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MELDUNG/120: Weit unter 2 Grad - Neue Klima-Berichte zeigen Lösungswege auf (IASS)


Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung IASS - Pressemitteilung, 15. September 2017

Weit unter 2 Grad

Neue Klima-Berichte zeigen Lösungswege auf


Potsdam, 15.09.2017. Die Verringerung der CO2-Emissionen ist ein entscheidender Schritt für den Klimaschutz. Doch um eine gefährliche Erwärmung der globalen Temperaturen und ihre potenziell katastrophalen Folgen zu verhindern, sind weitere Ansätze und Maßnahmen dringend erforderlich. Das ist das Fazit zweier verknüpfter Berichte, die zur Klimawoche der Vereinten Nationen unter dem Titel "Weit unter 2 Grad Celsius" erschienen sind.

Um das 2015 im Pariser Abkommen vereinbarte Ziel zu schaffen und die durchschnittliche weltweite Erwärmung auf unter 2 Grad zu begrenzen, sind den beiden Berichten zufolge drei Schritte auf globaler Ebene nötig: Erstens muss schnell und entschieden gegen kurzlebige Klimaschadstoffe wie Methan, Ruß und Fluorkohlenwasserstoffe vorgegangen werden. Zweitens muss das globale Energiesystem bis Mitte des Jahrhunderts dekarbonisiert werden. Und drittens wird es möglicherweise notwendig, der Atmosphäre Kohlendioxid zu entziehen, sollten die Emissionen nach dem Jahr 2020 weiter steigen.

Am Bericht "Well Under 2 Degrees Celsius: Fast Action Policies to Protect People and the Planet from Extreme Climate Change" des Committee to Prevent Extreme Climate Change waren 33 Politikexperten und hochrangige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beteiligt, darunter Mark Lawrence, wissenschaftlicher Direktor am Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS) in Potsdam. Parallel erscheint die peer-reviewte Studie "Well Below 2°C: Mitigation strategies for avoiding dangerous to catastrophic climate changes" in der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS).

Die Publikationen machen deutlich, dass ein ungebremster Klimawandel existentielle Risiken für Menschen, Tier- und Pflanzenarten bedeutet. Das Zeitfenster zum Handeln sei jedoch noch für einige Jahre offen und Lösungswege existieren. In seinem eindringlichen Vorwort appelliert Chemie-Nobelpreisträger Paul Crutzen an die menschliche Fähigkeit, das eigene Handeln und Denken zu reflektieren und an den Herausforderungen des Klimawandels zu wachsen.

Das IASS forscht mit dem Ziel, Transformationsprozesse hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft aufzuzeigen, zu befördern und zu gestalten, in Deutschland wie global. Der Forschungsansatz des Instituts ist transdisziplinär, transformativ und ko-kreativ: Die Entwicklung des Problemverständnisses und der Lösungsoptionen erfolgen in Kooperationen zwischen den Wissenschaften, der Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft. Ein starkes nationales und internationales Partnernetzwerk unterstützt die Arbeit des Instituts. Zentrale Forschungsthemen sind u.a. die Energiewende, aufkommende Technologien, Klimawandel, Luftqualität, systemische Risiken, Governance und Partizipation sowie Kulturen der Transformation. Gefördert wird das Institut von den Forschungsministerien des Bundes und des Landes Brandenburg.


weitere Informationen:
http://www.iass-potsdam.de/sites/default/files/files/pi_well_under_two_degrees_reports.pdf

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Quelle:
Pressemitteilung, 15.09.2017
Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung/
Institute for Advanced Sustainability Studies e.V. (IASS)
Presse & Kommunikation
Berliner Straße 130, 14467 Potsdam
Tel.: +49 (0)331-28822-340/479, Fax: +49 (0)331-28822-310
Internet: www.iass-potsdam.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. September 2017

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