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BILDUNG/037: Schleswig-Holstein - Landwirte sollen was über Grundwasserschutz lernen (BBU AK Wasser)


BBU-WASSER-RUNDBRIEF Nr. 900 vom 22. September 2008 27. Jahrgang

Freiburger Arbeitskreis Wasser im Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V. (BBU)

Schleswig-Holstein: Landwirte sollen was über Grundwasserschutz lernen


Nachdem Gewässerschutzberater in einigen anderen Bundesländern schon ein alter Hut sind, stehen seit August 2008 GewässerschutzberaterInnen auch in Schleswig-Holstein den Landwirten zur Seite. Die Berater sollen die Landwirte dabei unterstützen, die Belastung des Grundwassers mit Agrochemikalien zu reduzieren. Der Kieler Landwirtschaftsminister Dr. CHRISTIAN VON BOETTICHER hofft, dass die Landwirte dieses kooperative Angebot auch tatsächlich annehmen. Auf die Akzeptanz der Berater bei den Landwirten ist der schleswig-holsteinische Landwirtschaftsminister auch dringend angewiesen. Denn knapp die Hälfte der Grundwasserkörper Schleswig-Holsteins würde ohne Maßnahmen die von der EG-Wasserrahmenrichtlinie gesetzten Ziele nicht erreichen. Hauptursache ist die Belastung mit Nitrat, vor allem in Regionen mit durchlässigen Böden, also der Geest und Vorgeest. In einigen Bereichen stellen Pestizidrückstände ein zusätzliches Problem dar. In diesen Problemregionen soll das Beratungsangebot der Gewässerschutzberater ansetzen: Schwerpunkte sind die Optimierung des Düngemanagements vor allem für Stickstoff, Maßnahmen zur Verbesserung der Fruchtfolgegestaltung und zur Reduzierung der Bodenbearbeitung sowie die Bewirtschaftung und Vermeidung von Umbrüchen bei Grünland. Die Berater sollen Landwirte bei der Durchführung von Agrarumweltmaßnahmen unterstützen und kostenlose Infoveranstaltungen, Schulungen, Gruppenberatungen, Sprech- und so genannte Feldtage durchführen. In Einzelfällen ist auch eine individuelle Hilfestellung bei der Düngeplanung und Erstellung von Nährstoffbilanzen in den Betrieben möglich. In sechs Beratungsgebieten werden begleitende Arbeitskreise aus Landwirten sowie den örtlichen Vertretern von Bauernverband, Landwirtschaftsberatung, Landwirtschaftskammer sowie Wasser- und Bodenverbänden einberufen. Die Arbeitskreise sollen die Beratung, angepasst auf die Erfordernisse vor Ort, steuern und Schwerpunkte setzen. In diesen Gremien soll auch ein Austausch von Erfahrungen und Erkenntnissen zu Gewässer schonenden Bewirtschaftungsweisen erfolgen. Eine Liste und Karte der zuständigen Berater in den sechs Gebieten steht im Internet unter www.wasser.sh zur Verfügung (nach einer Pressemitt. des Kieler Landwirtschaftsministeriums vom 12. Aug. 2008 - siehe auch Fußzeilen auf Seite 3).

Zahlreiche Pilotprojekte haben sich in den letzten Jahren damit beschäftigt, wie der Eintrag von Agrochemikalien ins Grundwasser reduziert werden kann. Eine Materialsammlung über entsprechende Pilotprojekte (insbesondere im Mais- und Weinbau) kann bei uns gegen VOREINZAHLUNG von DM 25.- angefordert werden.


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Quelle:
BBU-WASSER-RUNDBRIEF - Nr. 900/2008
Herausgeber:
Freiburger Arbeitskreis Wasser im Bundesverband
Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V. (BBU)
Rennerstr. 10, D-79106 Freiburg
Tel.: 0761/275693; 45687153
E-Mail: nik@akwasser.de
Internet: http://www.akwasser.de

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© Freiburger Ak Wasser im BBU


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. März 2009