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ERSTAUFLAGE/680: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2684 (SB)


Marc A. Herren

Ein Pfand für die Spenta

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2684



13.12.1469 NGZ, Chanda, Terra: Der Heimatplanet der Menschheit wurde mitsamt dem Solsystem von Hilfvölkern der negativen Superintelligenz QIN SHI - vielleicht von dieser selbst - aus der Milchstraße entfernt und in die ferne Galaxis Chanda transferiert. Dazu noch haben Spenta, auch Sonnenhäusler genannt, Sol mit Ephemerer Folie umhüllt und dadurch ausgelöscht. Gerade noch rechtzeitig vor der Vereisung der gesamten Erde wurde ein Kunstsonnenpulk im Orbit installiert, der Terra mit Licht versorgt und wärmt.

Das Wiederanschalten von Sol hat höchste Priorität, und solches vermögen nur die Spenta. Deshalb fliegt Resident Reginald Bull mit der LAERTES, einem 800-Meter-Raumer der APOLLO-Klasse, zusammen mit der Mutantin Shanda Sarmotte und dem Sayporaner Chourtaird zum Lichtwirt-System, um persönlich Kontakt mit dieser fremdartigen Spezies aufzunehmen. Diese Aufgabe wollte er nicht Delorian überlassen, denn der infolge eines Zeitparadoxons jahrmillionenalte Sohn Perry Rhodans verfolgt höchstwahrscheinlich eigene Ziele.

Zeitgleich wird ein Großteil der Solaren Flotte in die Nähe des Weltenkranz-Systems verlegt. Die Kriegsraumer dienen als Druckmittel. Der sayporanische Regierungschef Paichander soll befürchten müssen, daß die Terraner den Hauptplaneten Druh angreifen werden, falls das Solsystem nicht innerhalb eines akzeptablen Zeitrahmens über ein gigantisches Transitparkett zurück in die Milchstraße versetzt wird.

Weltenkranz-System, Reich der Sayporaner: Paichander, der Dekan der Akademie für Logistik, weiß noch nichts von der nahenden LFT-Flotte. Er verfolgt derweil mit vollem Einsatz sayporanische Interessen und plant das Unternehmen Weltenkranz-Plus. Terra und seine Trabanten samt Sonnenpulk sollen aus dem Solsystem gelöst und ins Weltenkranz-System auf Bahn drei überführt werden. Außerdem muß er die Terraner davon überzeugen, daß ein Leben im Weltenkranz eine Gnade ist. Desweiteren beauftragt der Dekan Inspektorin Paiyoma, mit ihrem Geschwader an den Rand des Solsystems zu fliegen. Dort eröffnen die von ihr kommandierten elf Sternengaleonen und zwanzig Dosanthi-Schiffe ihr Geschützfeuer auf den undurchdringlichen Sextadimschirm, der das Solsystem komplett umhüllt. Einziger Zweck dieser Mission: Übermittlung eines Einsatzbefehls an die auf Neptun noch vor der Absperrung durch Delorians Schirm heimlich verbrachte und derzeit unerreichbare Eroberungsflotte.

Solsystem, innerhalb des Sextadim-Schirms, Planet Neptun: Die durch die Beschießung auf die Barriere auftreffende Energie kann den Schirm in keiner Weise durchdringen. Doch wird die Energiesignatur auf dem achten Planeten des Solsystems, des sturmgepeitschten Methangas-Planeten Neptun, in sämtlichen 40.000, tief unter der Meeresoberfläche in Bereitschaft liegenden Zapfenraumern empfangen.

Inspektor Paitäcc, der aussichtsreiche Nachfolger Dekan Paichanders, gibt den Befehl, sich für die "Aktion Sturmreiter" vorzubereiten. Allein an Bord seines Flaggschiffs KOKOLUN kleben 2.000 Dosanthi an den bemoosten Wänden, an denen sie die für ihre paranormale Angstausdünstung benötigten Stoffe in ihren Körpern aufnehmen und speichern. In jedem der 40.000 Raumer leben 2.000 Dosanthi. Die insgesamt 80 Millionen parabegabten Echsenwesen sind alle vollständig mit angstvoller Aggression aufgeladen und bereit, ihre Panikdünstungen gegen die Solbewohner einzusetzen. Doch müssen sie noch einige Tage auf Neptun ausharren. Eine heikle Situation, die Sicherheit der anderen Besatzungen ist hochgradig gefährdet.

Um den gefährlichsten unter den Furchtkämpfern ein Ventil zu geben, schleust Paitäcc mit den von Dosanthi-Kommandant Chular Sairett angeführten Dauererregten aus. Auf diese Weise erhalten diese die Gelegenheit, weit entfernt von den Zapfenschiffen ihre Ausdünstungen freisetzen können. Die Dünstung der vielen erweist sich jedoch als so extrem stark, daß es zu einer Kettenreaktion kommt. Der Angst-Dunst potenziert sich, erfaßt auch Paitäcc, der von unsagbarer Panik erfaßt und ohnmächtig wird. Als der Kommandant wieder zu sich kommt, informiert ihn der Dosanthi-Chef, daß infolge der durch die Kettenreaktion ausgelösten Energiewelle eine unbekannte Lebensform von der Größe einer Kleinstadt auf dem Sturmplaneten geweckt und diese sogleich verschwunden sei. Die Durchforstung terranischer Aufzeichnungen besagt, daß es sich um molluskenartige Kreaturen handelt, die Eiskriecher genannt werden.

Lichtwirt-System: Die LAERTES hat mit ihren Passagieren Reginald Bull, der Funkenmutantin und Chourtaird ihr Ziel erreicht und dringt in den Lebensraum der Spenta ein. Kommandant Jellicoe, wegen seiner 220 Zentimeter auch "die Giraffe" genannt, fliegt sein Schiff so nahe wie möglich an den Hauptplaneten der Spenta, den blauen Überriesen Lichtwirt heran. Der hat die elffache Masse Sols, einen Durchmesser von 64 Millionen Kilometern und eine Oberflächentemperatur von 9100 Kelvin. Daneben befinden sich noch zwei solähnliche Sonnen mit kühleren 5800 Kelvin.

Chourtaird stellt den Kontakt zu den Sonnenhäuslern her. Sie bekommen die Erlaubnis, die aus Ephemerer Materie gebaute Plasmastadt der Lichtwirte, wie sich die Kolonialisten unter den Spenta nennen, zu betreten. Eine wie eine Stimmgabel geformte Fähre holt Bully, Sarmotte, den Sayporaner und auch, darauf legte Chourtaird Wert, Kommandant Jellicoe, ab und bringt sie in ins Innere der Riesensonne.

Die Spenta kann man sich am ehesten als mentale Tropfen vorstellen, ihre Körper bestehen aus Plasma- und Magnetfeldern, sie ernähren sich von thermischer und Hyperenergie. Auf rein biologische Lebensformen blicken sie herab. Im Zweiten Lichtscheuer werden sie von zwei seltsamen humanoiden Gestalten abgeholt. Es handelt sich laut den Aufzeichnungen des vom Planeten der Formatierer zurückgekehrten Shamsur Roth um eine Zofe und einen Junker. Die beiden bringen die Besucher zum Großen Sprachgitter. Nur von dort können sie ins Innere der Sonne Veygotoi blicken und Gedankenfragmente der Spenta empfangen - kalte, zerstörerische Gedanken, die Jellicoe und Bull aufschreien lassen. Die Mutantin und Chourtaird kennen diese mentale Aggression bereits und wissen damit umzugehen.

Chourtaird, nur er wird von der körperlosen Spenta-Stimme als Verhandlungspartner akzeptiert, kann in Absprache mit Bully eine Übereinkunft aushandeln. Die Terraner werden den Korpus der seit 20 Millionen Jahren in der Sonnenglut von Sol versiegelten toten Superintelligenz ARCHETIM freigeben. Als Gegenleistung erbittet Perry Rhodans ältester Freund, die Ephemere Folie zu entfernen und Terras Sonne wieder zu zünden. Doch die Spenta-Stimme erklärt, sie, die Lichtwirte, erachten es nicht für notwendig, die Folie zu entfernen. Damit könne man warten, bis alles planetare Ungeziefer auf Terra ausgelöscht sei.

Bully, der versucht, sein Wutschnauben ob dieser Verachtung allen spentafremden Lebens unter Kontrolle zu bringen, bittet die Sonnenhäusler, eine ganz besondere Erinnerung in seinem Geist zu scannen. Das Spenta-Kollektiv sagt zu und wird mental Zeuge einer gigantischen Zerstörung, an der Terraner in ferner Vergangenheit maßgeblich beteiligt waren: 2.000 Zentrumssonnen wurden durch ein explodierendes Sechseck zur Kernreaktion gebracht. Die Antisonnen vernichteten alles. Diese indirekte, aus Bullys Erinnerungen deutlich herauszulesende Drohung, daß die Terraner in der Lage sind, das Lichtwirt-System mit Antisonnen zu zerstören, macht die Spenta zu Zugeständnissen bereit. Die Ephemere Folie werde entfernt und die Sonne gezündet, nachdem ARCHETIMS Versiegelung freigeschaltet und damit der Abtransport der Leiche ermöglicht wird. - Wenig später verrät Bully der Mutantin, daß er sich in weiser Voraussicht von LAOTSE per Hypnoschulung die von Perry Rhodan erlebten Erinnerungen einer katastrophalen Zerstörung vor ihrer Abreise einpflanzen ließ. Das Druckmittel hat seinen Zweck erfüllt.

Als sich herausstellt, daß der Schock, den Oberst Prester Jellicoe im Sprachgitter erlitt, irreparable Hirnschäden hinterlassen hat, macht Bully Chourtaird schwere Vorwürfe, auf die Anwesenheit des Kommandanten bei ihrem Flug zu den Sonnenbrütlingen ins Innere der Sonne bestanden zu haben. Wenig später ahnt er, daß der Sayporaner einen unausgesprochenen Hintergedanken hatte. Denn vor ihrer Abreise aus dem Inneren des blauen Überriesen fordern die Spenta das Übliche, ein Pfand. Sie wollen einen der Besucher behalten. Jellico. Der Sterbende weiß es.

4. Februar 2013