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WALD/044: Brasilien - Amazonasgebiet schrumpft bis Juli 2012 um 7.000 Quadratkilometer (IPS)


IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
IPS-Tagesdienst vom 12. August 2011

Brasilien: Amazonasgebiet schrumpft 7.000 Quadratkilometer bis Juli 2012


Rio de Janeiro, 12. August (IPS) - Brasiliens Amazonasgebiet wird einem neuen Bericht zufolge mit 95-prozentiger Sicherheit bis Juli nächsten Jahres 7.000 Quadratkilometer Urwald verlieren. Besonders gefährdet sind die Bestände in nördlichen Bundesstaat Pará. Dort sind 72 Prozent der Wälder vom Untergang bedroht.

Nach den Prognosen des Instituts für Mensch und Umwelt im Amazonasgebiet (Imazon), denen geostatistische Untersuchungen zugrunde liegen, werden die Bundesstaaten Mato Grosso, Rondônia, Amazonas und Acre elf, acht, fünf beziehungsweise vier Prozent ihrer Waldflächen einbüßen.

Gebiete in privater Hand oder unbesetzte und umstrittene Territorien müssten innerhalb des kommenden Jahres mit einem Waldverlust um 65 Prozent rechnen. Für die im Rahmen der Landreform zur Wiederansiedlung freigegebenen Gebiete geht das Institut von einem Rückgang des Forstbestands um 24 Prozent aus.

Brasilien verfügt über 5,3 Millionen Quadratkilometer Regenwald. Davon stehen 1,3 Millionen Quadratkilometer unter Naturschutz. "Geostatistische Erhebungen sind wichtig", meinte der Imazon-Wissenschaftler Márcio Sales. "Sie geben den Behörden konkrete Hinweise, wo sie ihre Schutzkontrollen verstärken müssen."

In den Jahren 2009 und 2010 wurden in dem südamerikanischen Land 700.000 Hektar Wald zerstört. Das war die niedrigste Rate seit 1988, als mit den Messungen des Waldschwunds begonnen wurde. Doch ein Regierungsbericht, der im Mai veröffentlicht wurde, kam zu dem Schluss, dass zwischen August 2010 und April 2011 27 Prozent mehr Wald vernichtet worden sind. Die größten Verluste wurden im westlichen Mato Grosso festgestellt, wo Soja im großen Stil angebaut wird. (Ende/IPS/kb/2011)


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IPS-Tagesdienst vom 12. August 2011
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veröffentlicht im Schattenblick zum 13. August 2011