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ERSTAUFLAGE/814: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2820 (SB)


Michelle Stern

Der Geniferen-Krieg

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2820


2264 NGZ - Die ATLANC ist vor über 700 Jahren Bordzeit in die Synchronie aufgebrochen und hat sich auf den Weg in die Jenzeitigen Lande gemacht.

Mittlerweile ist Atlan so ausgelaugt, daß er nur noch wie ein Gespenst aussieht. Stündlich wird ein Nanogenten-Schwarm in seinen Körper transmittiert, der an ihm zehrt. Der Zellaktivator hilft nach wie vor wenig. Die Synchronie ist ein schleichendes Gift, gegen das er jeden Tag aufs neue kämpfen muß. Auch Avan Tacrol, der einst junge, vor Ungeduld und Lebensfreude sprühende Haluter, ist inzwischen frühzeitig gealtert - ein Greis, der erblindet wäre, wenn Genetiker seine Augen nicht nachgezüchtet hätten.

Die Situation an Bord ist angespannt.

Die Besatzung der ATLANC besteht schon längst nicht mehr nur aus Terranern, Onryonen und Tolocesten, sondern aus allen möglichen Mischungen dieser drei Spezies und noch fremdartigeren Genen aus den Gen-Tresoren der ATLANC. Das Schiff ist von seinen Bewohnern in Sektoren eingeteilt worden. Im Zentralsektor, in dem sich die Zentrale und der Bordrechner befinden, leben und arbeiten Atlan, die Geniferen und etwa tausend andere Besatzungsmitglieder, die sich aus Onryonen und Transterranern zusammensetzen, wie die Terraner sich nennen, die mehr oder weniger starke onryonische Merkmale aufweisen. Im Sektor Z befindet sich auch der sogenannte Eispalast, wo die "Eisprinzen" Samu Battashee und Tauro Lacobacci im Kryoschlaf liegen. Die beiden zu Geniferen ausgebildeten ehemaligen Besatzungsmitglieder der RAS TSCHUBAI wären sonst längst gestorben.

Sektor A bietet den circa 50.000 Besatzungsmitgliedern Lebensraum, die sich Schiffsbürger nennen, während im Ringwulst jene 60.000 Transterraner leben, die sich Markleute nennen. Sie haben sich genetisch weit von ihrem Ursprung entfernt und den Anforderungen auf dem Schiff angepaßt. Was Atlan auszehrt, stärkt sie. Sie verlangen von Atlan, daß er den letzten Gen-Tresor öffnet, was dieser ihnen jedoch mit der Begründung verweigert, der Inhalt sei viel zu gefährlich. Ihr Anführer Tycho Boltsman verhandelt in einer von Atlan einberufenen Konferenz mit Deena Ledoyen, der Vertreterin der Schiffsbürger, darüber, daß Schiffsbürger in den Sektor Ringwulst überwechseln sollen, um dort ihr Genmaterial zur Verfügung zu stellen. Sie hat zwar Verständnis, kann und will aber ihre Leute nicht dazu zwingen, in den Ringwulst überzusiedeln.

Im Sektor S, dem Schlauch, in dem sich in den beiden entgegengesetzt liegenden riesigen Hallen jeweils ein Übergang zu den Synkavernen befindet, leben Wesen, die sich selbst Pioniere nennen. Sie können einen Zugang zu den Synkavernen herstellen. Prominentestes Mitglied ist Guineva Sternenwaag, die nur als Avatar in Erscheinung tritt. Sie taucht zwar selten, aber dann mit ihrem auffälligen Schlitten auf, einer hochkomplexen Maschine, die in der Lage ist, sich in den Synkavernen zu orientieren. Damit übt sie besonders auf die jungen Geniferenanwärter starken Eindruck aus.

Für den Alltagsbetrieb auf dem Richterschiff sind die Geniferen unersätzlich. Sie kontrollieren das Lebenserhaltungssystem und koordinieren die komplexen Subsysteme. In einer alle fünf Jahre stattfindenden Prüfung werden sie auf ihre künftigen Aufgaben vorbereitet. Die anschließende feierliche Zeremonie dient dem Zusammenhalt auf der ATLANC, der in den letzten Jahren jedoch zu bröckeln begonnen hat. In diesem Jahr taucht der Vertreter der Tolocesten beispielsweise nicht einmal mehr auf.

Virginie Ziellos, eine genetisch veränderte Onryonin, hat drei Söhne, die zu Geniferen ausgebildet werden sollen: Anassiou, Shukard und Vogel. Letzterer heißt nicht nur so, sondern er sieht auch aus wie ein Vogel. Er besitzt wenig Selbstvertrauen und ihm fehlt der Mut, eigene Entscheidungen zu treffen. Doch beides braucht ein Genifer. Dennoch bekommt er die Chance, zum Genifer ausgebildet zu werden, denn Geniferen werden dringend gebraucht und letztendlich schließt nur ein Viertel der Anfänger die Ausbildung auch ab. Anassiou ist der vielversprechendste der drei Brüder. Er hat jedoch eine harte Konkurrentin. Die Tochter von Tycho Boltsman, Lua Virtanen. Sie ist seit Jahrzehnten die erste Geniferenanwärterin, die von den Markleuten gestellt wird. Zwischen den Jugendlichen gibt es Spannungen. Man traut Lua Virtanen nicht. Doch aus anfänglicher Konkurrenz wird Freundschaft, die allerdings bald auf eine harte Probe gestellt wird, als die jungen Geniferen in den Sektor S vordringen.

Die Jugendlichen entdecken den Schlitten Guineva Sternenwaags und werden, als sie ihn neugierig berühren, von Schmerzschockern getroffen, die ihnen das Bewußtsein rauben. Das Gefährt braucht sie nun nur noch einzusammeln. Als sie wieder zu sich kommen, befinden sie sich in einem engen Raum, aus dem sie weder entkommen, noch Kontakt zur Außenwelt aufnehmen können.

All dies geschieht während der Konferenz, die Atlan mit Tycho Boltsman und Deena Ledoyen abhält. Er wird von Avan Tacrol darüber informiert, daß die angehenden Geniferen verschwunden sind.

Niemand weiß, wer hinter der Entführung der Geniferenanwärter steckt. Virginie Ziellos, die bereits die drei Väter ihrer Kinder verloren hat, wofür sie die Markleute verantwortlich macht, verdächtigt Boltsman, dahinterzustecken. Doch der beteuert, unschuldig zu sein. Virginie hat ihrem Sohn Anassiou heimlich einen Peilsender injiziert, weil ihr von Takeru Koseki, dem Drachenmeister, prophezeit worden ist, daß der Junge nicht mehr lange leben wird. Als der Sender nun kein Signal mehr schickt, so als wären die Kinder gar nicht mehr auf der ATLANC, verständigt sie Atlan, der mit Avan Tacrol an dem Standpunkt, von dem Virginie das letzte Signal erhalten hat, intensiv nach den Jugendlichen sucht. Als sie Genolutionszeichen entdecken, gerät Tycho Boltsman sofort in Verdacht, hinter der Entführung zu stecken.

Eine Splittergruppe der Markleute hat sich die Genolution auf die Fahnen geschrieben. Ein Begriff, der bei den Schiffsbürgern Abscheu hervorruft. Diese Gruppe nennt sich Genolution X. Ihr ist Tycho Boltsmans Gangart zu weich. Ihre Mitglieder sind der Ansicht, daß sie sich das von Atlan verweigerte Genmaterial mit Gewalt holen sollten. Tycho Boltsman beteuert, mit der Entführung nichts zu tun zu haben, schließlich sei seine Tochter auch verschwunden. Doch man glaubt den Markleuten nicht.

Lua Virtanen gelingt es dank ihrer Geniferenkräfte, einen kleinen Spalt in das von tt-Progenitoren gebildete Gefängnis zu treiben. Einen kurzen Moment lang kann Atlan das Signal von Anassious Sender empfangen und ihn lokalisieren.

Als die Jugendlichen schließlich gefunden und befreit werden, tauchen plötzlich Chimären auf, gentechnisch veränderte, mit gefährlichen Giftstacheln ausgestattete Tiere, die sofort angreifen. Nur Tycho Boltsman lassen sie in Ruhe, was den Verdacht erhärtet, daß der Führer der Markleute doch hinter der Entführung steckt, und die Tatsache, daß seine Tochter ebenfalls verschwunden war, nur davon ablenken sollte. Doch als Boltsman gegen die Chimären vorgehen will, rammt eine von ihnen ihm den Giftstachel in die Brust. Noch im Sterben beteuert er seine Unschuld. Atlan weiß nicht, was er davon halten soll. Haben die Markleute nun ihren eigenen Anführer umgebracht, oder steckt doch noch jemand anderes hinter der ganzen Aktion?

Die Chimären isolieren die Jugendlichen von Atlan und Avan Tacrol und treiben sie in eine bestimmte Richtung. Anassiou stürzt sich auf eine von ihnen und rammt ihr den eigenen Stachel ins Fleisch. Das verendende Tier schleudert ihn jedoch mit letzter Kraft von sich. Er prallt gegen eine Wand und bricht sich das Genick. Damit hat sich die traurige Prophezeiung erfüllt.

Die Chimären fangen die Kinder mit Tentakelnetzen ein. Atlan und Avan Tacrol verlieren ihre Spur, nachdem die Leiche Anassious und damit der Peilsender zurückgelassen worden ist. Die Chimären haben offensichtlich erst nach einer Weile gemerkt, daß eines ihrer Beutestücke nicht mehr lebt. Die Richtung, die sie eingeschlagen haben, weist jedoch zum Schlauch, wo sich die Synkavernen befinden und die Pioniere und Tolocesten leben. Einen Zugang zum Schlauch kann allerdings selbst Avan Tacrol nicht öffnen. Zwar tauchen einige der Entführten wieder auf, doch Lua Virtanen, sowie Shukard und Vogel Ziellos bleiben verschwunden.

Atlan ist ratlos, haben die Markleute die Chimären geschaffen? Und wenn ja, warum haben sie dann Boltsman getötet? Oder stecken die Pioniere hinter dem Anschlag? Wollen sie die Kontrolle über die ATLANC erringen und brauchen dafür die jungen Geniferen? Atlan fühlt sich überfordert. Er müßte sich eigentlich um ein ganz anderes Problem kümmern. Die ATLANC tritt nämlich in eine entscheidende Phase ein. Sie nähert sich Andrabasch, dem Planeten der Synchronie. Dabei dringt sie in die Zehrzone ein, die Atlan noch stärker auslaugen wird. Da Schiffszeit und Synchronie nicht identisch sind, kann ANC die Dauer des Flugs bis Andrabasch nur mit zwischen zehn Tagen und 25 Jahren angeben.

Da Atlan verstärkt nach den Entführten suchen will, weckt er Samu Battashee und Tauro Laccobacci aus dem Kryo-Schlaf. Er will, daß sie die Kontrolle über die ATLANC übernehmen. Sie sind die einzigen Geniferen, denen er hundertprozentig vertrauen kann.

15. September 2015


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