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ERSTAUFLAGE/669: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2673 (SB)


Hubert Haensel

Das 106. Stockwerk

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2673



Anomalie, Doppelgalaxis Chanda, Terra, Anfang Dezember 1469 NGZ: Das Solsystem wurde von der negativen Superintelligenz QIN SHI in ein anormales und instabiles Miniuniversum transferiert. Ihre Vasallenvölker, die Sayporaner, die der Menscheit den dauerhaften Frieden bringen wollen, konnten kurzfristig zusammen mit den seesterngestaltigen Fagesy die Regierungsgewalt Terras an sich reißen. Als es Delorian Rhodans heimlich eingesetztem Feynman-Kommando gelang, die erdbebenauslösenden Nanomaschinen der Eroberer unbrauchbar zu machen, wendete sich das Blatt, und die Besatzer wurden interniert. Lediglich der komplett unterirdische, zwei Kilometer tief in die Erde reichende, von einem Paratron-Schirm umhüllte TLD-Tower befindet sich noch in den Händen und Tentakeln der Besatzer.

Kunstsonnenpulks umkreisen Terra und verhindern, daß der Heimatplanet der Menschheit völlig vereist. Denn das dritte bisher bekannte Hilfsvolk der negativen Superintelligenz, die Spenta, haben Sol vor zwei Monaten mit einer Ephemeren Folie umhüllt und dadurch "ausgeschaltet". Diese nicht materiellen Wesen kauern mit ihren Nagelraumern für die LFT-Raumschiffe unerreichbar tief in der Sonnenglut. Die Spenta haben bisher vergeblich bemüht, den dort seit 20 Millionen Jahren ruhenden Leichnam der Superintelligenz ARCHETIM zu entfernen.

Der Solare Resident Reginald Bull, zuvor Terranischer Resident, erfährt wohl nur anläßlich der Vorbereitungen zur Rückeroberung des subplanetaren TLD-Towers von der Existenz des streng geheimen 106. Stockwerks. Diese eine, tief unter Terrania liegende Etage hat einen noch geheimeren Zugang, der von außen in das von einem Paratronschirm umhüllte subplanetare Bollwerk führt, dessen oberer Durchmesser zwei Kilometer und in einer Tiefe von 2100 Meter einen Durchmesser von eineinhalb Kilometer aufweist.

Rückblende, 11 Jahre zuvor: Der Computerspezialist Flemming Burnett ist ein wenig verschroben, er sammelt antike Bleistifte und Schreibpapierblätter sowie andere historische Büroutensilien. Sein Beruf als Koko-Interpreter füllt ihn aus. Nicht viele Spezialisten kommen mit einem Kontracomputer, auch Nörgelcomputer genannt, zurecht. Vielleicht wird Burnett wegen seiner Introvertiertheit nicht nur bei Beförderungen übergangen. Doch da gibt es einen, der ihm Beachtung schenkt. Fydor Riordan, ein stellvertretender Abteilungsleiter, den man Jahre später auch "die Ratte" nennen wird, hatte ihn eines Tages im Büro aufgesucht. Sogar interessante Gespräche konnte er auf Anhieb mit ihm führen. Burnett fühlte sich nicht mehr wie eine graue Maus, als Fydor ihm, dem kleinen Kybernetiker, erklärte, auch seine Zeit werde kommen.

Einige Jahre später wird Fydor Riordan zum Abteilungsleiter befördert. Um dies zu feiern, lädt er nur Flemming Burnett zum Essen in ein Restaurant der gehobenen Preisklasse nach Terrania-Süd ein. Bei einem weiteren Treffen informiert Riordan den Computerfachmann von der großen Verschwörung. Die Kolonne TRAITOR, die einst in der Galaxis Angst und Schrecken verbreitete, ist nie wirklich verschwunden. Außerdem macht er den schüchternen Junggesellen mit seiner Verwandten Ve Kekolor, der er die Stadt zeigen soll, bekannt. Die stille Ve legt Burnett Beweise vor, die schonungslos belegen, daß es in Terrania von Koda Ariel nur so wimmelt. Gestaltwandler-Agenten der Terminalen Kolonne haben die terranische Regierung seit langem infiltriert.

Als mehrere TLD-Kybernetiker bei Unfällen sterben, wird es Zeit zum Handeln. Längst sind viele Politiker bereits durch Gestaltwandler ausgetauscht worden, sogar der TLD-Chef Attilar Leccore, erläutert, Riordan, der Burnett ein Haar Leccores gibt, damit der Koko-Interpreter dieses zum Gentest in eine Klinik bringt. Das Ergebnis: Das Haar stammt von einer fremdartigen Lebensform. Burnett ist nun vollkommen davon überzeugt, daß terranische Politiker längst von Angehörigen einer fremden Spezies übernommen worden sind. Der entsetzte Computerfachmann spielt daraufhin ein Programm der Sayporaner in AGENT GREY ein. Das Manipulationsprogramm soll unauffällig helfen, Freund und Feind zu unterscheiden. Von diesem Zeitpunkt an deckt der manipulierte Kontracomputer die Aktivitäten der Sayporaner.

Anfang Dezember 1469 NGZ: Irgendwo im Nachtasyl, dem tief unter Terrania liegenden subplanetaren Vergnügungsviertel Terranias, kehrt ein kleiner unauffälliger, zivil gekleideter Kommandotrupp in Begleitung eines alten, verrosteten Roboters in ein kleines Restaurant ein. Das Papa Legba wird von der Voodoo-Priesterin Pirko Prudhomme geführt und liegt gleich neben dem Tempel. Reginald Bull, die Funkenmutantin Shanda Sarmotte, zwei Spezialisten der Raumlandeverbände sowie Attilar Leccore, Chef des Terranischen Liga-Dienstes, und der Schatten Toufec, ein in Diensten Delorian Rhodans stehender Araber aus dem 6. Jahrhundert vor Christus, speisen ausgiebig und gehen anschließend in die Hygienezelle, die sich als Kleiner Mobiler Raum erweist, der losschwebt und mit ihnen am 106. Stockwerk andockt. Alle haben nun ihre SERUNS angelegt, und Toufecs Flaschengeist Pazuzu, in Wirklichkeit ein Kunstwerk der Nanotechnologie, hat Stainless Stan, diesen bei jedem Schritt rostquietschenden, schrottreifen Altroboter, zurückverwandelt in einen TARA-VII-UH neuer Bauart, beinlos, vier Waffenarme, zweieinhalb Meter groß, Offensivbewaffnung mit Impuls- und Intervallstrahlern sowie zwei Kombistrahlern.

Deflektorschirmgeschützt betritt der geheime Trupp in über zwei Kilometern Tiefe unterhalb Terranias das 106. Stockwerk des TLD-Towers. Dort weckt ein versiegelter Raum ihre Aufmerksamkeit. Toufec läßt Pazuzu aus der Flasche. Diesem gelingt es in Sekunden, den Raum zu öffnen. Als sie hineingehen, finden sie mehrere in Nährlösungen treibenden Klonkörper von Fydor Riordan und der Halbferronin Ve Kekolor vor. Bully befiehlt Stan, die in verschiedenen Entwicklungsstadien befindlichen Körper zu zerstören. Die Energiestrahlen des TARAS bleiben nicht unentdeckt. Schnell tauchen andere, von Sayporanern umprogrammierte TARAS sowie Ve Kekolor und Riordan auf. Eine wilde Schießerei entbrennt. Die stille Ve wird zerstrahlt, Riordan wird schwer verletzt. Vor allem durch die Mithilfe Pazuzus geht der geheime Trupp als Sieger hervor. Damit endet wohl endgültig die kurze Herrschaftsepisode der Sayporaner und Fagesy auf Terra. Der TLD-Tower wird nun gründlich durchsucht. In einem der Räume findet man den Leichnam von Burnett. Der Computerfachmann hat sich nach Art der alten Samurai selbst entleibt.

Attilar Leccore sucht in der Medostation den in einem Überlebenstank treibenden, schwerverletzten Fydor Riordan auf. Als dieser kurz aufwacht, kommt ein merkwürdiger Dialog in Gang, bei dem auch das seltsam-fremdartige Haar, das Burnett testen ließ, zur Sprache kommt. Handelt es sich wirklich um ein Haar Leccores? Der TLD-Chef bleibt dem Sterbenden die Antwort schuldig. Minuten später verscheidet Riordan. Nach einem letzten Blick auf die Leiche instruiert der TLD-Chef den Kontracomputer AGENT GREY nachdrücklich, die Aufzeichnungen dieses soeben geführten Gesprächs zu löschen. Dann erst verläßt Leccore den Raum.

16. November 2012