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ERSTAUFLAGE/696: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2700 (SB)


Andreas Eschbach

Der Techno-Mond

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2700
Beginn des Zyklus "Das Atopische Tribunal"



Am 26. August 1503 Neuer Galaktischer Zeitrechnung (NGZ), was nach alter Zeitrechnung dem Anfang des sechsten Jahrtausends entspricht, kehrte das Solsystem aus der Anomalie, in das es versetzt worden war, wieder an seinen angestammten Platz in die Milchstraße zurück und man stellte fest, daß dort 33 Jahre mehr vergangen waren als auf den Planeten des Solsystems, auf denen man noch das Jahr 1470 NGZ schrieb. Auch etwas anderes stimmte nicht: Der Mond fehlte, so daß die Erde ohne das Mondgehirn NATHAN auskommen mußte, was zu Veränderungen des Erdklimas, zum Wegfall von Ebbe und Flut und zu einer Abschwächung des Erdmagnetfelds führte. Als der Mond dann schließlich doch wieder auftauchte, schimmerte er in einem fahlgrünen Licht und war zudem in ein unbekanntes, abweisendes Kraftfeld gehüllt, den die Wissenschaftler Repulsor-Wall nannten, da nichts und niemand in der Lage war, zum Mond vorzudringen. Auch Gucky, der versucht hatte, auf den Mond zu teleportieren, wurde zurückgeschleudert. Seitdem liegt er ihm Koma, was Perry sehr zu schaffen macht, denn er hatte den Ilt zu diesem Versuch aufgefordert.

Mittlerweile schreibt man das Jahr 1514 NGZ. Die Menschen der Erde fühlen sich von dem fremdartigen Mond, der von einem sich ständig umformenden Geflecht aus Maschinen, Panzerungselementen und anderen technischen Strukturen überzogen ist, bedroht. Sein kränklich grünes Schimmern verursacht Depressionen und es hat bereits zu einer Auswanderungswelle geführt, die die Bevölkerung Terras in den vergangen zwei Jahren von 5,34 auf 4,40 Milliarden Bewohner reduziert hat.

In der Eastside der Milchstraße, im Sektor Ghatamyz, gibt es zwischen Blues und Tefrodern Konflikte. Hier befindet sich der Polyport-Hof ITHAFOR-5. Mitte 1500 NGZ waren plötzlich merkwürdige Ausfallerscheinungen aufgetreten. Transporte hatten länger gedauert, als sie hätten dürfen. Am 30. Januar 1501 NGZ entschied man, den Polyporthof ins 50.800 Lichtjahre entfernte Ghatamyz-System zu bringen - mit der Folge, daß die hyperphysikalischen Störungen verschwanden, es dafür aber umso mehr politische "Störungen" gab. Denn das Ghatamyz-System liegt zwar im Einflußbereich der Blues, aber auch in verlockender Nähe zum Einflußbereich der Northside-Tefroder. Die Blues verwehrten den Tefrodern den Zugang zu ITHAFOR-5, worauf es zu wachsenden Spannungen kam, die in offene Kampfhandlungen mündeten.

Oberst Anna Patoman, Kommandantin der GALBRAITH DEIGHTON V von der LFT-Beobachterflotte, befindet sich vor Ort, kann aber keinen Einfluß auf die streitenden Parteien nehmen, da sie nur Beobachterstatus hat. So muß sie mit ansehen, wie die Tefroder Ziviltransporter der Blues angreifen und zerstören und kann nur versuchen, so viele Überlebende wie möglich zu retten. 2107 Jülziish, wie die Blues sich selber nennen, können gerettet werden, angesichts der 40.000 nur ein klägliches Grüppchen. Sie werden medizinisch versorgt und zurück nach Ghatamyz gebracht.

Wieder im Solsystem:
Viccor Bughassidow, Multimilliardär mit Wurzeln, die bis ins zaristische Rußland zurückreichen, betreibt private astroarchäologische Forschungen. Er sucht nach Planeten, die nicht lokalisierbar sind. Planeten, die beim Entstehungsprozeß eines Sonnensystems verloren gegangen sind. Die Spur eines solchen Dunkelplaneten glaubt er auf dem Jupitermond Europa gefunden zu haben, wo er unterhalb eines Eisozeans eine Kaverne entdeckt hat, die zwischen achtzehn und einundzwanzig Millionen Jahre alt ist. Bughassidow glaubt, daß zu dieser Zeit ein Planet, den er Medusa nennt, das Solsystem verlassen hat. Um ihn aufzuspüren, braucht er zur Berechnung des Fluchtsektors die Rechenkapazität einer hochleistungsfähigen Biopositronik. Sein Ansinnen, Rechenzeit bei OTHERWISE, der Biopositronik des Solaren Hauses, zu kaufen, wurde zurückgewiesen. Nun hofft er Perry Rhodan für sein Projekt zu begeistern und hat ihn schon zum wiederholten Mal auf sein Schiff KRUSENSTERN eingeladen. Perry, der den TLD damit beauftragt hat, Bughassidow zu durchleuchten, erfährt vom Geheimdienstchef Attilar Leccore, daß Genanalysten des TLD herausgefunden hätten, daß Farye Sepheroa, die junge Pilotin der KRUSENSTERN, eine Enkelin von Perry Rhodan sei. Perry wußte nicht, daß er eine Enkelin hat. Aus Neugierde nimmt er die Einladung Bughassidows an und sagt ihm auch zu, in Kontakt mit ihm zu bleiben und zu einem späteren Zeitpunkt Unterstützung für ihn in die Wege zu leiten.

Perry will mit der STARDIVER, einem mit spezieller Technik ausgestatteten Schiff, zusammen mit Shanda Sarmotte, Toufec und dem Hyperphysiker Fionn Kemeny, der das Schiff entwickelt hat, versuchen, den Repulsor-Wall zu durchdringen und auf dem Mond landen. Perry ist als einziger in der Lage, die STARDIVER zu steuern. Neu an diesem Schiff ist der Hypertrans-Progressor, mit dem man nicht wie bisher mindestens 50 Prozent Lichtgeschwindigkeit haben muß, um in den Hyperraum einzutreten. Eine modifizierte Paratronblase, die von zwei Salkritspindeln am Bug und am Heck erzeugt wird und das gesamte Schiff einhüllt, bewirkt, daß das Schiff den Hyperraumeintritt aus dem Stand heraus schafft. Allerdings ist die Strahlung des Salkrits so stark, daß sie alle Lebewesen an Bord töten würde. Also muß jeder Passagier sich in eine Suspensionsbank legen und die Reise in entstofflichtem Zustand antreten. Doch in diesem Zustand ist man nahezu handlungsunfähig. Nur Perry Rhodan, der als ehemaliger Pilot der MIKRUJON Erfahrung mit diesem Zustand hat, kann dieses Schiff fliegen.

Die Wissenschaftlerin Sichu Dorksteiger, die den Mond permanent beobachtet, entdeckt, daß aus dem Technogeflecht heraus gescannt und getastet wird. Sie vermutet, daß man dort bereits jeden Code geknackt hat und alle flotteninternen Gespräche mithören kann. Mehr noch: Daß das gesamte Solsystem, vielleicht sogar die gesamte Milchstraße, ein offenes Buch für das Technogeflecht, oder wer immer darunter lebt, ist.

Gleichzeitig mit dem Start der STARDIVER soll ein Flottenverband in die Eastside fliegen, um dort in die Kampfhandlungen im Ghatamyz-Sektor einzugreifen. Als es Perry Rhodan und seinen Begleitern im Ortungsschutz dieser Schiffe tatsächlich gelingt, den Repulsor-Wall zu durchdringen und sich dem Mond zu nähern, starten von der Mondoberfläche sofort mehrere Schiffe, die die STARDIVER angreifen. Sichu Dorksteiger, die die bisher geheimgehaltene Aktion von der Erde aus verfolgt, muß mit ansehen, wie die STARDIVER explodiert.

Kurz darauf meldet sich bei der dem Galaktikum vorstehenden Solaren Premier Cai Cheung eine bunt gekleidete schwarzhäutige humanoide Gestalt, die keinem der in der Milchstraße heimischen Völker anzugehören scheint. Sie nennt sich Shekval Genneryc und bezeichnet sich als Kommandant des Raumvaters HOOTRI und Anführer des onryonischen Raumrudels. Er spreche und handle im Namen und Auftrag des Atopischen Tribunals und untersage es dem gerade startenden Kampfverband, zur Eastside aufzubrechen. Insbesondere warne er die Schiffe, in den Linearraum einzutreten. Die Kommandanten der terranischen Schiffe lassen sich das natürlich nicht gefallen und beschleunigen weiter, bis sie in den Linearraum eintreten können, in dem sie sich unangreifbar wähnen. Doch dafür bezahlen sie einen hohen Preis. Im Widerspruch zu allen bis dahin gültigen hyperphysikalischen Gesetzmäßigkeiten ist es den Onryonen möglich, innerhalb des Linearraums Torpedos abzufeuern und Schiffe zu zerstören. Auch sind die fremden Schiffe gegen die geballte Feuerkraft der terranischen Schiffe gefeit, wie eine sofort beginnende Raumschlacht über Terra beweist.

Als Shekval Genneryc sich erneut meldet - er hat im Handstreich Tausende terranischer Sender übernommen -, verhängt er über das Solsystem ein befristetes Linearflugverbot. Proteste von Seiten Cai Cheungs und des Residenten Arun Joschannan prallen an dem selbsternannten neuen Herrscher ab. Er gibt sich freundlich und verkündet, dies sei der erste Tag des ersten Jahres des Atopischen Tribunals in der Galaxis Milchstraße. Die Milchstraße habe unendliche Jahrhunderte des Leids durchlebt und sich einen Anspruch auf Gerechtigkeit erwirkt, die das Atopische Tribunal nun bringen werde. Als erste Amtshandlung verfüge er, daß alle Truppenbewegungen eingestellt werden und die Hauptangeklagten Perry Rhodan und Gaumarol da Bostich innerhalb von drei Tagen an das Atopische Tribunal überstellt werden. Sollten die Behörden dieser Verpflichtung nicht nachkommen, drohen Strafmaßnahmen.

Perry Rhodan werden folgende Verbrechen zur Last gelegt: Auslösung des DORIFER-Schocks, Beteiligung an der Tötung von Superintelligenzen wie Seth-Apophis und KOLTOROC und als schwerstes Verbrechen gilt der Weltenbrand, Ekpyrosis von GA-yomaad, ein Verbrechen das erst in der Zukunft stattfinden wird, aber so schwerwiegend ist, daß der Rat der Atopen - der Rat der Richter - beschlossen hat, ihm zuvorzukommen.

24. Juni 2013