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GENTECHNIK/769: BASF kann Anpflanzung verbotener Genkartoffel in Schweden nicht erklären (DNR EU)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände
EU-Koordination

EU-News - Donnerstag, 09. September 2010

BASF kann Anpflanzung der verbotenen Genkartoffel in Schweden nicht erklären


Seit Anfang September auf einem Feld in Schweden eine nicht zugelassene genmodifizierte Kartoffel entdeckt worden ist, befindet sich der BASF-Konzern in Erklärungsnot.

Nach Angaben der EU-Kommission gibt es noch offene Fragen, die das Unternehmen beantworten muss. Die BASF habe erklärt, dass wahrscheinlich ein menschlicher Fehler die Ursache der Verunreinigung eines Amflorafeldes mit der Kartoffelsorte Amadea sei. Die Kommission teilte mit, sie wolle von Experten der EU und der Mitgliedstaaten klären lassen, wie die Anpflanzung der illegalen Knolle passieren konnte. Danach werde sie über Konsequenzen entscheiden.

Gentechnikkritiker unterstellen dem Chemiekonzern, dass ihm die Verunreinigung gelegen kommt, um den Zulassungsprozess für Amadea zu beschleunigen. Der Antrag auf EU-Zulassung erfolgte im September gleichzeitig mit der ersten Ernte der Amflora. Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Till Backhaus hat die Nutzung der geernteten Knollen gestoppt, solange der Vorfall in Schweden nicht geklärt ist. Wenn der Verdacht auf Kontamination in Deutschland vom Tisch sei, werde die Sperre wieder aufgehoben, sagte Backhaus.

Die Genkartoffel Amadea ist wie Amflora eine an Amylopektin reiche Stärkekartoffel und soll diese allmählich ersetzen. Im Gegensatz zur Amflora ist Amadea auch für den Nahrungsmittelbereich vorgesehen, der im Gegensatz zum industriellen Einsatz einen größeren Marktanteil hat. [mbu]

Informationsdienst Gentechnik http://www.keine-gentechnik.de/
Dialogplattform Amflora http://amflora.basf.com/


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Quelle:
EU-News, 09.09.2010
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
EU-Koordination
Marienstraße 19-20, 10117 Berlin
E-Mail: eu-info@dnr.de
Internet: www.eu-koordination.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. September 2010