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EU/023: 7. Umweltaktionsprogramm "gut Leben innerhalb der Belastbarkeitsgrenzen unseres Planeten" (DNR EU)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände
EU-Koordination

EU-News - Donnerstag, 25. April 2013 / Politik & Recht

7. UAP: Ein Schritt hin zum guten Leben innerhalb der Belastbarkeitsgrenzen unseres Planeten



Der Umweltausschuss des europäischen Parlaments hat gestern den Vorschlag der Kommission zum 7. Umweltaktionsprogramm (7. UAP) "gut Leben innerhalb der Belastbarkeitsgrenzen unseres Planeten" unterstützt. In einigen Schlüsselbereichen wie Klima, Chemikalien, Produkt- und Abfallpolitik unterfütterten die Abgeordneten den Kommissionsvorschlag mit Substanz und Zeitschienen.

Die Abgeordneten einigten sich auf über 230 Änderungsvorschläge, die nun ab Mitte Mai im Trilog zwischen Kommission, Rat und Parlament verhandelt werden müssen. Die irische Ratspräsidentschaft möchte gerne bis Ende Juni eine Einigung erzielen.
Das Europäische Umweltbüro (EEB) begrüßte den Ausgang der Abstimmung, kritisierte aber, dass auch Umweltrat nicht das Fehlen der Ziele und Substanz aus dem Kommissionsvorschlag hätte ausgleichen können. Es sei mehr Ambition nötig, um den heutigen Umweltherausforderungen adäquat zu begegnen.

"Europa muss bis zum Jahr 2020 seinen ökologischen Fußabdruck deutlich reduzieren", kommentierte der sozialdemokratische Schattenberichterstatter Jo Leinen die Abstimmung. Der Verschleiß und Verbrauch von natürlichen Ressourcen und Rohstoffen in Europa sei eklatant zu hoch. Das derzeitige Konsummodell in den Industrieländern sei nicht zukunftsfähig. "Wir müssen den Übergang von der Wegwerfgesellschaft zur Kreislaufwirtschaft organisieren", so Leinen weiter. Die in den Produkten enthaltenen Rohstoffe müssen wiederverwendet oder wiederverwertet werden. Das 7. Umweltaktionsprogramm fordert deshalb eine ökologische Produktpolitik und eine höhere Verantwortung der Hersteller für die Nachhaltigkeit der Produkte. "Es ist nicht mehr hinnehmbar, dass manche Hersteller Sollbruchstellen und Verschleißteile in die Produkte einbauen, um die Verbraucher kurz nach Ablauf der Garantie zum Neukauf zu zwingen", kritisierte der Europaabgeordnete. Standards für Reparierbarkeit, Anforderungen an die Ressourceneffizienz und eine längere Garantiedauer müssten auf der Tagesordnung der EU-Umweltpolitik in den nächsten Jahren stehen. Bei wachsender Weltbevölkerung werde der weltweite Kampf um Rohstoffe größer, sagt Jo LEINEN: "Ein ressourceneffizientes Europa ist die Grundlage für Sicherheit und Wohlstand zukünftiger Generationen."

In UAPs legt die EU seit den 1970ern die strategische Ausrichtung ihrer Umweltpolitik fest, kündigt Gesetzesvorhaben an und nennt in einzelnen Fällen auch Zeitpunkte und Zielmarken. [bv]

PM Jo Leinen
http://www.joleinen.de/Pressedetail.24.0.html?&tx_ttnews%5Btt_news%5D=654&cHash=fd7bc8c74a7768f061ab0036c6c83d7f

PM EEB
http://www.eeb.org/index.cfm/news-events/news/one-step-closer-to-e28098living-well-within-the-limits-of-our-planete28099/

DNR Factsheet zum 7. UAPs
http://eu-koordination.de/PDF/factsheet-7uap.pdf

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Quelle:
EU-News, 25.04.2013
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
EU-Koordination
Marienstraße 19-20, 10117 Berlin
E-Mail: eu-info@dnr.de
Internet: www.eu-koordination.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Mai 2013