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CHEMIE/355: Plastik - Tägliche Dosis Gift (DNR EU)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutzverbände e.V.
EU-Koordination

EU-News - Donnerstag, 21. August 2014 / Chemie & Nanotechnologie

Plastik: Tägliche Dosis Gift



Die schwedische Chemiebehörde Kemi hat 62 Hausratsgegenstände aus Plastik unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: In rund der Hälfte der Produkte konnte die Behörde Substanzen nachweisen, die nach EU-Recht verboten sind.

40 Prozent der untersuchten Gegenstände enthielten kurzkettige Chlorparaffine (SCCP). In 16 Produkten - darunter Geldbörsen, Handtaschen und Handyhüllen - war die SCCP-Konzentration sogar so hoch, dass die Kemi versehentliche Verunreinigungen ausschließt. In der EU verbietet die Verordnung über persistente organische Schadstoffe (POP-Verordnung) den Einsatz von SCCP, die vor allem als Weichmacher und Flammschutzmittel dienen. Chlorparaffine sind extrem langlebig und reichern sich im Fettgewebe, Nieren und Leber an. Darüber hinaus gelten sie als möglicherweise krebserregend.

In knapp der Hälfte der untersuchten Gegenstände konnte die Kemi außerdem das Phthalat DEHP in einer Konzentration von über 0,1 Prozent nachweisen. Derartige DEHP-Konzentrationen sind in Spielzeug und Babyartikel verboten, nicht aber in den untersuchten Produkten. Kinder könnten sich diese dennoch in den Mund stecken und DEHP aufnehmen, warnt die Kemi. DEHP kann die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen sowie Hoden, Nieren und Leber schädigen. [dh]

Kemi
http://www.kemi.se/en/

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Quelle:
EU-News, 21.08.2014
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
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veröffentlicht im Schattenblick zum 26. August 2014