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INITIATIVE/201: Bienen und Schmetterlinge brauchen naturverträgliche Landwirtschaft (BUND BW)


BUND Landesverband Baden-Württemberg - 6. August 2010 -
Zumeldung zur PM Nr. 210/2010 des MLR BW:

Bienen und Schmetterlinge brauchen naturverträgliche Landwirtschaft

BUND kritisiert Agrarumweltprogramm des Landes als nicht ausreichend


Stuttgart. Der BUND Landesverband Baden-Württemberg begrüßt, dass im Agrarumweltprogramm MEKA inzwischen Blühflächen insbesondere als Bienenweide gefördert werden. Landwirte erhalten 130 Euro je Hektar Blühfläche. Die im Jahr 2010 angelegten Blühflächen machen 0,3 % der gesamten Ackerfläche im Land aus.

"Was das Landwirtschaftsministerium verschweigt: Rund das Zehnfache an Ackerbrachen und Blühflächen ist in den letzten drei Jahren mit Aufgabe der verpflichtenden Flächenstilllegung verloren gegangen. Auch auf den Wiesen blüht immer weniger, weil sie für die Silagenutzung intensiviert werden" kritisiert die BUND-Landesvorsitzende Dr. Brigitte Dahlbender. "Am jeweiligen Ort erfüllen die Blühflächen sicher ihren Dienst als Nektarquelle, aber angesichts des Artensterbens in der Agrarlandschaft sind sie nicht einmal ein Tropfen auf dem heißen Stein." Der BUND fordert die Landesregierung auf, sich im Rahmen der Neuordnung der EU-Agrarpolitik für eine Umlenkung der Subventionen an diejenigen Betriebe einzusetzen, die eine naturverträgliche Landwirtschaft praktizieren und damit Schmetterlingen, Wildbienen und anderen Insekten auf großer Fläche nützen: Mit geringem oder am besten ohne Chemieeinsatz und vielen Landschaftselementen wie Hecken und naturnahen Acker- und Gewässerrandstreifen.

Auch die Ausgestaltung des MEKA-Programms lasse sich noch optimieren. So bräuchten wildlebende Insekten auch mehrjährige Brachen, wo sie überwintern können. Aktuell könnten die Blühmischungen bereits im September umgebrochen werden, so dass sie im ungünstigsten Fall nur dreieinhalb Monate auf der Fläche stehen.


Hintergrundinformation:

Der BUND Landesverband Baden-Württemberg setzt sich im Rahmen seines Naturschutzschwerpunkts "Schmetterlingsland Baden-Württemberg" (www.schmetterlingsland.de) auf allen Ebenen für den Schutz und die Förderung der heimischen Schmetterlinge ein. Insbesondere durch die zunehmende Intensivierung der Landwirtschaft sind viele Schmetterlingsarten stark zurück gegangen und etliche vom Aussterben bedroht.


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Quelle:
Presseinformation, 6. August 2010
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz e.V.
Landesverband Baden-Württemberg
70178 Stuttgart. Paulinenstraße 47
Tel.: 07 11/62 03 06-0, Fax: 07 11/62 03 06-77
E-Mail: presse.bawue@bund.net
Internet: www.bund.net/bawue


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. August 2010