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FORSCHUNG/239: Entwicklung von Nutzungsverfahren für neue Satellitensysteme (NPN)


Nationalpark Nachrichten - April-Juni 2009
Informationsblatt aus dem Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer

Neues Projekt: DeMarine-Umwelt


Die Nationalparkverwaltung ist Teilnehmer in einem Drittmittelprojekt, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie durch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) gefördert wird. Das Ziel ist, ein Informations- und Kommunikationsportal für Nutzer mariner Erdbeobachtungs-Dienste in Deutschland aufzubauen und Nutzungsverfahren für neue Satellitensysteme zu entwickeln. Der Traum: die mühsame und zeitintensive Feldarbeit im Wattenmeer per Boot und zu Fuß bei Wind und Wetter zu ersetzen durch die Auswertung von Satelliten-Bildern. Position und Ausdehnung von Muschelbänken, Seegraswiesen und Arenicola-Watten könnte computergestützt über die Auswertung solcher Spezial-Fotos aus dem Weltraum erfasst werden.

Das Problem: Der Satellitensensor kann nicht so fein unterscheiden wie das geschulte Auge der Wissenschaftlerin, die auf dem Wattboden steht. Doch es gibt Ansätze, den Sensoren und den bildauswertenden Computerprogrammen "beizubringen" verlässlich zu differenzieren und zu klassifizieren. Dazu werden aus vorhandenen Monitoringdaten Hintergrundinformationen für die Klassifikationsverfahren abgeleitet. Die Analyse von Referenzflächen identifiziert Eigenschaften, die Einfluss auf Satellitensensoren haben (z.B. Sedimenttyp, Wassergehalt, Farbe und Struktur des Wattbodens). Zur Absicherung werden Testflächen im Feld aufgenommen und mit den Satellitenbildern verglichen. Im letzten Schritt werden die Klassifikationsergebnisse kritisch geprüft und die Übereinstimmung der Feldparameter und der Satellitenbild-Klassifikation stufenweise verbessert.

Für all das haben die Projektmitarbeiterin Bärbel Eisenblätter und der Teilprojektleiter Jörn Kohlus zehn Monate Zeit. Die Ergebnisse tragen dazu bei, die Anforderungen des Trilateralen Monitoring- und Bewertungsprogramms für das Wattenmeer sowie der EU-Wasserrahmenrichtlinie und der Ölunfallbekämpfung besser zu erfüllen.

www.demarine.de


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Quelle:
Nationalpark Nachrichten 4-6/2009, Seite 3
Herausgeber:
Nationalparkamt Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer
Schlossgarten 1, 25832 Tönning
Tel.: 04861/616-0, Fax: 04861/616-69
www.wattenmeer-nationalpark.de

Die Nationalpark Nachrichten erscheinen etwa 4-6 mal jährlich und sind kostenlos


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. April 2009