Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → MEINUNGEN

STANDPUNKT/316: Stilllegen - Atomalarm im US-amerikanischen AKW Oyster Creek (NaturFreunde)


NaturFreunde Deutschlands - 1. November 2012

Atomalarm im US-amerikanischen Atomkraftwerk Oyster Creek

NaturFreunde fordern: US-Atomkraftwerke endgültig stilllegen



Berlin, 01. November 2012 - Schwere Wirbelstürme an den Küsten der USA haben durch den Klimawandel in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen. Trotzdem lässt die US-amerikanische Regierung zu, dass weiterhin veraltete und unsichere Atomkraftwerke an Küstenstandorten betrieben werden.

"Es zeugt von der Industrienähe der US-amerikanischen Atompolitik, dass die Menschen sich neben dem Hurrikan 'Sandy' auch noch um dessen mögliche Auswirkungen auf Atommeiler sorgen mussten", beanstandet Uwe Hiksch, Mitglied im Bundesvorstand der NaturFreunde Deutschlands. "Damit Betreiberfirmen und Kommunen sich ordentlich die Kassen füllen können, werden mehr als 40 Jahre alte Schrottmeiler ohne Rücksicht weiterbetrieben. Das ist unverantwortlich."

Das 1969 ans Netz gegangene älteste Atomkraftwerk der USA, Oyster Creek im Bundesstaat New Jersey, musste durch den Wirbelsturm "Sandy" einen Atomalarm auslösen. Es war zu einem starken Anstieg des Wasserstands im Kühlwasserbecken des Reaktors gekommen. Würden die Fluten weiter steigen, könnten die Pumpen beeinträchtigt werden, hieß es von Seiten der Betreiber. Notfalls sollte Wasser aus dem Reservoir für den Brandschutz genutzt werden, um das Abklingbecken zu kühlen. "Die Betreiber geben damit zu, dass dieser Uralt-Reaktor nicht gegen starke Unwetter geschützt werden kann. Sie spielen vorsätzlich mit dem Leben und der Gesundheit der Menschen in der Region um das Atomkraftwerk", missbilligt Uwe Hiksch von den NaturFreunden Deutschlands.

Auch die Atomkraftwerke "Salem One" in New Jersey, "Nine Mile One" und "Indian Point Three" im Staat New York mussten abgeschaltet werden, nachdem es zu Problemen bei der internen Stromversorgung gekommen war.

"Die US-Regierung hat aus dem Unfall im AKW 'Three Mile Island' im Jahr 1979 nichts gelernt", urteilt Uwe Hiksch. Die NaturFreunde Deutschlands fordern die US-amerikanische Regierung daher auf, aus der brenzligen Situation der Atomkraftwerke an der Ostküste der USA Konsequenzen zu ziehen und das US-amerikanische Atomprogramm endlich zu beenden.

*

Quelle:
Presseinformation vom 01.11.2012
Herausgeber: NaturFreunde Deutschlands
Verband für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport und Kultur
Bundesgeschäftsstelle
Warschauer Str. 58a, 10243 Berlin
Tel.: 030/29 77 32 65, Fax: 030/29 77 32 80
E-Mail: presse@naturfreunde.de
Internet: www.naturfreunde.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 2. November 2012