Hambacher Forst - 28. April 2015
Polizei, Sicherheitsdienst und RWE im Wald - Igelräumung
Gegen 11 Uhr sind in den Besetzungen im Hambacher Forst Polizei, RWE und Sicherheitsdienst aufgetaucht. Sie schnitten mehrere Kletterseile durch, sprachen Platzverweise aus und umstellen gerade die bewohnte Barrikade.
Es wurden nun schon etliche Male aus reiner Schikane Kletterseile durchtrennt - eine lebensgefährliche und vor allem sinnlose Aktion seitens der Polizei und RWE.
Dies geschieht nach dem "Dialog" im Düsseldorfer Landtag mit Polizei, Innenministerium, Parteien, RWE und Regionalen Initativen am 20.04.2015, nach der Jahreshauptversammlung von RWE letzte Woche sowie der Menschenkette in Garzweiler am Wochenende.
Das sind die Energiewende, die durchgesetzt, und der Dialog, der geführt wird. Interessen der Wirtschaft und derer, die von ihr bezahlt werden, stehen im Vordergrund. Am 21. Mai entscheidet das Verwaltungsgericht in Aachen, ob das Wiesen Camp mit sofortiger Wirkung geräumt werden kann. Das ist eine Ansage an all die Menschen in der Region, die sich gegen die Zerstörung der Landschaft wehren.
18:00 Uhr
Soeben kommt die traurige Nachricht, dass unsere Genossin, die zuerst in
der Polizeiwache Hürth festgehalten wurde, nach Köln Kalk in den Knast
verschleppt wird. Eine Freilassung liegt in weiter Ferne. Ihr wird, da sie
sich festgekettet hat, "Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte" vorgeworfen.
Kraft und Stärke senden wir dir........ Der heutige Einsatz wurde vom
Regionalen Forstamt Rhein Erft beauftragt. Einer der vielen Institutionen,
die RWE Power nahe stehen und den Raubbau im Hambacher Forst maßgeblich
unterstützen, wie in den vergangenen Jahren bei ähnlichen Einsätzen zu
sehen war.
16:31 Uhr
Die Polizei hat sich aus dem Wald zurückgezogen. Offenbar wurde der Einsatz
vom Forstamt NRW angeordnet.
15:30 Uhr
Schweres Gerät von RWE bahnt sich immer noch seinen Weg durch den Wald und
auf der ehemaligen Autobahn (A4) und beseitigen die Barrikaden. Vor der
Polizei Wache in Hürth treffen die ersten Unterstützer_innen ein.
14:00 Uhr
Weitere Polizei Fahrzeuge/LKWs treffen ein und fahren zu den
Waldbesetzungen.
13:50 Uhr
RWE hat mit Hilfe der Polizei den Igel geräumt und zieht eine Schneise der
Zerstörung durch den Wald.
13:30 Uhr
Die Polizei hat gerade verkündet, dass die im Igel vorgefundene Person mit
einem Sanitäter nach Bergheim auf die Polizei Wache gebracht wurde.
12.50 Uhr
Die Person im Igel wurde von der Polizei aus dem Bau entfernt. Sie fangen
nun sicher mit der Zerlegung des Lebensraumes an.
12:30 Uhr
Die Situation am Igel ist angespannt. Dort umstellen RWE-Sicherheitsdienst
und verschiedene Polizeiabteilungen den Igel und haben genau in diesem
Moment den Plan, die Barrikaden im Wald zu räumen und den Igel (eine große,
lebende Barrikade) einzureißen.
Eine Person befindet sich im Igelbau und hat sich festgekettet, um der
weiteren sinnlosen Umweltzerstörung den eigenen Körper entgegenzusetzen.
Der Igel befindet sich am alten Treffpunkt im Wald, wo einige
RWE-Sicherheitsdienstler vor einigen Monaten die christliche Jesusstatue
geklaut haben. Die Hilfskräfte der Umweltzerstörung haben sich ansonsten
vorerst zurückgezogen von der Wiesenbesetzung sowie den Waldbesetzungen
Oaktown (Eichstadt) und Beechtown (Blutbuchingen).
Die bisher festgenommenen Personen wurden wieder freigelassen, weitere
Maßnahmen sind nicht bekannt.
12 Uhr
Soeben werden Menschen im Hambacher Forst festgenommen.
11:40 Uhr
Es werden Aktivist_innen umstellt und Platzverweise ausgesprochen.
Weitere Informationen:
www.hambacherforst.blogsport.de
*
Quelle:
Hambacher Forst
E-Mail: hambacherforst@riseup.net
Internet: http://hambacherforst.blogsport.de/
veröffentlicht im Schattenblick zum 29. April 2015
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