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STANDPUNKT/373: Weltwassertag 2013 - Wasserversorgung nicht privatisieren, Fracking verbieten! (BUND)


Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) - Pressemitteilung vom 21. März 2013

Weltwassertag 2013:

Wasserversorgung nicht privatisieren und Fracking verbieten!



Düsseldorf, 21.03.2013 - Anlässlich des von der UNESCO für den 22. März ausgerufenen Weltwassertages 2013 hat der NRW-Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die Landesregierung aufgefordert, sich gegen Privatisierungstendenzen in der öffentlichen Wasserversorgung zu wenden. "Noch ist es möglich, die geplante EU-Richtlinie zur europaweiten Ausschreibung der kommunalen Wasserversorgung zu stoppen", sagte der BUND-Landesvorsitzende Paul Kröfges. Geschehe dies nicht, entstünde ein Einfallstor für internationale Wasserkonzerne, deren Konsequenzen unabsehbar seien. Privatisierungen der Wasserversorgung in europäischen Staaten wie Frankreich und Portugal und zum Teil auch in Deutschland zeigten, dass die Verbraucher mit extrem steigenden Preisen und einer sich verschlechternden Wasserqualität zu rechnen hätten.

"Der Zugang zu sauberem und bezahlbarem Wasser ist ein Menschenrecht. Wasser ist keine Ware wie andere. Deshalb muss die Wasserversorgung aus der sogenannten Konzessionsrichtlinie der EU herausgenommen werden. Dafür muss sich die Landesregierung in Berlin und Brüssel stark machen. Eine Privatisierung der Wasserrechte nützt vor allem den Profitinteressen großer Konzerne und nicht den Verbrauchern", sagte Kröfges.

Besonders in Nordrhein-Westfalen gefährden nach Ansicht des BUND außerdem die Pläne der Energiekonzerne zum Einsatz der risikoreichen Fracking-Technologie zur Förderung von Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten die Wasserressourcen. Das Hineinpumpen eines giftigen Wasser-Chemikalien-Gemisches in tiefliegende Schiefer- oder Kohlegesteine könne eine umfassende Verschmutzung des Wassers mit sich bringen, warnte Kröfges. Der BUND appellierte daher an die Landesregierung, die aktuellen Pläne der Bundesregierung zur Änderung des Wasserhaushaltsgesetzes und bergrechtlicher Bestimmungen im Bundesrat abzulehnen. Die Bundesregierung wolle die Tür für diese Hochrisikotechnologie öffnen, Fracking müsse aber gesetzlich verboten werden.

Neben dem Fracking sei in Deutschland nach wie vor auch die industrielle Landwirtschaft mit ihren hohen Pestizid- und Nitrateinträgen eine Hauptgefahr für die Wasserversorgung. "Zu den Folgeschäden der Massentierhaltung gehören die Überdüngung der Felder und die Verschmutzung des Oberflächen- und Grundwassers. Allein die Geflügel- und Schweinehaltung wird mit über einer Milliarde Euro jährlich subventioniert. Das scheinbar billige Fleisch in den Supermärkten ist in Wirklichkeit teuer erkauft, unter anderem mit der Verschmutzung unseres Wassers", sagte Kröfges. Einzig wirksames Gegenmittel sei die Ausweitung der ökologischen Landwirtschaft.

Der BUND unterstützt die Europäische Bürgerinitiative "Wasser ist ein Menschenrecht". Sie ist im Internet zu finden unter:
http://www.bund.net/aktiv_werden/aktionen/wasser_ist_menschenrecht/

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Quelle:
BUND-Pressedienst, 21.03.2013
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
Freunde der Erde Deutschland
Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin
Tel. 030/27586-457, Fax. 030/27586-440
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veröffentlicht im Schattenblick zum 22. März 2013