrorener Eiris dient als Kompaß, da es sich immer auf den nächstgelegenen Silo ausrichtet. Per Dreieckspeilung wird ein Zielgebiet von wenigen Lichtjahren Durchmesser bestimmt. Dort existiert nur ein einziger Stern, die Sonne Spalurd, in dessen Nähe Splandheim, eine künstlich geschaffene Schnee- und Eiswelt, die wie ein Pyramidenstumpf aussieht, liegt. Sie wird von seinen Bewohnern die Eisigen Gefilde genannt. Die Splanden sind zum einen humanoid, zum anderen seelöwenartig und können ihre Arme und Beine so einklappen, daß sie vollständig im Körper verschwinden.

In einer Kneipe auf dem Raumhafen von Splandheim lernen Atlan und seine Begleiter ein fremdartiges Wesen kennen, das ihnen seine Hilfe anbietet. Der Charezze Tezzpelder läuft auf dünnen extrem langen Beinen, die aus einem gewölbten Panzer ragen. Die Neuankömmlinge werden aus vier schwarzen Trichteraugen angeschaut. Für den Händler Tezzpelder ist Florence Hornigold keine Unbekannte, sondern eine Legende. Auf die Frage nach etwas Außergewöhnlichem auf Splandheim, verweist er sie zum Tempel des Frostdämons Rudspor.

Etliche Jahre zuvor: Der Frostdämon Rudspor - eine aus Eis und Felsgestein gefertigte Statue - erwacht zum Leben. Vor Schreck stirbt der alte Oberpriester, der das Heiligtum bewacht, in dem sich die Statue befindet. Spontro übernimmt nun seine Aufgabe. Seine Schülerin Sprella unterstützt ihn dabei. Rudspor verlangt immer nur eines: "Hilf mir!", erklärt aber nicht wie und spricht ansonsten in Rätseln. Jahre vergehen, in denen sich Spontro darum kümmert, daß die Statue, deren Beine ständig schmelzen, immer wieder erneuert wird. Aber das, was Rudspor wirklich will, versteht er nicht. Eine Wunde soll gefunden und geheilt werden.

Für Spontro und Sprella ist eine neue Epoche angebrochen. Ihre Splounga, das Heiligtum, floriert besser, als die der übrigen Frostdämonen auf den anderen fünf Flächen der Eisigen Gefilde. Viele kommen zu ihnen, um den lebendig gewordenen Frostdämon zu bestaunen. Spontros neue Ordnung der Dinge - Opferhandel nicht mit Gegenständen, sondern mit Fragen, Weisheit und Wissen - lockt viele an, Abenteurer wie Verzweifelte, Hoffnungsuchende, Philosophen und auch Kranke, die hoffen, im Angesicht des Frostdämons Gesundheit zu finden.

Doch Spontro versteht Rudspor immer noch nicht, der sagt: "Das Gefäß, das Leben gebiert, zerbricht. Die Summe ist Schmerz." Auffällig ist nur, daß Spontro im Gegensatz zu Sprella nicht mehr altert. Mit seinem rechten Auge, das ursprünglich nur ein nutzloser Gewebeklumpen war, kann er inzwischen wieder einwandfrei sehen. Sprella bekommt eine Tochter von ihm - Srupalli, deren Existenz von Rudspor eindeutig begrüßt wird: "Drei sind besser als zwei." Rudspor deutet auf das Schmelzwasser zu seinen Füßen. Spontro soll es seiner Tochter jeden Tag zu trinken geben. Die Folge - Srupalli entwickelt hellseherische Fähigkeiten und sie versteht Rudspors Rätsel. Sie weiß, daß ihr Vater und sie von der Kraft profitieren, die aus der Wunde strömt - der Wunde im Silo, der in der Eiswüste versteckt liegt, wo Srupalli immer spielt. Er liegt hinter einem Diffusfeld, wie Rudspor und Srupalli einhellig behaupten.

Srupalli sieht, daß Hilfe unterwegs ist. Diejenigen, die die Wunde heilen können, sind bereits nah. Es sind Wesen, die helfen können, aber auch gefährlich sind und töten werden.

Von der Slounga Sirast in der Nähe des Raumhafens aus fahren Tezzpelder und Atlans Gruppe mit einem Sippenschlitten los, einem riesigen tellerartigen Gefährt, aus dessen Zentrum mehrere übermannsgroße Iglus aufragen. Der Schlitten läuft auf Räderketten, die sich im Schnee vorwärtswühlen. Als Antriebsenergie dient eine organische Substanz, die in tief unter dem Eis liegenden Bachläufen gewonnen wird. Als Gegenleistung für den Transport wird von den Passagieren verlangt, bei der Kantenüberquerung zu helfen. Der Schlitten muß, wenn er bis zur Splounga Rudspor fahren will, über eine der Kanten des Pyramidenstumpfes fahren. Hier ändert sich die Richtung der Gravitation, außerdem steigt sie um das dreifache an. Führe man mit dem Schlitten einfach darüber, würde der vordere Teil nach unten gezerrt werden, während der hintere Teil noch auf der anderen Kante liegt. Der Schlitten würde zerbrechen. Deshalb muß die gesamte Ladung vom vorderen zum hinteren Bereich getragen werden. Wenn der vordere Teil über die Kante ragt, muß alles wieder zurückgetragen werden - eine sehr schwere Arbeit, die ohne technische Hilfsmittel verrichtet werden muß, weil an dieser Stelle auch keine Technik funktioniert.

Endlich kommt man bei der Splounga Rudspor an. Da Srupalli bereits auf die Besucher gewartet hat, können sie gleich mit Rudspor sprechen. Gegen ein immaterielles Opfer schenkt der Frostdämon Wissen. Also bietet Tamareil an, in sein Bewußtsein zu blicken. Er sei wie ein Mantel einer Persönlichkeit, die nicht zu sich selbst gekommen ist, teilt sie ihm mit. Rudspor bestätigt, sein Dasein sei vielmilliardenfach gestiftet. Florence Hornigold schließt daraus, daß Rudspor lebt, weil etwas zu ihm strömt.

Srupalli bringt die Besucher zu der Stelle, an der sich der beschädigte Silo befinden muß. Aus einem Riß strömt Pseudo-Eiris, die sich über irgendwelche Wege in Rudspor sammelt. Als Klem gerade mit seinem Amulett eine Passage durch das Diffusfeld erzeugen will, taucht das Schiff Tezzpelders auf und reißt Atlan, Klem, Tamareil und Florence Hornigold mit einem Traktorstrahl ins Innere.

Srupalli und ihr Vater können nur tatenlos zusehen, wie die Fremden, die gekommen waren, um zu helfen, entführt werden. Aber das Kind sieht auch, daß sie kämpfen werden und sie weiß, daß sie töten werden, obwohl ihre Gäste das immer von sich gewiesen haben.

Tezzpelder hat von den Gemeni Technologie zur Verfügung gestellt bekommen, mit der er sein Schiff ausrüsten kann. Dafür sollte er die Fremden begleiten, sie gefangen nehmen, wenn sie etwas gefunden haben und dem Bhal Sdy ausliefern. Im Hangar seines Schiffes werden sie von einem Dämpfungsfeld umschlossen, innerhalb dessen jegliche Technik ausfällt, weshalb auch Tamareil leblos am Boden liegt, da ihr Robotkörper nicht funktioniert.

Doch Atlan hat schon beim Auftauchen des Schiffes den TARA-Kampfrobotern, die bei der LAURIN-Jet zurückgeblieben waren, einen Funkimpuls gesandt. Nun tauchen sie auf und brechen durch die Schiffswand. Als Tezzpelder merkt, daß er auf verlorenem Posten steht, weil die TARAs sein Schiff zerstören könnten, nimmt er Atlans Angebot an, sie freizulassen und sich aus dem Staub zu machen, bevor die Gemeni auftauchen.

Wieder auf der Oberfläche Splandheims, kann Fitz Klem mit seinem Amulett eine Querung zum Silo herstellen, den er mit Atlan und Florence Hornigold betritt. Tamareil bleibt zurück, um das Amulett zu bewachen. Die Proto-Eiris befindet sich in neun großen Ballons, die auf langen Stielen in den Schneehimmel ragen. Ein biomechanisches Wesen namens Tholb taucht auf. Da sich in Atlans Zellaktivator ein wenig Proto-Eiris aus einem anderen Silo befindet, wertet der Wächter dies als Gruß seines Bruders Khon. Außerdem trägt Atlan auch noch die Aura eines Ritters der Tiefe und gilt als würdiger Gesandter der Superintelligenz ES. Tholb unterstützt daher die Bergung der Eiris.

Die RAS TSCHUBAI kann die Eiris-Ballons in der leeren Beiboot-Mulde deponieren, in der die BJO-BREISKOLL sonst parkt, die mit Perry Rhodan in der Milchstraße zurückgeblieben ist. Tholb warnt davor, daß die Eiris-Ballons, wenn sie nicht mehr im Silo sind, an Substanz verlieren könnten, was sich auf den Hypertransflug der RAS TSCHUBAI auswirken kann, da die Proto-Eiris mit den hyperenergetischen Kräften interagieren wird. Wie dem auch sei, Eile ist geboten, da man jederzeit mit dem Auftauchen des Bhals Sdy rechnen muß.

Während Tholb im Steuerraum des Silos die Verankerung der Ballons löst, greift der Traktorstrahl der RAS TSCHUBAI zu und zieht sie nach und nach an Bord. Beim vorletzten Ballon taucht der Sdys Spross PARTAMASPA auf. Er fordert die Auslieferung der Proto-Eiris, sonst greife er die RAS TSCHUBAI an. Der Bhal vertritt die Interessen der Superintelligenz GESHOD, behauptet aber, zum Wohl der Mächtigkeitsballung von ES zu handeln.

Da ein Angriff auf die RAS TSCHUBAI die Proto-Eiris und damit die Rettung für die Milchstraße zerstören würde, was nicht im Sinne GESHODs sein kann, wie Florence Hornigold zu bedenken gibt, lenkt Sdy ein und läßt die RAS TSCHUBAI mit ihrer Fracht ziehen.

Es gibt noch zwei weitere Silos, die mit Hilfe von Klems Amulett gefunden werden müssen.

Monate nachdem die Fremden wieder verschwunden sind, merkt Spontro, daß seine Tochter immer seltener in die Zukunft schaut. Sie wird mehr und mehr zu einem ganz normalen Kind. Und auch er scheint wieder zu altern, worüber sich seine Frau sehr freut, denn es gibt für sie nichts schöneres als gemeinsam mit ihm alt zu werden. Aus dem Frostdämon Rudspor ist jedoch alles Leben gewichen und er schmilzt auch nicht mehr. Somit hat sich Srupallis Prophezeiung, daß die Fremden auch töten werden, doch noch erfüllt.

9. Oktober 2018


Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang