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WALD/383: Hambacher Forst - solidarische Erklärung ... (Pressenza)


Internationale Presseagentur Pressenza - Büro Berlin

Parents for Future kritisieren Räumungen im Hambacher Wald

Von Parents for Future, 26. März 2019


Parents For Future solidarisieren sich mit der Besetzung im Hambacher Wald und erklären zu den laufenden Räumungen durch die Polizei NRW: Wir protestieren schärfstens gegen die weitere Zerstörung des Hambacher Waldes und fordern einen sofortigen Stopp der Räumungen.

Der heutige Polizeieinsatz ist eine einzige Machtdemonstration, um vollendete Tatsachen zu schaffen und ohne jegliche Rechtsgrundlage.

Wir fordern den sofortigen Stopp der Zerstörung der Bodenstrukturen, Barrikaden, Plattformen und Baumhäuser, die dem Schutz und Erhalt des Waldes dienen.

Nur zwei Tage nach dem Sternmarsch der Initiative "Alle Dörfer bleiben" mit Tausenden Teilnehmenden zum Erhalt aller vom Braunkohletagebau bedrohten Dörfer mit ihrer intakten Infrastruktur, ihren landwirtschaftlichen Böden und altem Baumbestand, die nach wie vor von der Abbaggerung durch RWE betroffen sind, ist das Vorgehen der NRW Landesregierung im Hambacher Wald jetzt eine weitere Eskalation seitens des Ministerpräsidenten Armin Laschet und gegen die gerichtliche Verfügung des vorläufigen Rodungsstopps.

Bevor die Beschlüsse der Kohlekommission auch nur ansatzweise umgesetzt sind, schaffen RWE und Landesregierung endgültige Tatsachen mit der Rodung weiterer Bäume und der Abbaggerung weiterer Dörfer. Natur- und Kulturlandschaft werden so weiter unwiederbringlich vernichtet. Bergbau und Klimawandel zerstören weltweit unsere gemeinsame Lebensgrundlage.

Wir protestieren auch gegen die immense Verschwendung von Steuergeldern durch sinnlose Polizeieinsätze wie den heutigen und gegen die Kriminalisierung und Diffamierung der Waldschützer*innen im Hambacher Wald.

Wie wir heute Morgen erfahren haben, wurde die Mahnwache vor dem Hambacher Wald heute durchsucht, es wurden und werden im Wald zurzeit Bodenstrukturen durch die Polizei geräumt, unbesetzte und im Bau befindliche Plattformen zerstört, Totholz abtransportiert, Barrikaden geräumt und nun auch das Baumhausdorf "Krähennest" geräumt und dabei werden (innerhalb der Vogelschutzzeit) erneut weitere Bäume gefällt, um den Einsatz einer Hebebühne zu ermöglichen.

Der vorläufige Rodungsstopp des Hambacher Waldes wurde durch eine breite Klimaschutzbewegung in Deutschland durchgesetzt. Eine Bewegung, die sich zum Ziel gesetzt hat, für weltweite Klimagerechtigkeit, die Einhaltung des Pariser Klimaschutzabkommens gegen die Erderwärmung und die Einhaltung deutscher Klimaschutzziele mit sofortigem Ausstieg aus der Braunkohleförderung einzutreten und zu kämpfen.

Einen wesentlichen Teil zum vorläufigen Rodungsstopp beigetragen hat die jahrelange Besetzung des Hambacher Waldes durch Waldschützer*innen, die ihn so vor der vollständigen Rodung bewahren konnten.

Global formiert sich eine generationsübergreifende Allianz zum Erhalt unserer Lebensgrundlagen und gegen die Propagierung eines ungebremsten Wirtschaftswachstums durch Politik und Wirtschaft.

1,5 Mio Schüler*innen gingen so am 15.3.19 weltweit für einen ambitionierten Klimaschutz und weltweite Klimagerechtigkeit in einem Schulstreik auf die Straßen, über 23.000 Wissenschaftler*innen alleine aus Deutschland, Österreich und der Schweiz unterstützen die Forderung der protestierenden Schüler*innen von Fridays For Future dabei in allen Punkten.

Wir fordern den sofortigen Stopp der Räumungen, Rodungen und Zerstörungen im Hambacher Wald und ein Ende der Kriminalisierung der Besetzer*innen."

Hambi bleibt! Alle Dörfer bleiben! Alle Inseln bleiben!


Der Text steht unter der Lizenz Creative Commons 4.0
http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

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Quelle:
Internationale Presseagentur Pressenza - Büro Berlin
Reto Thumiger
E-Mail: redaktion.berlin@pressenza.com
Internet: www.pressenza.com/de


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. März 2019

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