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BILDUNG/186: "Forschen auf See" - Nord-Ostsee-Kanal trägt zum Erhalt der Artenvielfalt bei (Aldebaran)


ALDEBARAN Marine Research & Broadcast - 27. Juli 2012

Meereswettbewerb "Forschen auf See" 2012

Schülerteam aus Bergedorf beweist: Nord-Ostsee-Kanal trägt zum Erhalt der Artenvielfalt bei



Kiel, den 27.07.2012. Auf der Strecke von Hamburg nach Cuxhaven ist ein Trend hin zu einer größeren Artenvielfalt auszumachen. Zu diesen ersten Erkenntnissen kommt das Schülerteam der Stadtteilschule Bergedorf aus Hamburg bei ihrer einwöchigen Forschungsexpedition im Rahmen des Meereswettbewerbs "Forschen auf See" 2012. Des Weiteren konnten die jungen Forscher feststellen, dass auch ein künstlich angelegter Kanal wie der Nord-Ostsee-Kanal eine Vielfalt an Arten beheimaten kann. In ihren Experimenten untersuchten Annika Tiesler (19), Jennifer Lietz (18), Ferdinand Mau (18) und Christopher Frohn (19) von der Hamburger Stadtteilschule Bergedorf an Bord des Hamburger Forschungs- und Medienschiffes ALDEBARAN die Artenvielfalt von Wasserstrassen. Zusammen mit ihren Wissenschaftspaten Jeremias Schoreisz und Sarah Dahl unter der Leitung von Dr. Andreas Schmidt-Rhaesa von der Universität Hamburg nahmen sie an unterschiedlichsten Stellen Sediment- und Wasserproben, um zu ihren Forschungsergebnissen zu gelangen.

Bei Temperaturen bis zu 30 Grad Celsius musste schnell und präzise gearbeitet werden, damit die Proben frisch und unverändert untersucht werden konnten. Nach den ersten beiden Tagen spielte sich das Schüler-Team hervorragend ein und ein hoher Probenertrag konnte dadurch gewährleistet werden. "Die Ergebnisse sind anders als erwartet. So dachten wir zuerst, dass es schlechte Ergebnisse seien, mit denen man nicht viel anfangen könne. Jetzt aber, im Endeffekt, sieht es deutlich danach aus, dass man eindeutige Erkenntnisse gewinnen kann. Wir forschen schließlich auch nicht, um Preise zu gewinnen, sondern für uns selbst. Ich habe viel über Forschung und über das Thema, das wir bearbeitet haben, gelernt. Es hat wirklich viel Spaß gemacht. Es war schön, alle Experimente selbst durchführen zu können und mit dabei zu sein!" resümiert Christopher Frohn am Ende der Forschungsexpedition.

Vor allem nach der formalen Zustimmung der Länder zur Elbvertiefung sind Erkenntnisse über die biologische Artenvielfalt von allerhöchstem Interesse. So auch für die vier Hamburger Schülerinnen und Schüler, die die Diskussionen um die Elbvertiefung mitverfolgt haben. Das Projekt, das sie selbst entwickelt und im Frühjahr beim Meereswettbewerb eingereicht hatten, bietet ihnen die Möglichkeit, sich auch aktiv in die Diskussionen einbinden zu können. Dass der Nord-Ostsee-Kanal als künstlich angelegte Wasserstrasse einen guten Lebensraum bietet, lässt Raum zum Nachdenken. "Das Projekt ist sehr interessant und hochaktuell. Es zeigt insbesondere, dass auch von Menschenhand erschaffene Lebensräume zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen können. Das Forschungsprojekt verdeutlicht, dass man Ökosysteme verstehen muss, um sie schützen zu können", so Jeremias Schoreisz.

Die vier Jungforscher, die bis zu 12 Stunden täglich sorgfältig und zuverlässig am Projekt gearbeitet haben, erkannten an, dass eine solche Expedition mit viel Arbeit verbunden ist. Machten aber die Erfahrung, dass die Sommerferien auf einem Forschungs- und Medienschiff, das diese tollen Möglichkeiten bietet, wesentlich besser verbracht werden können als zu Hause in Hamburg.

Vom 29. Juli bis zum 3. August wird das letzte der drei Schülerteams aus Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen im Rahmen des siebten Meereswettbewerbs in der Darß-Zingster Boddenkette auf die Suche nach Nährstoffkonzentrationen gehen.

Der Meereswettbewerb 2012 wird von der Dräger-Stiftung, Panasonic Deutschland, der Hamburg Port Authority (HPA) sowie dem Förderverein für Meeresforschung und Umweltjournalismus e.V. gefördert.

Weitere Informationen unter www.meereswettbewerb.de.

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Quelle:
Pressemitteilung, 27.07.2012
ALDEBARAN Marine Research & Broadcast
Deichstraße 48-50, 20459 Hamburg
Tel.: 040/3257210, Fax: 040/32572121
E-Mail: buero@aldebaran.org - meereswettbewerb@aldebaran.org.
Internet: www.aldebaran.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Juli 2012