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MELDUNG/269: Tausende für Ostseeforschung begeistert - Institut für Ostseeforschung Warnemünde zieht Bilanz (idw)


Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde - 20.09.2016

Tausende für die Ostseeforschung begeistert: IOW zieht Bilanz zum Veranstaltungssommer 2016


Für die Wissenschaftler*innen des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) geht ein ereignisreicher Veranstaltungssommer zu Ende. Neben bewährten Formaten, wie den "Warnemünder Abenden", wurden dieses Jahr zum ersten Mal auch die neue Ausstellung "Forschungsvilla Ostsee" und der Strandaktionstag "Nimm die Küste unter die Lupe!" angeboten, um Touristen und Einheimischen die Ostseeforschung nahe zu bringen. Als besonderes Glanzlicht fand im Frühsommer der "Ostseetag" statt. Insgesamt wurden in den vergangenen sechs Monaten über 4.000 Menschen bei diesen Veranstaltungen erreicht.


Foto: © IOW / S. Kube

März 2016 geöffnet und rege frequentiert: Die neue IOW-Ausstellung "Forschungsvilla Ostsee"
Foto: © IOW / S. Kube

IOW-Direktor Ulrich Bathmann zieht Bilanz: "Uns ist der Austausch mit der Öffentlichkeit sehr wichtig, um die Menschen für das Meer und seine Erforschung zu begeistern. Denn nur, wenn die Gesellschaft weiß, wie fragil das System ist und wie stark auch unser Leben von einer gesunden Meeresumwelt abhängt, wird Meeresschutz auch funktionieren."

Mit bislang gut 1500 Besuchern hat sich die im März 2016 neu eröffnete, kostenlose Ausstellung "Forschungsvilla Ostsee" des IOW als attraktiver Anlaufpunkt für Ostsee-Interessierte an Warnemündes Strandpromenade "Seestraße" etabliert. Etwa 300 Gäste nahmen das Angebot einer im Vorfeld angemeldeten Führung wahr, der Rest nutzte die wöchentlichen 3 bzw. 6 Stunden Öffnungszeit für einen spontanen Besuch. Viele nahmen sich eine halben Stunde und mehr Zeit für die insgesamt 15 Exponate, die auf 83 m² zu einer interaktiven Ostsee-Exkursion einladen und Einblicke in die wichtigsten Forschungsfelder des Instituts geben. Fazit vieler Besucher, auch der einheimischen Gäste: "Ich wusste gar nicht, dass unsere Ostsee so viele für ein Meer ganz ungewöhnliche Besonderheiten aufweist!"


Foto: © IOW / K. Beck

Nichts für Wasserscheue: Der in diesem Jahr erstmals durchgeführte IOW-Strandaktionstag "Nimm die Küste unter die Lupe!"
Foto: © IOW / K. Beck

Als schöner Publikumserfolg erwies sich auch der Ostseetag im Juni diesen Jahres, den das IOW zum zweiten Mal gemeinsam mit dem Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie Rostock, dem Deutschen Meeresmuseum Stralsund sowie dem Thünen-Institut für Ostseefischerei durchführte. Trotz durchwachsenem Wetter hatten sich rund 1000 Besucher im Rostocker Stadthafen eingefunden, um die drei Forschungsschiffe DENEB, ELISABETH MANN BORGESE und SOLEA zu besichtigen und an den Themeninseln an der Kaikante mit den Wissenschaftlern der vier gastgebenden Institutionen zu deren Forschung ins Gespräch zu kommen. Neu war diesmal der im Vorfeld ausgerufene Schülerwettbewerb "Kleines Ostseetier - ganz groß" für Kinder im Alter zwischen 7 und 12 Jahren, dessen Ge-winner im Rahmen des Ostseetages prämiert wurden. Hier war das Echo ganz besonders erfreulich: Eingereicht wurden über 40 Beiträge, meist von Schülergruppen, aber auch von einzelnen Kindern. Beteiligt waren rund 30 Klassen aus 24 Schulen in ganz Mecklenburg-Vorpommern. Damit haben sich zwischen 600 und 700 Schüler intensiv mit der Wettbewerbsaufgabe auseinandergesetzt, der Lebensweise von eher unbekannten kleinen Ostseebewohnern nachzuspüren und in höchst kreative Arbeiten umzusetzen.

Ein echter Sommerhit, nicht nur für Kinder, war der Aktionstag unter dem Motto "Nimm die Küste unter die Lupe!", den das IOW Ende Juli erstmals am Warnemünder Strand angeboten hat. Rund 300 Strandbesucher ließen sich spontan von Expert*innen des IOW anregen, mit Kescher und Becherlupe nach Ostseetieren zu suchen und mehr über ihre Lebensweise und Besonderheiten zu erfahren. Der Tag war Teil der bundesweiten Aktion "Mein mobiles Küstenlabor", die das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des aktuellen Wissenschaftsjahres 2016*17 "Meere und Ozeane" initiiert hatte.

Die längste Tradition im öffentlichen Veranstaltungsangebot des IOW haben die "Warnemünder Abende": Seit nunmehr 19 Jahren lädt das Institut interessierte Laien und auch Fachleute in den Sommermonaten Juli bis September einmal wöchentlich zu spannenden Einblicken in aktuelle Forschung rund um die Ostsee ein. In erster Linie kommen in IOW-Wissenschftler*innen zu Wort, aber auch externe Experten bereichern das Themenspektrum. Trotz starker Konkurrenz durch bestes Wetter war die Staffel 2016 mit durchschnittlich knapp 70 Besuchern pro Abend sehr gut besucht. Besonders großen Anklang fanden beim interessierten und immer zu regen Diskussionen aufgelegten Publikum ein Rückblick auf die Institutsgeschichte von den ersten Anfängen der Meeresforschung in Warnemünde bis heute sowie ein Vortrag über die Langzeitentwicklung von alten und neuen Schadstoffen in der Ostsee.

Wer sich auch in den kommenden Herbst- und Wintermonaten über die Ostsee mit ihren Besonderheiten und die Forschung des IOW informieren möchte, dem steht die "Forschungsvilla Ostsee" weiterhin zu Verfügung. Sie ist immer mittwochs von 13 - 16 Uhr geöffnet, Gruppenführungen können unter forschungsvilla@io-warnemuende.de angefragt werden.


Das IOW ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, zu der zurzeit 88 Forschungsinstitute und wissenschaftliche Infrastruktureinrichtungen für die Forschung gehören. Die Ausrichtung der Leibniz-Institute reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Sozial- und Raumwissenschaften bis hin zu den Geisteswissenschaften. Bund und Länder fördern die Institute gemeinsam. Insgesamt beschäftigen die Leibniz-Institute etwa 18.100 MitarbeiterInnen, davon sind ca. 9.200 WissenschaftlerInnen. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,6 Mrd. Euro. (www.leibniz-gemeinschaft.de)


Die gesamte Pressemitteilung inkl. Bilder erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/de/news659413

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution480

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde, Dr. Kristin Beck, 20.09.2016
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. September 2016

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