Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → WASSER

FORSCHUNG/299: Messe "Wasser Berlin". Wasser, Abwasser, Grundwasser - jeder Tropfen zählt (idw)


Technische Universität Berlin - 23.03.2009

TUB: Wasser, Abwasser, Grundwasser - jeder Tropfen zählt


Die TU Berlin beteiligt sich mit elf Projekten an der internationalen Messe "Wasser Berlin", die vom 31. März bis 3. April 2009 auf dem Messegelände am Funkturm stattfindet. Einen Tag vorher beginnt die Konferenz "Oxidation Technologies for Water and Wastewater Trate-ment" ebenfalls auf dem Messegelände. Bitte weisen Sie in Ihrem Me-dium auf die TU-Beteiligungen hin.


30. März bis 2. April 2009 - Konferenz: "Oxidation Technologies for Water and Wastewater Tratement"

Diese Konferenz ist die erste gemeinsame Konferenz der International Water Association und der International Ozone Association mit dem Ziel, den Austausch und die Diskussion der neuesten Erkenntnisse über "Weitergehende Oxidationsprozesse" (Advanced Oxidation Processes, AOP) in den Bereichen Wasser, Abwasser und Grundwasser zu fördern. AOP werden weltweit zunehmend eingesetzt, da sie nachweislich den immer strengeren globalen Regelungen entsprechen und dem Schutz der öffentlichen Gesundheit und der Umwelt dienen. So stellen AOP wichtige Alternativen zu den herkömmlichen Aufbereitungstechniken zur kompletten Beseitigung der abbauresistenten Substanzen im Wasser und zur Verbesserung der biologischen Zersetzung von Abwässern durch Teil-Oxidation dar.

Kontakt: Brigitte Henning, TU Berlin, Institut für Technischen Umweltschutz Tel.: 030/314-25086, E-Mail: uvt@tu-berlin.de, Internet: www.aop-conferences.de/

Ort: Messe Berlin, Messedamm 22, 14055 Berlin, Halle 7, Raum Paris Interessen sind zum Kongress noch herzlich willkommen. Eine Anmeldung ist allerdings unter www.aop-conferences.de/registration_fee.html erforderlich.


31. März bis 3. April 2009 - Wasser Berlin, Gemeinschaftsstand der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg

Die TU Berlin beteiligt sich mit elf Exponaten am Gemeinschaftsstand der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg in Halle 2.2 Stand 200:

Forschungsschwerpunkt "Wasser in Ballungsräumen" der TU Berlin Der Forschungsschwerpunkt "Wasser in Ballungsräumen" (FSP-WIB) ist ein Innovationszentrum der TU Berlin und bündelt die Forschungsaktivitäten in der Wasserforschung. Ein Beispiel für betriebene angewandte Forschung ist die Membrantechnik, bei der Prozesse erforscht werden, die zum Membranfouling führen.

Im Frühjahr 2008 wurde außerdem die Technologietransferplattform Wasser initiiert, die Universität und Unternehmen zusammenbringt. Ein Transferlabor bietet die Möglichkeit für Weiterbildungsangebote in den Themenbereichen Membrantechnik, Pumpenoptimierung, Modellierung und Oxidation. Das Projekt wird gemeinsam mit dem Netzwerk der Unternehmen der Wasserbranche der Region "WaterPN Berlin-Brandenburg" durchgeführt.

Kontakt: Dr. Mathias Ernst, TU Berlin, Geschäftsstelle FSP-WIB, Tel.: 030/314-25493, Fax: -23313, E-Mail: FSP-WIB@TU-Berlin.de

Institut für Biotechnologie, Fachgebiet Bioverfahrenstechnik Projekt: Die Entwicklung und Charakterisierung von Biosorbenzien zur Entfernung von ionischen Komponenten aus kontaminiertem Wasser Unterschiedliche Mikro- und Makroalgen werden auf ihre Fähigkeit untersucht, metallische Komponenten mit hoher Kapazität und Selektivität zu binden. Für einen technischen Einsatz muss die Biomasse in einer definierten Form und Größe vorliegen, um deren Verwendung in einer Sorptionskolonne zu gewährleisten. Vorgestellt wird die Entwicklung von Sorbenzien auf der Basis von Algenbiomasse und deren Einsatz in einer Sorptionskolonne. Zur Charakterisierung der Biosorbentien werden neue moderne Methoden eingesetzt. Die Ergebnisse werden mit denen unter Verwendung herkömmlicher Methoden verglichen. Potenzielle Anwendungsgebiete sind in der metallverarbeitenden Industrie, der Farbstoffherstellung, der Elektroindustrie und in der Kunststoffherstellung zu finden.

Kontakt: Dr. rer. nat. Gerald Bunke, Tel.: 030/314-72412, Fax: -72950, E-Mail: g.bunke@tu-berlin.de

Institut für Prozess- und Verfahrenstechnik, Fachgebiet Verfahrenstechnik, Projekt: Membranbelebungsreaktoren Am Fachgebiet Verfahrenstechnik werden vielfältige Untersuchungen zu Membranbelebungsreaktoren (MBR) durchgeführt. MBR werden aufgrund ihrer Vorteile wie kompakte Bauweise und verbesserte Ablaufqualitäten zunehmend in der Abwasserreinigung eingesetzt, wobei ihre Wirtschaftlichkeit derzeit noch durch das Membranfouling begrenzt ist. Getauchte Membranmodule werden üblicher¬weise belüftet, um durch Scherkräfte und Turbulenzen einen effektiven Abtrag von Deckschichten zu erzielen. Die Auslegung von Geometrie und Belüftungsintensität ist bislang noch nicht optimiert, sondern erfolgt empirisch. Ziel der Untersuchungen im vorgestellten Projekt ist die Optimierung mittels numerischer Strömungssimulation (CFD), für die das Exponat - ein maßstabsgetreues Modell eines MBR - wichtige experimentelle Daten liefert.

Kontakt: Prof. Dr.-Ing. Matthias Kraume, Tel.: 030/314-23701, Fax: -21134, E-Mail: Matthias.Kraume@tu-berlin.de


Institut für Technischen Umweltschutz, Fachgebiet Wasserreinhaltung

Projekt: Neue Wege in der Krankenhausabwasseraufbereitung

An der TU Berlin wird im Auftrag des Kompetenzzentrums Wasser Berlin ein günstiges und einfaches Verfahren zur Behandlung von Urin entwickelt. Der häufig mit Arzneimitteln belastete Urin wird in einem Reaktor mit elementarem Eisen umgesetzt. Es kommt zu einer chemischen Reduktion und damit einhergehenden Inaktivierung der Arzneimittel. Es wird erwartet, dass die veränderten Wirkstoffe besser biologisch abbaubar sind und in konventionellen Kläranlagen entfernt werden. Durch dieses Verfahren kann die Belastung der Umwelt durch Arzneimittelrückstände vermindert werden. Zusätzlich ergibt sich für Krankenhäuser eine Möglichkeit, die Kosten für die Einleitgebühren ins Abwassersystem zu senken. Das Projekt (PharmaTreat) wird finanziert von Veolia und den Berliner Wasserbetrieben.

Kontakt: Prof. Dr. Martin Jekel, Dipl. Ing. Michael Stieber, Tel.: 030/314-25058, Fax: -23850, E-Mail: wrh@TU-Berlin.de


Projekt: Eisenkorrosion zur Grundwasserdekontamination

Rost galt lange als unerwünschter Angriff auf Eisen. Eisenkorrosion kann aber auch für die Dekontamination von verschmutztem Grundwasser eingesetzt werden. Chlorierte Verbindungen werden reduktiv dechloriert, und auch Schwermetalle können durch Eisenkorrosion aus dem Grundwasser entfernt werden. Granuliertes Eisen wird in den Grundwasserleiter eingebracht und dort als durchlässige reaktive Barriere von kontaminiertem Grundwasser durchströmt. Durch sauerstofflose Korrosion wird Wasserstoff gebildet, der sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Reinigungsleistung der Barriere haben kann. Am Fachgebiet für Wasserreinhaltung der TU Berlin werden, durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert, im Rahmen des Forschungsverbundes RUBIN die Anwendung von Eisenkorrosion und damit verbundene Effekte für die Grundwasserreinigung untersucht.

Kontakt: Prof. Dr. Martin Jekel, Dipl.-Ing. Aki Sebastian Ruhl, Tel.: 030/314-25367, Fax: -23850, E-Mail: wrh@TU-Berlin.de


Institut für Bauingenieurwesen, Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft

Projekt: Auswirkung der Vorreinigung auf bewachsene Bodenfilter - Eignung von Mehrkammerabsetzgruben

Zusammen mit dem Projektträger Joachim Krüger Pflanzenkläranlagen GmbH soll in einem von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Forschungsprojekt die Eignung bzw. Wirksamkeit von Mehrkammerabsetzgruben als Vorreinigung für Bodenfilter untersucht werden. Mit der Überarbeitung des technischen Regelwerkes für bepflanzte Bodenfilter sind Mehrkammerabsetzgruben mit einem Nutzvolumen von 500 Litern pro Einwohner als Vorklärung nicht mehr zulässig. Der Ausschluss der Mehrkammerabsetzgrube ist umstritten. Die Erhöhung des erforderlichen Vorklärvolumens und die damit verbundene drastische Kostensteigerung sind erhebliche Wettbewerbsnachteile im Marktfeld der Kleinkläranlagen. Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass bepflanzte Bodenfilter auch bei einem kleinen spezifischen Vorklärvolumen ohne kurz- oder langfristige Betriebs- und Kolmationsprobleme eingesetzt werden können.

Kontakt: Dipl.-Ing. Eva Exner, Tel.: 030/314-72210, Fax: -72248, E-Mail: e.exner@tu-berlin.de


Projektantrag: Dezentrale Mischwasserreinigung

Es sollen in einem von der EU und dem Land Berlin geförderten Forschungsprojekt, aufbauend auf den Erfahrungen des derzeit noch laufenden BMBF-Projektes SPREE 2011, drei verschiedene Technologien (Fuzzy Filter, Mikroflotation, Tuchfiltration mit Polstoffen) zur dezentralen Reinigung von Mischwasserüberläufen angepasst und erprobt werden, die in Deutschland in dieser Anwendung noch nicht üblich sind. Ziel ist die Reduzierung der durch Mischwasserentlastungen in Berliner Gewässer eingeleiteten Frachten an suspendierten und organischen Stoffen sowie Nährstoffen (Phosphor), um künftig den Anforderungen der EU-Wasserrahmenrichtlinie auch in Berlin gerecht werden zu können.

Kontakt: Dr.-Ing. Kathrin Gantner, Tel.: 030/314-72249, Fax: -72248, E-Mail: kathrin.gantner@tu-berlin.de


Projekt: Co-Vergärung von Fettabscheiderinhalten auf dem Klärwerk Waßmannsdorf

Kläranlagen mit freier Faulraumkapazität können durch die Mitvergärung kohlenstoffreicher Co-Substrate den Energiegewinn aus der Faulung deutlich steigern. Auf dem Klärwerk Waßmannsdorf werden derzeit ca. 200.000 m Abwasser pro Tag gereinigt. Der entstehende Schlamm wird mit dem Ziel der Stabilisierung und Energiegewinnung mesophil behandelt. Das Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft und die Berliner Wasserbetriebe werden in einem zweijährigen Versuchsbetrieb prüfen, wie gut das Co-Substrat zur Mitvergärung geeignet ist, welche Verfahrensgrenzen und welche Auswirkungen für die Rückbelastung der Kläranlage existieren.

Kontakt: Dipl.-Ing. Alexander Wriege-Bechtold, Tel.: 030/314-72209, Fax: -72248, E-Mail: alexander.wriege-bechtold@tu-berlin.de


Projekt: ODOCO-2

Durch Geruch und Korrosion bedingte Probleme treten an vielen Stellen im Kanalnetz auf. An einer Kanalforschungsanlage der Berliner Wasserbetriebe sollen offene Fragen zur Geruchs- und Korrosionsproblematik untersucht werden, um verbesserte Vorhersagemethoden für die Praxis des Kanalisationsentwurfs und des Betriebs zu entwickeln. Weiterhin wird die Möglichkeit eines durch den Einsatz von verschiedenen Sensortechniken optimierten Betriebes geprüft. Die Anwendung von Geruchs- und Korrosionsvermeidungsmaßnahmen soll unter definierten Bedingungen erforscht und aus Anwendersicht bewertet werden.

Kontakt: Dipl.-Ing. Stefan Rettig, Tel.: 030/314-72205, Fax: -72248, E-Mail: stefan.rettig@tu-berlin.de


Institut für Technischen Umweltschutz, Fachgebiet Umweltmikrobiologie,

Projekt: Mikrobiologie von Trinkwasserverteilungssystemen

Die chemischen Eigenschaften des Grundwassers entscheiden über die Zusammensetzung der mikrobiellen Gemeinschaften. So kann es zu bakteriell verursachten Verblockungen im Filterbereich der Brunnen kommen. Trinkwasser, das nach der Aufbereitung in der Hausinstallation verteilt wird, unterliegt unter anderem den Einflüssen des verbauten Materials. Dabei sind Gummimaterialien vor allem kritisch, da sich dort besonders dicke Biofilme bilden. Im Rahmen zweier Projekte, eines BMBF-Projekts (www.biofilm-hausinstallation.de) und eines von Veolia und den Berliner Wasserbetrieben geförderten Projekts (WellMa) wird die Diversität und Zusammensetzung von Biofilmen aus Brunnen und auf Trinkwassermaterialien mit Hilfe von molekularbiologischen Methoden an unserem Fachgebiet untersucht.

Kontakt: Prof. Dr. Ulrich Szewzyk, TU Berlin, Tel.: 030/314-73460, E-Mail: ulrich.szewzyk@tu.berlin.de


Institut für Strömungsmechanik und Technische Akustik, Fachgebiet Fluidsystemdynamik

Projekt: Optimisierung von komplexen Abwassersystemen

Im Zuge der zunehmenden Automatisierung im Bereich der Abwasserentsorgung in Großstädten und Ballungsräumen ergeben sich neue Anforderungen an die Zuverlässigkeit von Abwasserpumpen und -systemen. Im Rahmen eines durch die IBB geförderten Projekts erforscht das Fachgebiet Fluidsystemdynamik (FSD) der TU Berlin zusammen mit ihrem Projektpartner der Aucoteam GmbH grundlegende Zusammenhänge der zu Störungen (z.B. der Verstopfung von Laufrädern) führenden Mechanismen bei der Abwasserförderung mit dem Ziel ein Diagnosesystem zu entwickeln, dass solche Störungen erkennen und aktive Reaktionen einleiten kann. Diese sollen die Betriebssicherheit und somit die Verfügbarkeit der Abwasserförderung erhöhen.

Kontakt: Dipl.-Ing. Frank Neuer, Tel.: 030/314-24023, Fax: - 21472, E-Mail: frank.neuer@tu-berlin.de


Weitere Informationen zur Wasser Messe erteilt Ihnen gern:
Angelika Baron, TU Berlin Servicegesellschaft mbH,
Tel.: 030/4472-0244, Fax: -0288, E-Mail: baron@tu-servicegmbh.de

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.pressestelle.tu-berlin.de/?id=4608
http://www.pressestelle.tu-berlin.de/medieninformationen/
http://www.aop-conferences.de/registration_fee.html

Die gesamte Pressemitteilung erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/pages/de/news306728

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution52


*


Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Technische Universität Berlin, Dr. Kristina R. Zerges, 23.03.2009
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. März 2009