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ATOM/023: Strahlende Wege - es gibt mehr als genug zu tun ... (Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen)


Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
Pressemitteilung vom 11. November 2014

Urantransport rollt auf NRW zu: 7-stündige Blockade von Uranzug in Hamburg

Uranerzkonzentrat via NRW, Rheinland-Pfalz, Saarland nach Südfrankreich



AktivistInnen der Umweltorganisation Robin Wood haben heute Nacht [10./11.2014] im Hamburger Hafen mit einer Abseilaktion einen Zug mit 15 Urancontainern für mehr als sieben Stunden gestoppt. An Bord befindet sich Uranerzkonzentrat - sog. "Yellow Cake" - aus Kasachstan, das im Hamburger Hafen gelöscht wurde und zur Weiterverarbeitung in die südfranzösische Atomanlage Malvési gebracht werden soll. Die Polizei nahm laut Robin Wood acht Personen vorläufig in Gewahrsam.

Es wird damit gerechnet, dass der Urantransport am heutigen Tag [11.11.2014] über die Route Osnabrück-Münster-Hamm-Hagen-Wuppertal-Köln-Bonn durch NRW rollen wird. Die Weiterfahrt erfolgt erfahrungsgemäß über Koblenz-Trier-Saarbrücken-Metz-Lyon nach Südfrankreich. Nach der Verarbeitung in Frankreich gelangt ein Teil des radioaktiven Materials wieder zurück nach Deutschland zur Urananreicherungsanlage Gronau und zur Brennelementefabrik Lingen.


"Versorgungstransporte für Atomindustrie stoppen"

AtomkraftgegnerInnen fordern schon seit langem, diese Versorgungstransporte für die Atomindustrie zu stoppen. Während im Hamburger Hafen bei Kontrollen regelmäßig Mängel an den Urancontainern festgestellt werden, führt die NRW-Landesregierung keine eigenen Kontrollen durch und hält die gefährlichen Urantransporte komplett geheim.

"NRW ist zu einem wichtigen Transitland für die europäische Uranindustrie geworden. Ohne die Uranerzkonzentrat-Transporte aus Kasachstan und anderen Ländern könnte kein Atomkraftwerk betrieben werden. Die Urananreicherung und Brennelementefertigung finden später in unserer Region statt. Von Atomausstieg ist bei der Uranindustrie nichts zu spüren. Wir fordern deshalb von der NRW-Landesregierung und der Bundesregierung einen sofortigen Stopp aller Urantransporte durch NRW und Deutschland und eine konsequente Umsetzung des Atomausstiegs für alle Atomanlagen," so Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.


28.-30. November: Internationales Urantransportetreffen in Münster

Um die regionalen und internationalen Aktivitäten für einen Stopp der Urantransporte auszubauen, findet vom 28.-30. November in Münster ein internationales Urantransportetreffen mit Gästen aus Frankreich, Russland und den Niederlanden statt.

Weitere Infos:
www.sofa-ms.de
www.urantransport.de

Aktuelle Informationen zu der Aktion in Hamburg bei:
www.robinwood.de

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Quelle:
Pressemitteilung vom 11. November 2014
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
Internet: www.urantransport.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. November 2014