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WALD/147: Hambacher Forst - mit den Bäumen schreien ... (Michael Zobel)


In den Hambacher Forst - jetzt oder nie ...

von Michael Zobel, 10. Januar 2016


Nach zwei ganztägigen Besuchen im Hambacher Wald ...

Die Bilder lassen mich nicht mehr los. Die Rodungssaison 2015/16 hat schon jetzt ein Inferno hinterlassen. Riesige Flächen gerodet, Berge von Baumstämmen, Matsch, Bauzäune, Securityfahrzeuge überall ...

Und das scheint noch nicht das Ende zu sein. RWE will anscheinend vollendete Tatsachen schaffen, wenn die Gerüchte stimmen, wird von Morgen an in der Kernzone des Restwaldes gearbeitet, gerodet, eine große Pumpstation gebaut.

Ich will mir nicht vorstellen, was das bedeutet, das ist ein Angriff auf den immer noch wunderschönen Wald, der längst unter Schutz stehen müsste, der stattdessen vernichtet wird, einzig und allein für die Interessen eines großen Konzerns, der die Zeichen der Zeit völlig verschlafen hat ...

Langer Rede kurzer Sinn, ich will nicht untätig zusehen, wie hier vor unserer Haustür ein Verbrechen an der Natur, an unseren Lebensgrundlagen, am Weltklima verübt wird.

Wir werden in den kommenden Tagen und Wochen oft im Hambacher Wald unterwegs sein. Die Presse hat sich angesagt. Die Aktiven aus dem Forst sind immer da. Und jetzt geht es um jeden Einzelnen, alle werden gebraucht. In welcher Form auch immer ...

Zum Beispiel:

• zwei Führungen finden statt, am 17. und am 24. Januar, Anmeldungen und weitere Infos bei mir unter 0171-8508321 oder per Mail, bringt möglichst viele große und kleine Menschen mit. (weitere Termine 14. Februar, 13. März, 17. April, 8. Mai, 19. Juni)

• weitere Führungen sind jederzeit möglich, mit mir oder Todde (0178-7183713)

• wichtig ist, dass bis zum Ende der Rodungssaison, d. h. bis Ende Februar, möglichst viele Leute im Wald sind, im Weg stehen, auf den Wegen sitzen, die singen, tanzen, schreien, musizieren ...

• Menschen, die Fotos machen, filmen, diesen ganzen Wahnsinn dokumentieren ...

• genauso wichtig ist es jetzt, RWE und Polizei und Politiker und die Presse mit Anrufen und Mails zuzuschütten, sie sollen Stellung beziehen zu dem, was im Hambacher Wald passiert und sich nicht aus der Verantwortung stehlen ...

• Leserbriefe schreiben ...

• die Aktiven im Wald und auf der Wiese brauchen unser aller Hilfe, Lebensmittel, Wassertransporte, Winterkleidung, Baumaterial ...

• und vor Allem braucht der Wald UNS ALLE!!! Heute, Morgen, in den kommenden Wochen!!!

Seien wir vor Ort, zeigen wir Präsenz, heute konnte man während eines großen Polizeieinsatzes [1] sehen, wie wichtig die Anwesenheit von Fernsehkameras und Journalisten und Passanten ist ...

Ich will die Hoffnung nicht aufgeben, dass wir alle zusammen den Rest des wunderbaren Hambacher Waldes retten können,

danke für Eure/Ihre Unterstützung,

Michael Zobel


[1] Weitere Informationen unter:
hambacherforst.blogsport.de

*

Quelle:
Michael Zobel, 10. Januar 2015
Telefon: 0171-8508321
E-Mail: michael.zobel[at]belgacom.net


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Januar 2016

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