Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → INTERNATIONALES

RESSOURCEN/022: EU schließt Vertrag mit Grönland zur Rohstoffausbeutung (DNR EU)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände
EU-Koordination

EU-News - Freitag, 15. Juni 2012 / Produkt- & Ressourcenpolitik

EU schließt Vertrag mit Grönland zur Rohstoffausbeutung



Die EU-Kommissare für Industrie und für Entwicklung, Antonio Tajani und Andris Piebalgs, haben am Mittwoch in Grönland ein Abkommen unterzeichnet, das der Europäischen Union den Zugang zu den dortigen Rohstoffvorkommen erleichtern soll. Allerdings befürchten Experten, dass bei der Förderung uranhaltiger Abraum entsteht.

In Grönland liegen nach Angaben der Kommission große Vorkommen an seltenen Erden und anderen Metallen, die Europas Wirtschaft dringend für Hightechprodukte und für die Energiewende benötige. Wie die Kommission mitteilte, will die EU zusammen mit Grönland die Infrastruktur ausbauen und in die Rohstofferschließung und -gewinnung investieren.

Presseberichten zufolge entsteht jedoch beim Abbau uranverseuchter Abraum. Die Tageszeitung Taz zitiert eine schwedische Sicherheitsexpertin, der zufolge Grönland damit zum Uranexporteur werden könnte. Für den zu Dänemark, aber nicht zur EU gehörenden teilautonomen Inselstaat gelte aber seit 1988 ein Verbot der Exploration nach radioaktiven Elementen, das nun aufgeweicht werde.

Während Naturschutzverbände und Kommunalpolitiker vor Problemen für Umwelt und Tourismus warnen, machen grönländische Wirtschaftsvertreter laut Taz Druck gegen Kritiker. Für die kommenden Monate wird eine Entscheidung des Parlaments in Nuuk erwartet. [mb]

Pressemitteilung der EU-Kommission
http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/12/600&format=HTML&aged=0&language=DE&guiLanguage=en

Taz-Bericht
http://www.taz.de/!95038/

Studie der deutschen Rohstoffagentur:
Das mineralische Rohstoffpotenzial Grönlands
http://www.bgr.bund.de/DERA/DE/Aktuelles/Marginalspalte_Hompage/2011_Länderbericht_Rohstoffpotenzial_Grönland.html

*

Quelle:
EU-News, 15.06.2012
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
EU-Koordination
Marienstraße 19-20, 10117 Berlin
E-Mail: eu-info@dnr.de
Internet: www.eu-koordination.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Juni 2012