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ÖKOSYSTEME/059: Ökosysteme Europas kartieren und bewerten (Uni Kiel)


Christian-Albrechts-Universität zu Kiel - 05.05.2015

Ökosysteme Europas kartieren und bewerten

Internationale Konferenz zum Start des Projekts ESMERALDA an der Kieler Universität


Rund 70 Vertreterinnen und Vertreter von 25 Partnerorganisationen aus 20 europäischen Ländern tagen zurzeit an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) beim Auftakttreffen des EU-weiten Horizon 2020-Kooperationsprojekts "ESMERALDA - Enhancing ecosystem services mapping for policy and decision making". Die noch bis Donnerstag, 7. Mai, laufende Veranstaltung bildet den Auftakt des dreieinhalbjährigen Gemeinschaftsprojekts, dessen Ziele die europaweite Kartierung und Bewertung von Ökosystemen und den von ihnen bereitgestellten Leistungen ("Ecosystem Services") für die Gesellschaft sind. Die teilnehmenden Staaten wollen damit Methoden entwickeln, Datengrundlagen schaffen und Referenzzustände festlegen für die Ausarbeitung der neuen europäischen Biodiversitätsstrategie 2020. "Das ESMERALDA-Projekt ist maßgeblich für die künftige europaweite Zusammenarbeit im Biodiversitätsschutz und für die Berücksichtigung von Umweltbelangen in der politischen Planung. Dass wir es an der Universität Kiel koordinieren und bearbeiten können, bedeutet viel Verantwortung, aber auch einen großen Erfolg", sagt CAU-Vizepräsidentin Professorin Karin Schwarz.


Teinehmer/innen mit Plakat zum ESMERALDA-EU-Projekt - Foto: © Christian Urban, Uni Kiel

Das Institut für Natur- und Ressourcenschutz der CAU koordiniert das ESMERALDA-EU-Projekt.
Foto: © Christian Urban, Uni Kiel

Das ESMERALDA-Projekt soll damit wichtige Grundlagen für die Umsetzung der 2011 beschlossenen Biodiversitätsstrategie 2020 der Europäischen Kommission liefern, die auf die Eindämmung des Verlustes der biologischen Vielfalt und die Verbesserung des Zustands der europäischen Arten, Lebensräume, Ökosysteme und Ökosystemleistungen abzielt. Diese Strategie setzt sich aus einer Reihe von Hauptzielen zusammen, die die wichtigsten Belastungen für Natur und Ökosystemleistungen in Europa reduzieren sollen. Dazu zählen unter anderem die vollständige Umsetzung des EU-Naturschutzrechts, der bessere Schutz von Ökosystemen oder die nachhaltigere Bewirtschaftung in Land- und Forstwirtschaft oder Fischerei. "Die im Rahmen von ESMERALDA gewonnenen Daten sollen den beteiligten europäischen Akteuren dabei helfen, den Zielen der EU-Biodiversitätsstrategie Stück für Stück näher zu kommen", sagt der Projektverantwortliche Doktor Benjamin Burkhard vom Institut für Natur- und Ressourcenschutz der CAU.

Die Auftaktkonferenz ist gleichzeitig das erste Arbeitstreffen des EU-Projekts, das der Planung der weiteren Arbeitsschritte in den verschiedenen Teilprojekten und der Organisation der grenzübergreifenden Zusammenarbeit der Teilnehmerländer dient. Die Umsetzung der Einzelmaßnahmen liegt dabei vorwiegend in Händen von Universitäten und Forschungseinrichtungen, wichtiger Bestandteil ist aber von vornherein auch die Beteiligung von Politik und Gesellschaft. Auf die Auftaktveranstaltung in Kiel folgt eine Reihe von Workshops über die gesamte Laufzeit des Projekts, das nächste Treffen findet im Oktober 2015 im lettischen Riga statt. Burkhard und sein Team warben das Projekt ESMERALDA als erstes Horizon 2020-Projekt der Universität Kiel ein. Es wird von der Kommission der Europäischen Union mit einem Gesamtbudget von gut drei Millionen Euro finanziert, knapp 600.000 Euro davon gehen an die CAU.

Horizon 2020 ist ein Förderprogramm der Europäischen Union für Forschung und Innovation. Ziel ist es, in Europa zur Entwicklung einer wissens- und innovationsgestützte Gesellschaft und wettbewerbsfähigen Wirtschaft beizutragen und gleichzeitig nachhaltige Entwicklung zu unterstützen. Das Programm umfasst zahlreiche inhaltliche Schwerpunkte und enthält einen detaillierten Maßnahmenkatalog.



Das Wichtigste in Kürze:

  • Was: Kick Off-Konferenz "ESMERALDA - Enhancing ecosystem services mapping for policy and decision making"
  • Wann: Montag, 04.05. bis Donnerstag, 07.05.2015
  • Wo: Zentrum für Molekulare Biowissenschaften (ZMB), CAU Kiel, Am Botanischen Garten 11, 24118 Kiel



Weitere Informationen:

Projektwebsite ESMERALDA-Projekt:
www.esmeralda-project.eu/

Institut für Natur- und Ressourcenschutz, Abteilung Ökosystemmanagment:
www.ecosystem-management.uni-kiel.de/

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Quelle:
Pressemitteilung 146/2015, 05.05.2015
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
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veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Mai 2015

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