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ATOM/130: Strahlende Wege - Salamitaktik ... (BBU)


Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) - 6. September 2017

Aktuelle Atomtransporte in Ba-Wü und in NRW:
BBU fordert generelles Verbot aller Atomtransporte


(Bonn, Stuttgart, Düsseldorf 06.09.2017) Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) hat anlässlich aktueller Atomtransporte in Baden-Württemberg und in Nordrhein-Westfalen ein umfassendes Verbot derartiger Nuklear-Transporte gefordert. Der BBU betont, dass Atomtransporte einerseits den beschlossenen Atomausstieg unterlaufen. Zudem verdeutlichen sie, dass es kein sicheres Konzept für den Umgang mit Atommüll gibt.

Im Mittelpunkt der Kritik des BBU steht aktuell der zweite Castor-Atommülltransport in Baden-Württemberg auf dem Neckar, der vom Atomkraftwerk Obrigheim nach Neckarwestheim führt. Der Schiffstransport ist am frühen Mittwochmorgen (6.9.) gestartet. (Hintergrundinformationen unter [1])

Nach Informationen des BBU erreichte am Dienstag (5.9.) gegen 19.45 Uhr ein Sonderzug mit Uranhexafluorid die einzige Urananreicherungsanlage in Gronau (Westfalen). Das radioaktive Material, das bei Freisetzungen auch zur Flusssäurebildung führt, wird in Gronau für den späteren Einsatz in Atomkraftwerken vorbereitet. Nach Angaben von BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz erfolgen derartige Transporte von und nach Gronau in der Regel ohne Polizeischutz und Rettungskräfte wie THW oder Feuerwehr an den Transportrouten werden vorab nicht über die Transporte informiert. "Im Ernstfall ist die Bevölkerung schutzlos der Katastrophe ausgeliefert", fürchtet Udo Buchholz.

Der BBU betont, dass die Politik angesichts der ungelösten Atommüllprobleme endlich konsequent handeln muss: "Der ins Stocken geratene Atomausstieg muss vollendet werden. Noch laufende Atomkraftwerke dürfen keinen Atommüll mehr produzieren. Die Uranfabriken in Gronau und Lingen dürfen keine AKW mehr versorgen und müssen stillegelegt und die gefährlichen Atomtransporte mit Schiffen, LKW und Sonderzügen müssen unterbunden werden", so BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz. Um diesen Forderungen Nachdruck zu verleihen, findet am Samstag (9. September) in Lingen (Emsland / Niedersachsen) eine überregionale Anti-Atomkraft-Demonstration statt. Zur Teilnahme rufen rund 70 Organisationen aus dem ganzen Bundesgebiet, aber auch aus Belgien und aus den Niederlanden, auf.

Ausführliche Informationen über die Castor-Transporte auf dem Neckar und über aktuelle oder geplante Protestaktionen findet man u. a. unter:
https://neckar-castorfrei.de

Weitere Hintergrundinformationen unter
http://www.bbmn.de sowie
http://www.atomerbe-obrigheim.de

Informationen zum Thema "Freimessung" von Atomschrott unter:
http://bbu-online.de

Gerade in Baden-Württemberg, aber auch in anderen Bundesländern, wird das Thema "Freimessung" sehr intensiv diskutiert.

Ausführliche Informationen zur Demonstration am Samstag in Lingen, die dort um 13 Uhr am Bahnhof beginnt, unter:
www.lingen-demo.de

Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Weitere Umweltgruppen, Aktionsbündnisse und engagierte Privatpersonen sind aufgerufen, dem BBU beizutreten um die themenübergreifende Vernetzung der Umweltschutzbewegung zu verstärken. Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die gefährliche CO2-Endlagerung, gegen Fracking und für umweltfreundliche Energiequellen.


Anmerkung:
http://bbu-online.de/presseerklaerungen/prmitteilungen/PR%202017/04.09.17.pdf

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Quelle:
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V.
Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn
Telefon: 0228/21 40 32, Fax: 0228/21 40 33
Internet: www.bbu-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. September 2017

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