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STANDPUNKT/534: Forderungen des NABU Thüringen zur Landtagswahl 2014 (NABU TH)


NABU Landesverband Thüringen - Jena, 6. Februar 2014

Ressourcenschonender Umgang mit der Natur

Forderungen des NABU Thüringen zur Landtagswahl 2014



Der NABU Thüringen stellt seine Forderungen zur Landtagswahl 2014 vor. "Zunehmende Herausforderungen einer nachhaltigen Entwicklung machen es notwendig, mit dem Schutzgut Natur ressourcenschonend umzugehen. Biologische Vielfalt und ein konsequenter Umweltschutz sind wichtige Voraussetzungen hierfür", sagt Mike Jessat, der Landesvorsitzende des NABU Thüringen.

Vor allem in puncto Biologische Vielfalt muss laut NABU noch viel getan werden. "Mit dem Erhalt der biologischen Vielfalt schützen wir unsere Lebensgrundlagen. Die Naturschutzpolitik in Thüringen muss daher dem Schutz und der Förderung der Biologischen Vielfalt mehr Raum geben. Maßnahmen der Natur- und Landschaftsentwicklung benötigen finanzielle Förderungen", so Mike Jessat. Eine Möglichkeit könnte die schrittweise Erhöhung des Stiftungskapitals der Stiftung Naturschutz Thüringens innerhalb der nächsten Legislaturperiode und die Stärkung dieser Stiftung durch mehr Eigenständigkeit sein. Zum Schutz der Biologischen Vielfalt muss unter anderem ein "Aktionsplan für blühende Landschaften" erstellt werden. "Aus unserer Sicht ist über alle Naturräume und Landnutzungsformen hinweg ein Mindestanteil von 10 Prozent ökologischer Vorrangflächen einschließlich Blühstreifen und Ackerraine zu sichern", so Jessat. Auch sollte die Vereinbarung aus der letzten Legislaturperiode, 25.000 Hektar Wald aus der forstwirtschaftlichen Nutzung zu nehmen, in den nächsten 3 Jahren umgesetzt werden. "Vor allem fordern wir vorwiegend zusammenhängende alte Waldflächen aus der forstwirtschaftlichen Nutzung zu nehmen. Ein Netzwerk von kleineren Flächen, wie es Thüringen zum Teil anstrebt, kann zwar die Vielfalt der Wälder auf den verschiedenen Standorten bedingt schützen, darf aber kein Ersatz für große zusammenhängende Wälder werden, in denen natürliche Prozesse der Waldentwicklung wieder ungestört ablaufen können", erklärt der Landesvorsitzende.

Auch im Gewässer- und Auenschutz sieht der NABU Thüringen noch erheblichen Nachholbedarf. Der Zustand der meisten Gewässer in Thüringen ist immer noch als kritisch zu betrachten. Jessat: "Es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um den Schadstoffeintrag konsequenter zu reduzieren und naturnahe Gewässerstrukturen zu schaffen. Die Hochwasserereignisse mahnen, dass endlich den Flüssen und Bächen ihre Auen zurückgegeben werden müssen. Nur mit einer naturnahen und eigendynamischen Gewässerentwicklung, die Vorrang vor allen anderen Nutzungen hat, kann auch nachhaltiger Hochwasserschutz betrieben werden."

Bei der Energiewende muss Thüringen zum Schutz der biologischen Vielfalt den Ausbau von erneuerbaren Energien zügig in Richtung naturverträgliche Energiewende lenken. Vor allem die Energieeffizienz von Industrie, Gewerbe und Privathaushalten kann stärker gefördert werden. "Durch den effizienten Einsatz von Energie und die Nutzung von technologischen Einsparungspotentialen, insbesondere im Verkehrs- und Wärmesektor, kann man noch viel Energie sparen. Die entsprechenden Maßnahmen, die dazu notwendig sind, muss das Land fördern", verlangt Jessat. Beim weiteren Ausbau von Windkraft zur Energieerzeugung sollen Windkraftanlagen bevorzugt auf Offenlandstandorten errichtet werden. Fracking ist generell zu verbieten. Einen wichtigen Baustein für eine nachhaltige Zukunft sieht der NABU in der Kinder- und Jugendbildungsarbeit sowie in der Unterstützung des ehrenamtlichen bürgerschaftlichen Engagements. Ohne Förderung durch das Land brechen wichtige Standbeine für das gesellschaftliche Leben in Thüringen weg.

Infos: www.natürlich-wählen.de

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Quelle:
Pressemitteilung, 06.02.2014
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Thüringen
Leutra 15, 07751 Jena
Tel. 0 36 41/60 57 04, Fax 0 36 41/21 54 11
E-Mail: LGS@NABU-Thueringen.de
Internet: www.NABU-Thueringen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Februar 2014