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BILDUNG/213: Gelungene Wildlife-Seminare im Nationalpark Hunsrück-Hochwald (NABU RP)


NABU Landesverband Rheinland-Pfalz - 23. Juli 2015

Gelungene Wildlife-Seminare im Nationalpark Hunsrück-Hochwald

Elementares Naturerleben innerhalb des NABU/NAJU-Projektes "Hunsrück-Hochwald: Wir bilden die Zukunft!"


Mainz/Birkenfeld - Innerhalb des NABU/NAJU-Projektes "Hunsrück-Hochwald: Wir bilden die Zukunft!" fanden an zwei Wochenenden im Juni und Juli in Kooperation mit dem Nationalparkamt die ersten Wildlife-Basislager im Nationalpark Hunsrück-Hochwald statt. Jugendliche und junge Erwachsene erlebten gemeinsam die Natur fernab der Zivilisation.

Gelebt und geschlafen wurde im Wald. Die Teilnehmer/-innen errichteten ihr Lager so, dass sie auch nach Abbau keine Spuren im Nationalpark Hunsrück-Hochwald hinterließen. Denn zu lernen sich als Gast auf dieser Erde zu verhalten ist zentraler Bestandteil des Wildlife-Konzepts ebenso wie das elementare Naturerfahren. Dazu gehört es den Alltag und die heutige Konsumkultur hinter sich zu lassen und die enge Verbindung des Menschen mit der Natur zu erleben. Nach und nach wurden zum Beispiel alltägliche Gegenstände durch selbstgemachte aus Naturmaterialien ersetzt. Dazu probierten sich die Teilnehmer-/innen an verschiedenen handwerklichen Fertigkeiten, wie dem Schnitzen und Ausbrennen von Schalen und Löffeln mit Glut.

Nach Einbruch der Dunkelheit konnten die Teilnehmenden anhand verschiedener Wahrnehmungsübungen ihre Sinne schulen. Nur nach Gehör galt es einer Trommel zu folgen. Mit dem Tastsinn mussten Hindernisse erkannt und umgangen werden. Die Teilnehmenden waren nach der Aktion sehr darüber erstaunt, wie schnell sich ihre Sinneswahrnehmung intensiviert hatte. Bei einer anderen Nachtaktion schlich die Gruppe in der Dunkelheit durch den Wald, einer Spur aus Kerzen folgend. Trotz vieler Schleichübungen bei Tag, war es in der Nacht, als Stille in den Wald eingekehrte, kaum möglich ungehört durch das Dickicht zu pirschen.

Ob und wie man sich im Wald allein mit Gesammeltem ernähren kann, war ebenfalls Thema der Seminare. Neben dem Bestimmen unbekannter Pflanzen, lernten die Teilnehmer/-innen auch viel über bereits bekannte Pflanzen: Mit bis zu 40% Eiweiß ist die für viele als "Unkraut" bekannte Brennnessel sogar nahrhafter als die Sojabohne, während der unzerstörbare Löwenzahn nicht nur schmackhafte Blätter und Blüten sondern auch eine sättigende Wurzel hat.

Darüber hinaus galt es die modernen Orientierungstechniken des Alltags hinter sich zu lasse. Denn wo Google Maps nicht helfen kann, kommen Kompass und Karte wieder zum Einsatz. Die Teilnehmer/-innen lernten wie man beides nutzen kann, um sich in der Natur zu orientieren. Wie man selbst diese Hilfsmittel in Extremsituationen mit einfachem Wissen ersetzen kann, war die letzte große Herausforderung, vor die die Teilnehmenden gestellt wurden.

Um auch weiterhin Wildlife-Seminare anbieten zu können, bilden wir Interessierte zu Wildlife Teamer/-innen aus. Das nächste Seminar findet vom 22.-23.08. im Nationalpark Hunsrück-Hochwald statt. Weitere Informationen gibt es auf der Homepage der Naturschutzjugend Rheinland-Pfalz (www.naju-rlp.de).

Im Rahmen des gemeinsamen Kinder- und Jugendbildungsprojekts des NABU Rheinland-Pfalz und seiner Naturschutzjugend NAJU "Hunsrück-Hochwald: Wir bilden die Zukunft!" wird Bildungsmaterial erarbeitet sowie Freizeiten und Seminare veranstaltet, um Kindern und Jugendlichen die Natur näher zu bringen und um ihnen die Bedeutsamkeit der Naturschutzform "Nationalpark" zu vermitteln. Das Projekt wird von der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz gefördert.

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Quelle:
NABU Rheinland-Pfalz 30/15, 23.07.2015
Frauenlobstraße 15-19, 55118 Mainz
Telefon: 06131/14039-26, Telefax: 06131/14039-28
E-Mail: Kontakt@NABU-RLP.de
Internet: www.NABU-RLP.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Juli 2015

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