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ERSTAUFLAGE/972: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2978 (SB)


Michelle Stern

Der Spiegelteleporter

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2978


Milchstraße, Solsystem, Mai 1552 NGZ

Nachdem LORETTA-97 explodiert ist, sucht das Liga-Schiff GOUBAR NANDESE unter Leitung Reginald Bulls fieberhaft nach Überlebenden. Am Ort der Explosion herrscht ein unglaubliches energetisches Chaos, so daß die Ortung stark erschwert, zum Teil sogar unmöglich ist. Offenbar wurde die gesamte gespeicherte Menge an Hyperenergie des Tenders schlagartig freigesetzt. Durch diese unkontrollierten Energien haben sich Hyperfelder und Miniaturhyperriffs gebildet, die Materie in die Pararealität ableitet.

Doch tatsächlich kann nach einiger Zeit der schwer beschädigte Kugelraumer weit entfernt vom Explosionsort gefunden werden. Ein Notruf geht ein. 500 Überlebende konnten sich in der Zentralkugel verschanzen. Reginald Bull schickt Gucky und den Spiegelteleporter Kaleb Barasi los, um einen transportablen Transmitter an Bord des Wracks zu bringen, denn die Schiffe können durch das energetische Chaos nicht weit genug vordringen.

Auf LORETTA-108 kann die Techno-Mahdistin Lima Portomessa nicht fassen, daß tatsächlich ein Tender explodiert ist und über tausend Menschen in den Tod gerissen hat. Sie würde gerne Reginald Bull die Schuld dafür geben, der den Beschuß der Schiffe zu verantworten hat, aber die positronische Auswertung bestätigt, daß der Schutzschirm des explodierten Tenders von innen deaktiviert worden ist. Was noch schlimmer ist, sie hat den Beweis dafür in der Hand, daß ihr Kollege Lephart Yutong für die Vernichtung des Schiffes verantwortlich ist. Da sie ihn verdächtigt hatte, zum Verräter am Techno-Mahdi zu werden, hat sie gegen ihn ein Überwachungsprogramm gestartet und vergessen, es wieder zu deaktivieren. Die Positronik weist sie nun darauf hin, daß Yutong eine Datei gelöscht hat, von der der Rechner eine Kopie gemacht hat. Darin wird deutlich, daß kurz vor der Explosion von ihrem Schiff aus ein Hyperfunkimpuls an Tender 97 gesendet worden war.

Lima Portomessa wird klar, daß sie dem Massenmörder allein nicht gewachsen sein wird. Sie braucht jemanden, der ihr hilft. Sie will Gucky und Barasi an Bord holen und sendet eine geheime Funkbotschaft an die GOUBAR NANDESE, in der sie darum bittet, mit Barasi sprechen zu können.

Auf LORETTA-97 kann in der Zentrale der von Gucky gebrachte Transmitter aufgebaut werden. Außerhalb der Zentralkugel fluktuieren Hyperfelder, die es extrem schwierig machen, dort noch nach Überlebenden zu suchen. Doch Gucky will es nicht unversucht lassen. Gucky und Barasi gelingt es, zwei Frauen außerhalb der Zentrale zu finden, darunter die Kommandantin Sindra Wenndon, eine Freundin von Lima Portomessa. Wenige Sekunden nach dem letzten Transmitterübergang explodiert der ENTDECKER schließlich doch noch. Es ist unklar, ob es noch weitere Überlebende im Außenbereich des Schiffes gegeben hätte.

Auch auf die Gefahr hin, erneut in eine Falle zu tappen, dringt Kaleb Barasi, der überzeugt ist, daß Lima Portomessa aufrichtig ist, in den Tender 108 ein. Über seinen Spiegelkörper spürt er sie in ihrer Kabine auf und spricht mit ihr. Sie erzählt ihm, warum sie dem Techno-Mahdi folgt. Der soziopolitische Hintergrund dieser Vereinigung sei ihr wichtig. Logokratie zugunsten der Menschheit - Herrschaft des Wissens. Barasi erfährt, daß der Techno-Mahdi aus einer soziopolitischen Simulation entstanden ist, aus einer Art komplexem Rollenspiel. Während viele im normalen Wissenschaftsbetrieb keine Chance erhalten, sich weiterzuentwickeln, bekommen sie in den Logo-Oasen des Techno-Mahdi alle Unterstützung die sie brauchen, um ihre Studien voranzutreiben.

Lima Portomessa ist der Ansicht, daß die Regierung nicht mehr von Zellaktivatorträgern beeinflußt werden sollte. Sie bezeichnet Reginald Bull als Fossil aus der Urzeit, das sein Ableben verschlafen hat. Die Menschheit hätte sich längst weiterentwickelt, nur die Aktivatorträger hätten das verpaßt. Sie will sich nicht von uralten Männern vorschreiben lassen, was gut für ihre Zeit sei.

Barasi muß das Gespräch abbrechen, um zu regenerieren. Er wird in acht Stunden zurückkehren, was Lima ganz recht ist. Der Roboter, den sie in einem Schrank versteckt hat und der Gucky an Bord ziehen soll, ist noch nicht ganz einsatzbereit. Da Yutong ihren Funkspruch an die NANDESE mit Sicherheit registriert hat, macht sie ihm weis, sie wolle Gucky in eine Falle locken und gefangen nehmen. Yutong ist damit einverstanden.

Die Liga hat ein Spezialraumschiff entwickelt, mit dem sie den Hypertronzapfstrahl eines Tenders unterbrechen will. Die COMAR ist mit zusätzlichen Paratronschirmkonvertern ausgestattet, weshalb man dieses Schiff Paratron-Interruptor nennt. Doch ein erster Versuch, damit einen Tender auszuschalten, schlägt fehl. Der Zapfstrahl der Sonnenhyperstrahlung sucht sich einfach einen neuen Weg und schlängelt sich am Paratronsperrfeld vorbei.

Für den Fall, daß Lima Portomessa mit Reginald Bull sprechen möchte, ist dieser bei Barasis nächstem Besuch ebenfalls an den Parablock angeschlossen. Als Barasis Spiegelkörper nun bei Lima erscheint, aktiviert sie ihre Parafalle, zieht aber versehentlich statt Gucky Reginald Bull an Bord. Plötzlich taucht Yutong auf und macht sich über Limas Naivität lustig. Natürlich hat er längst durchschaut, daß sie ihn hintergehen will und Vorkehrungen getroffen. Er ist sehr erfreut, daß ihm Reginald Bull in die Fänge geraten ist, der mindestens so wertvoll ist wie Gucky. Er paralysiert Lima und Bull kurzerhand, sperrt die Frau in ihre Kabine ein und entnimmt Reginald Bull den Zellaktivator, den er durch ein wertloses Gerät ersetzt. Bull soll als Druckmittel dienen, damit der TLD weitere Versuche unterläßt, die Tender zu sabotieren.

Als Reginald Bull plötzlich verschwindet, wäre Gucky seinem Freund am liebsten sofort zu Hilfe geeilt, notfalls auch mit einer Schmerzensteleportation. Doch Barasi hält ihn zurück, denn sonst hätten die Madhisten auch noch den Mausbiber als Geisel genommen. Der Spiegelteleporter plädiert dafür, die fehlerfreie Einsatzbereitschaft des Paratron-Interruptors abzuwarten, was in acht Stunden soweit ist. Dann könnte auch er wieder in den Einsatz gehen.

An Bord von LORETTA-108 droht Yutong, weitere Tender zu vernichten, sollte der TLD noch einmal gegen den TERRANOVA-Schirm vorgehen. Mit Freude würde sich der Mann an Lima rächen, indem er die Schiffe vernichtet, auf denen sich Menschen befinden, an denen ihr etwas liegt. Bull wird klar, daß er es mit einem Wahnsinnigen zu tun hat. Yutong gibt freimütig zu, an den Zielen des Techno-Mahdi nicht mehr interessiert zu sein. Ihm gehe es nur noch um Macht. Reginald Bull aktiviert einen als Leberfleck getarnten Mikrosender und kann damit seinen SERUN herbeirufen, der ihm durch das Überraschungsmoment zur Flucht verhilft. Allerdings hat Yutong seinen Robotern Störfeldgeneratoren eingebaut, die Bulls SERUN so einschränken, daß er ohne ihn fliehen muß.

Reginald Bull kennt sich in dem Tender besser aus als die Mahdisten. Er weiß zum Beispiel, daß es einen verborgenen Raum gibt, in dem sich Waffen, Schutzausrüstung und medizinische Vorräte befinden. Dort stattet er sich mit einem Schutzanzug und zwei Strahlern aus.

Da Yutong der Positronik einreden konnte, Lima Portomessa würde an der Liga Verrat begehen, konnte er sie unter Arrest stellen. Da nützt auch ihr Überrangcode nichts. Jedoch gilt diese Beschränkung nur in dem Schiffsbereich, in dem ihre Kabine liegt. Außerhalb dieses Abschnitts ist er noch gültig. Die von Yutong geforderte vollständige Löschung ihrer Autorität war nicht möglich, da die Tenderführung unter den beiden aufgeteilt ist und Lima bereits entsprechende Vorkehrungen getroffen hatte. Sie befreit 22 Personen, die sich im Arrestbereich befinden, weil sie in den letzten Tagen versucht hatten, aus ihren Quartieren auszubrechen.

In der Zwischenzeit soll das Projekt Paratron-Interruptor vorangetrieben werden, die Deaktivierung der LORETTA-Tender mithilfe des Spezialraumschiffs COMAR. Doch Gucky dringt darauf, damit noch abzuwarten, bis er auf LORETTA-108 nach Bully gesucht hat.

Lima erringt die Befehlsgewalt über die Positronik zurück und kann diesen Vorgang so verschleiern, daß Yutong immer noch denkt, er habe sie. Die Befehle, die er gibt, werden immer noch befolgt, solange Lima sie nicht widerruft.

Reginald Bull trifft in dem Moment mit Lima zusammen, in dem auch Yutong sie wieder aufspürt. Der Mahdist droht, einen Tender zu vernichten, wenn die beiden nicht sofort in die Zentrale kommen. Lima gelingt es, einem der Roboter den Störfeldgenerator zu entwenden, bevor sie gehen. Da taucht Barasis Spiegelkörper auf. Lima beauftragt ihn, die in ihren Unterkünften eingesperrten Besatzungsmitglieder zu befreien. Dazu verrät sie ihm einen Überrangcode, den er ihnen übermitteln soll.

In der Zentrale gibt Yutong Reginald Bull 30 Sekunden Zeit, eine Entscheidung zu fällen. Entweder er zerstört seinen Zellaktivator mit einem Desintegrator oder Yutong vernichtet den ersten Tender. Er zeichnet das Geschehen auf, um der Menschheit zu zeigen, wie Zellaktivatorträger wirklich sind. Denn er ist sicher, Bull wird sein Leben retten. Doch der überlegt nicht lange. Nach fünf Sekunden schießt er im Bewußtsein, nun zum Tode verurteilt zu sein, auf den vor ihm schwebenden Aktivatorchip. Er kann sein Leben nicht mit dem Tausender anderer aufwiegen. Was ihn allerdings wirklich schmerzt, ist, daß er Shinae nicht aufwachsen sieht.

Yutong ist so verblüfft, daß er nicht merkt, wie Lima seine Roboter umprogrammiert. Sie wenden sich gegen den Mahdisten und betäuben ihn. Da Yutong Bulls Zellaktivator untersuchen und vervielfältigen wollte, ist Lima sicher, daß ihr Kollege den echten versteckt hat und Bull einen falschen zerstören ließ. Als Lima merkt, daß Bull tatsächlich glaubt, seinen Zellaktivator vernichtet zu haben, wandelt sich ihr Bild von ihm. Seine Tat imponiert ihr so sehr, daß sie bei ihren Mitstreitern auf den anderen Tendern dafür appelliert, die Tender aufzugeben, damit man sich mit der Liga an einen Tisch setzen und den Weltenbrand gemeinsam bekämpfen kann. Sie argumentiert, der Techno-Mahdi sei von den verschiedensten Kräften unterwandert worden, weshalb man nun Zeit brauche, sich neu zu sortieren und zu verorten.

Es kommen nicht alle Techno-Mahdisten ihrer Aufforderung nach, doch es sind genug, um die kritische Masse zu überschreiten. Die restlichen Projektorschiffe reichen nicht aus, den TERRANOVA-Schirm aufrechtzuhalten. Er bricht zusammen und Shinae kann wieder die Sterne sehen.

21. September 2018


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