Schattenblick → INFOPOOL → UNTERHALTUNG → PERRY-RHODAN


ERSTAUFLAGE/883: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2889 (SB)


Verena Themsen

Im Kerker des Maschinisten

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2889


Am 20. September 1522 NGZ befindet sich die RAS TSCHUBAI in Sicherheit. Vier Tage lang hatten die Gyanli Verwüstung über das Schiff und die Mannschaft gebracht. Nun ist man sie endlich los. Von einer Verfolgung kann ANANSI nichts entdecken. Jawna Togoya ist schwer angeschlagen aus dem Kampf gegen Onodaurd/Pushaitis hervorgegangen. Ihre vollständige Wiederherstellung wird wohl mehrere Monate dauern.

Von all dem, was auf der RAS TSCHUBAI geschehen ist, ahnt Gucky nichts. Er wurde gleich zu Beginn des Angriffs von einem Traktator getroffen und außer Gefecht gesetzt. Als er wieder zu sich kommt, befindet er sich in einem riesigen kellerartigen Gewölbe, das eine mehrere Stockwerke umfassende verschachtelte Struktur aus Treppen, Brücken und Balkonen aufweist. Er kann ungehindert teleportieren, doch sein SERUN funktioniert hier nicht. Bei seinen Erkundigungen stößt er auf fremdartige Maschinen, deren Funktion er zu ergründen versucht. Einen knallroten Apparat, eine Mischung aus alter Standuhr und einarmigem Bandit, sieht er als besondere Herausforderung an und bearbeitet ihn so lange, bis der endlich auf seine Kontaktversuche reagiert. Es handelt sich um eine Putzmaschine, die einen Wasservorrat beinhaltet, was für Gucky sehr wichtig ist, denn seit seiner Gefangennahme hat er weder gegessen noch getrunken. Gucky rüstet den Putzroboter mit dem Translator aus seinem SERUN aus und baut ihn solange um, bis er sich mit dem Apparat, dem er den Namen Dominik Sonntag gibt, unterhalten kann. Sonntag erweist sich als recht mitteilsam. So erzählt er, daß man sich hier im Marka-Trakt der Zuflucht des Maschinisten befinde. Außer Gucky gäbe es noch weitere 30 Personen, die sich hier aufhielten. Gucky geht davon aus, daß es sich dabei um Besatzungsmitglieder der RAS TSCHUBAI handelt.

Er setzt Dominik Sonntag als Transportmittel ein und macht sich auf die Suche. Mit seinen telepathischen Sinnen stößt er auf eine denkende Maschine, die mit ihren Gedanken die Zuflucht erzeugt. Obwohl sie keinerlei Verzierungen hat, ist sie die schönste Maschine, auf die er in dem Gewölbe bislang gestoßen ist. Sie besteht aus Rohren, Schieben, Stangen und Kugeln, die in einer langsamen Bewegung gefangen sind, was wie ein eleganter Tanz aussieht.

Nachdem Gucky über eine Stunde versucht hat, diese Maschine zu ergründen, erhält er plötzlich eine telepathische Reaktion auf seine ständig gestellten Fragen. "Du störst meinen Gedanken", bekommt er zu verstehen. Doch Gucky gibt nicht auf und versichert der Maschine, daß er sie erst in Frieden läßt, wenn er ein paar Antworten bekommen hat. Und so erfährt er, daß er es mit einem Pashukan namens Tellavely zu tun hat, einem Handhaber des Pavvat. Sein Beiname laute "der Lügner". Tellavely berichtet von KOSH und dessen Bestreben, sich zu einer Materiesenke weiterzuentwickeln. Das Bewußtsein dieser Superintelligenz sei vor der Zeit vergangen, es mußte vergehen, denn ein solches Bewußtsein sei ein Leuchtfeuer für die Höheren Mächte. KOSH, das Lot, habe kein Interesse daran, von einem wie Cadabb gefunden zu werden, der seit Jahrmillionen nach KOSH sucht, um die Superintelligenz zu vereinnahmen. Mehr als diese kryptischen Informationen gibt Tellavely jedoch nicht preis.

Gucky macht sich weiter auf die Suche nach den Gefangenen, espert ihre Gedanken und entdeckt sie in einer tieferliegenden Halbkugel, wo sie sich ein Matratzenlager eingerichtet haben. Er kann sie von oben sehen, entdeckt auch Farye Sepheroa und versucht Kontakt zu ihr aufzunehmen. Die Leute können ihn ebenfalls sehen und schöpfen bereits Hoffnung. Doch sein Versuch, zu ihnen hinunterzuteleportieren scheitert. Er kann zwar teleportieren, verpeilt sich aber vollkommen in der Richtung. Genauso ergeht es ihm mit der Telekinese. Unter größter Kraftanstrengung gelingt es ihm, einen Menschen unten anzuheben, doch der driftet in eine völlig andere als die von Gucky gewollte Richtung ab. Es scheint, als existierten die Menschen in einer anderen Realität, die sich nur um ein geringes Maß von seiner unterscheidet. Gucky will die Gefangenen auf keinen Fall enttäuschen, doch er ist ratlos. Er sitzt ja selbst im Kerker des Maschinisten. Was nützt es, wenn er die anderen aus ihrem zwar kleineren Gefängnis befreit, sie aber nur in ein größeres bringen kann?

Auf Sonntag thronend macht er sich abermals auf die Suche nach einem Mittel, das es ihm ermöglicht, zu den Menschen vorzudringen. Dabei stößt er auf eine Maschine, die aussieht, wie eine uralte Dampflok ohne Räder. Mit ihr will er einen Fluchttunnel für die gefangenen Besatzungsmitglieder der RAS TSCHUBAI bohren. Doch auch ihr Einsatz ist nicht mit Erfolg gekrönt, der Bohrkopf kommt trotz genauer Berechnung nicht bei den Menschen an.

Stattdessen treten sogenannte Bewahrer auf den Plan. Die Bewahrer würden die Integrität aller Strukturen bewahren, wenn schädliche Einwirkungen auf sie stattfinden, erklärt Sonntag. Gucky hätte den mobilen Multiperforator mehrfach beschädigt. Deshalb müsse er repariert werden, was dann auch geschieht. Doch nach dem Abzug der Bewahrer tauchen die Bereiniger auf. Sie hätten die Aufgabe, die Situation zu bereinigen, die dazu geführt hat, daß der Zuflucht Schaden zugefügt worden ist, teilt Sonntag mit. Gucky wehrt die Roboter ab und zerstört dabei einige. Als er zu dem bereits gebohrten Loch zurückkehrt, ist dieses verschwunden. Ein halb im Boden steckender Roboter ist mittendrin durchgeschnitten. Offensichtlich hat Tellavely das Loch einfach weggedacht.

Nachdem die Bewahrer und Bereiniger wieder abgezogen sind, macht sich Gucky über die zurückgelassenen Roboter her, die er beschädigt hat. Aus dem Datenspeicher eines Bereinigers erhält er einige Informationen über den Ort, an dem er sich befindet: die Zuflucht des Maschinisten liegt in etwas, das Katoraum genannt wird - und der liegt in einer anderen Dimension. Gucky erfährt aber auch, daß die Roboter über ein als Trypator bezeichnetes Tor in den Katoraum kommen, das mit dem Trallyomsystem, dem Heimatsystem der Gyanli, verbunden ist.

Auf der RAS TSCHUBAI stößt man unterdessen in unmittelbarer Nähe zu einem Sphärotraf-Großkugelspeicher auf ein "Geschenk" Pushaitis, das dieser zurückgelassen hat. Es ist eine Katopore, ein winziges Schwarzes Loch, das selbst kaum zu erkennen ist. Man sieht es nur richtig, wenn man sich bewegt - um einen Punkt in der Luft herum scheint der Hintergrund gebeugt zu werden, was zu einem Linseneffekt führt. Das Schiff muß schleunigst in einem weiten Umkreis um diese Minisingularität evakuiert werden, denn die Katopore soll kontrolliert innerhalb installierter Schirmfelder zur Explosion gebracht werden.

Gucky beschließt, Tellavely erneut aufzusuchen. Er will ein paar Antworten von ihm und bedroht ihn mit einer Energiezelle, die er einem Roboter entnommen hat. Tellavely gibt gezwungenermaßen preis, daß der Katoraum ein Raum unterhalb der übrigen raumzeitlichen Dimensionen sei und daß die Katoporen, Produkte der Trypatechnologie, vielseitig eingesetzt werden könnten. Sie können je nach ihrer Größe einige Zerstörung anrichten, aber für manche sind sie auch ein Tor oder die Grundlage für ein Tor. Katoporen sind kontrollierte Schwarze Mikrolöcher. Durch ein solches Mini-Black-Hole sind Gucky und die anderen Gefangenen aus der RAS TSCHUBAI in die Zuflucht versetzt worden. Gucky spürt, daß diese Katopore noch offen ist. Es gibt also einen Weg zurück.

Gucky will zu den anderen Gefangenen. Doch mit denen habe Tellavely nichts zu tun. Die gehörten Pushaitis und würden wohl bald in den "hohen Raum" zurückkehren. Gucky dagegen soll in der Zuflucht bleiben, weil Tellavely ihn für die Vollendung des Kerkers braucht. Guckys Geist soll zum Schlußstein des Gewölbes werden.

Davon hält der aber gar nichts. Er spürt während des Gesprächs mit Tellavely, daß es etwas gibt, das dem Maschinisten sehr wichtig ist - etwas, das mit der Beherrschung der Trypatechnologie zu tun hat. Gucky verleitet Tellavely mit der Androhung, seinen größten Schatz vernichten zu wollen, dazu, an das wertvolle Gerät zu denken. Sofort weiß Gucky, wo er hinteleportieren muß, um das Ding zu entwenden. Er soll den Trypatresor auf keinen Fall berühren, schreien Tellavelys Gedanken.

Der Maschinist ruft Kampfroboter auf den Plan, die Sonntag vernichten - ein Ende, das der Roboter, den Gucky schätzen gelernt hat, seiner Meinung nach nicht verdient hat. Gucky läßt die in Tellavely deponierte Energiezelle explodieren, um die Kampfroboter auszuschalten. Gleichzeitig teleportiert er fort und sucht weiter nach der noch offenen Katopore, durch die er auf die RAS TSCHUBAI zurückkehren kann. Tatsächlich fällt ihm an der Decke eine handtellergroße Stelle auf, hinter der das Mauerwerk leicht verzerrt ist. Er versucht, einen Durchgang zu erspüren, doch das Mini-Blackhole ist durch Schirmfelder geschützt. Auch wenn er es noch so sehr haßt, bleibt Gucky nichts anderes übrig, als per Schmerzensteleportation in die Katopore einzutauchen.

Gucky kommt nun genau in dem Moment durch die Katopore, in dem sie auf der RAS TSCHUBAI zur Explosion gebracht werden soll. Zum Glück merkt Sichu Dorksteiger, daß sich das Mini-Blackhole verändert und eine kontrollierte Sprengung nicht mehr gewährleistet ist. Wie eine Kugel schießt Gucky aus der Katopore und wird von Perry Rhodan in Empfang genommen. Völlig benommen verlangt der Mausbiber, daß das Schwarze Loch nicht zerstört werden darf. Doch in dem Moment kommt es bereits zu einer gewaltigen Explosion. Die Katopore ist von selbst instabil geworden. Der Durchgang eines Körpers hat anscheinend die Schutzschicht gestört, woraufhin die Katopore einen Teil der Explosionskraft entladen hat und gleich darauf verschwunden ist. Sie taucht an etlichen Stellen wieder auf und zieht eine Spur der Verwüstung durch das Schiff. Niemand weiß, wann und wo sie damit aufhören wird.

6. Januar 2017


Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang