Schattenblick →INFOPOOL →UNTERHALTUNG → PERRY-RHODAN

ERSTAUFLAGE/689: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2693 (SB)


Susan Schwartz

Meuterei auf der BASIS

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2693



Vor drei Monaten enterten und entführten die Zapfenraumer der Xylthen und Dosanthi die 16 Kilometer lange BASIS. Nur wenige der über 1.000 Meter langen Beiboote des riesigen terranischen Fernraumschiffs konnten den überlegenen Feinden entkommen. Doch sie wurden von der negativen Superintelligenz QIN SHI in ein fremdes Universum versetzt. Während die QIN-SHI-Garde vergeblich versuchte, die entführte BASIS auszuschlachten, hat es die geflohenen Galaktiker mit ihren wenigen Raumschiffen in einen von Kriegswirren beherrschten Raumsektor verschlagen. Hyperstürme und Tryortan-Schlünde bergen zusätzliche Gefahren.

Anomalie, Doppelgalaxis Chanda: Die kleine BASIS-Fluchtflotte versteckt sich in Orbitnähe einer namenlosen, erdähnlichen Welt, die sich in einer fremden Galaxis, 3700 Lichtjahre vom Redondo-System im Kugelsternhaufen Caunard entfernt, befindet. Von seinem Flaggschiff, dem MARS-Kreuzer SICHOU-1, aus versucht sich der 54jährige Oberst Derrayn Anrene - durchtrainiert, 1,92 Meter groß - im Umgang mit dem undisziplinierten Zivilistenhaufen an Bord der Raumer seiner kleinen Flotte. Unter den zivilen Passagieren, aber auch bei den Crews, wächst die Unzufriedenheit über ihre Situation. Schließlich sind sie alle entführt worden, und niemand kennt den Weg zurück in die Milchstraße.

Seit ihrer Flucht fehlen auf den Raumern Besatzungsmitglieder. Freiwillige unter den Passagieren helfen aus, die einen, weil ihnen das Geld ausgegangen ist und sie mit Gelegenheitsjobs den verschämten Gang zu der schiffseigenen Sozialstelle vermeiden wollen, die anderen, weil sie gezielt in möglichst viele Aufgabenbereiche Einblick nehmen wollen, besonderes Interesse gilt meist der Navigation.

Obgleich sie sich in einer fremden Galaxis aufhalten, deren Bewohner ihnen feindlich gesinnt sind, liegt Rebellion in der gefilterten Luft der galaktischen Raumer. Als Oberst Anrene gemeldet wird, daß einer seiner Raumer überraschend seine Position im Orbit verlassen hat und Kurs auf den nahen Planeten nimmt, ahnt er den Ärger, noch bevor die SICHOU-1 von einem BASIS-Beiboot der Tender-Klasse angefunkt wird.

Aus der 1300 Meter langen, 1000 Meter breiten und 500 Meter hohen CHISHOLM, deren Materialwert sich auf einige tausend Millionen Galax beläuft, meldet sich der Sprecher der renitenten Zivilisten. Wie sich herausstellt, handelt es sich um Meuterei. Der Wortführer der Aufständischen, Sigma Essibili, Manager in der Firma seines Vaters und nun frisch gewählter Sprecher des dreizehnköpfigen Rates, vertritt die Mehrheit der Passagiere und auch Crewmitglieder, die es nach Hause drängt. Zunächst wollen sie auf dem unbekannten Planeten landen, um die Vorräte aufzufüllen. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, wird die Holooptik auf die Kommandantin der CHISHOLM gerichtet. Oberst Electra Pauk, die kleine, 39 Zentimeter große Algustranerin, steht gefesselt auf einem Tisch und erklärt, es sei am besten, den Forderungen der Geiselnehmer nachzukommen.

Anrene reagiert knallhart und erklärt Sigma, daß die Entführung eines Raumschiffs nicht verhandelbar sei, zumal sie sich in feindlichem Gebiet aufhalten. Dazu kommen Geiselnahme und Diebstahl. Der Kommandant will das Kriegsrecht verhängen und erteilt vier LUNA-Kreuzern Schießbefehl. Wenn die CHISHOLM nicht augenblicklich zur alten Position zurückfliegt, erfolgt der Abschuß. Nicht nur bei den Entführern fließt der Angstschweiß. Sie wollen lieber nicht testen, ob der Flottenkommandant seine Drohung wahrmacht, und verzichten vorerst auf die Planetenlandung. Doch die Meuterer geben nicht auf.

Stunden zuvor im Werft-Modul CHIS-2: Heatha Neroverde, TLD-Agentin in Ausbildung, tarnt sich als Schmuckdesignerin mit eigenem Verkaufsstand auf dem Schiffsbasar. Vor allem hat sie ein Augenmerk auf Tongger Feszak, den ewig nörgelnden Patriarchen einer Mehandor-Sippe, ein typischer Aufwiegler. Außerdem verdächtigt sie einen Insektoiden und eine verschleierte Frau, aber ganz besonders den blonden Schönling Sigma. Es riecht nach Meuterei.

Sicherheitschefin Leutnant Sinaid Velderbilt, eine Ertruserin, Arme dick wie Oberschenkel, scheucht die aufgebrachte Menge auseinander. Sie weiß nicht, daß die lautstarke Massenversammlung zum Plan der Meuterer gehört, in dessen weiteren Verlauf sogar die muskulöse Sicherheitschefin gefangengenommen wird. Die Meuterer stellen noch weitere Besatzungmitglieder, die Probleme machen, mittels Betäubung oder Gefangennahme kalt.

Unauffällig folgt Neroverde dem jungen Blonden durch die Gänge des Raumers und läuft in eine für sie vorbereitete Falle. In der Nähe des Refugiums von Frachtmeister Benesol bekommt sie von hinten einen Schlag auf den Kopf, der sie außer Gefecht setzt. Als sie gefesselt auf einem Stuhl sitzend aus ihrer Ohnmacht erwacht, bekommt die Agentin von der Schleierfrau ein Wahrheitsserum verabreicht. Heatha kann nicht verhindern, daß sie hemmungslos alles, was sie an Schiffsinterna weiß, ausplaudert.

Sigma stellt geschickt Öffentlichkeit her, er sorgt dafür, daß alle mithören können. Holos auf allen Schiffen der Flotte übertragen sein Gespräch mit dem Kommandanten, den er bittet, umgehend nach Perry Rhodan suchen zu lassen. Denn der unsterbliche Terraner soll ihnen schnellstens einen konkreten Heimreisetermin nennen. Übertragen wird aus dem großen Konferenzsaal der CHIS-2, in dem sich rund 750 Passagiere und Teile der Besatzung samt Versorgungspersonal aufhalten. Insgesamt über 1.000 Meuterer applaudieren Sigmas Ansinnen.

Anrene kommt den Aufständischen entgegen und schickt sofort fünf Korvetten los, die Perry Rhodan, der mit der MIKRU-JON unterwegs ist, um QIN SHI zu bekämpfen, finden sollen. Sigma setzt eine Frist von 18 Stunden, den Aktivatorträger aufzuspüren. Danach werden sie die Escalianer über Funk kontaktieren, um zu fragen, wo eine Polyport-Station, die eine Rückkehr in die Milchstraße möglich macht, zu finden sei.

Mit dieser Drohung hat Sigma den Bogen überspannt und das Todesurteil unterschrieben. Anrene wird die CHISHOLM samt Mannschaften und Passagieren direkt nach Ablauf der Frist abschießen lassen. Denn auf keinen Fall dürfen die extrem fremdenfeindlichen Escalianer darüber informiert werden, daß maskenlose Galaktiker heimlich in ihrer Galaxis herumfliegen. Eindringlich warnt Anrene die Meuterer. Die wollen jedoch nicht hören.

Heatha, die bei Meutereibeginn freigelassen wurde, kann endlich über Funk den Kommandanten kontaktieren und ihm einen vielversprechenden Plan unterbreiten. Waffenmodule sollen heimlich an eine Wartungsschleuse der CHIS-2 angedockt werden, ein Kommando könne dann eindringen und den 13köpfigen Rat der Meuterer festnehmen. Doch der Kommandant entscheidet sich für eine andere Vorgehensweise.

Bei Fristablauf geschieht das Unmögliche: Eine der Korvetten hat Rhodan gefunden. Perry spricht sogar einige Sätze zu den Meuterern. Da wegen der großen Entfernung mehrere Relaisstationen zwischengeschaltet sind, kommen nur Wortfetzen an, zu miserabel ist der Empfang, was die Meuterer und deren Sympathisanten nicht abhält, überschwenglich zu jubeln. Was sie nicht wissen: Perrys kurze Rede war ein vom Oberst in Auftrag gegebener Fake. Es hat funktioniert. Der Tender muß nicht abgeschossen werden.

Ganz in der Nähe der sich versteckt haltenden Galaktiker-Raumer materialisiert das drei Kilometer große Weltenschiff. Alaska Saedelaere ist eingetroffen. Der Maskenträger berichtet, daß QIN SHI mit seinem BOTNETZ bei der Steuerwelt I in der Zwerggalaxis Dranat einen Dimensiontunnel geöffnet hat. Mutmaßlich führt dieser Weg in eine Anomalie, in der sich auch das Solsystem befinden könnte.

Damit hat für die Galaktiker das Warten ein Ende. Die BASIS-Einheiten werden an das Weltenschiff angedockt, der Start erfolgt eine Stunde später. Als sie nach sechsstündiger Flugzeit in der Nähe der Steuerwelt I aus dem Hyperraum herausfliegen, hat Saedelaere bereits Sholoubwas einstiges Superschiff in ein modifiziertes ATG-Feld gehüllt. Sogar für die paranoide Superintelligenz müßten sie unaufspürbar sein.

4. April 2013