Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) - Verband für Arten- und Biotopschutz
Presseinformation vom 16. Oktober 2018
6 Tipps fürs Igel-Winternest
Von Laub liegen lassen über Igelhaus aufstellen bis hin zur
Igelfütterung im Garten - was Igel jetzt brauchen
Hilpoltstein, 16.10.18 - Herbstzeit ist Gartenzeit. Mit ein paar Tipps vom LBV kann jeder Naturfreund für den Igel ein heimeliges Nest für den Tag und vor allem für den anstehenden Winterschlaf vorbereiten. Die stacheligen Gartenbewohner verstecken sich tagsüber in Schlafnestern aus Laub und Gras. Diese liegen zum Beispiel unter umgestürzten Baumstämmen, in Hohlräumen, hinter angelehnten Brettern oder in Laub-, Reisig- und Komposthaufen. "Für ihr Winternest bevorzugen Igel eine dornige, dichte und wilde Hecke. Fehlen diese Nischen in seinem Lebensraum, baut der Igel auch gerne sein Nest in Ställen und Scheunen, unter Geräteschuppen und Holzterrassen. Auch bereits fertige, künstliche Igel-Winterhäuser nimmt er gerne an", sagt die LBV-Igelexpertin Martina Gehret. Der LBV hat sechs Tipps zusammengestellt, wie Naturfreunde dem Igel am besten über den Winter helfen können.
Tipp 1: Laub liegen lassen
Hat der Igel seinen Winterschlafplatz ausgewählt, beginnt er mit dem
sorgfältigen Nestbau. Zum Innenausbau nutzt er vor allem Laub. Das
Nestmaterial sammeln die Igel mit dem Maul und nur in einem kleinen
Umkreis von einigen Metern um den Nestplatz. Daher: Laub liegen
lassen! "Ist es an der Zeit den Winterschlaf zu beginnen, dreht sich
der Igel in seinem Nest solange, bis das Nistmaterial ganz eng an
seinem Körper anliegt und eine kompakte kugelförmige Isolierschicht
entsteht, die ihm den perfekten Schutz bietet", erklärt
LBV-Igel-Expertin Martina Gehret.
Tipp 2: Das richtige Igelhaus
Wer wenig Platz in seinem Garten hat, kann fertige Igelhäuser
anbieten. Doch Vorsicht: Nicht alle Igelhäuser sind für ein
Winterquartier geeignet. Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass
der Innenraum ausreichend groß ist und der Igel nicht direkt vor dem
Eingang liegen muss. Ein Boden ist nicht notwendig, und für manche
Igel sogar ein Ausschlusskriterium. Wer sein Igelhaus lieber selber
bauen möchte, findet auf www.igel-in-bayern.de eine Anleitung für ein
Igel-Winterhaus.
Tipp 3: Nistmaterial auswechseln
Im Frühjahr nach dem Winterschlaf sollte unbedingt das Nistmaterial
gewechselt werden. So bekommt der zukünftige Bewohner ein sauberes und
parasitenfreies Heim.
Tipp 4: Igelhaus nur auf trockenem Untergrund aufstellen
Das Igelhaus sollte ohne Boden immer an einem trockenen Standort
aufgestellt werden. Die oberste Schicht Erde kann dazu mit einem
Spaten abgehoben und der Bodenunterschied dann mit einem
Sand-Kies-Gemisch aufgefüllt werden. Das Igelhaus wird direkt darauf
platziert und mit reichlich Laub gefüllt. Heu ist zwar kuschelig,
zieht jedoch im Winter häufig Feuchtigkeit und schimmelt dann schnell.
Tipp 5: Igelhaus abdecken
Zum Schutz vor jedem Wetter sollte das Igelhaus mit Laub und Reisig
abgedeckt werden. Hierfür kann der Weihnachtsbaum wiederverwertet
werden, denn die Zweige von Fichte, Kiefer und Nordmanntanne eignen
sich hervorragend zum Schutz.
Tipp 6: Wasser- und Futterschale
Das Mindestgewicht für den Winterschlaf erreichen junge Igel mit 500
Gramm, Erwachsene Tiere mit 800 Gramm. Läuft ein augenscheinlich
kleiner Igel auf der Suche nach Futter im Garten umher, kann ihm dort
zugefüttert werden. Dafür an einem geschützten Ort in einer flachen
Schale Katzenfutter vermengt mit Haferflocken oder Weizenkleie
anbieten. Sehr gut bekömmlich sind auch Rühreier, gekochtes Geflügel
oder angebratenes, nicht gesalzenes Hackfleisch. Obst, Gemüse und
Milch bitte nicht füttern!
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Quelle:
Presseinformation, 16.10.2018
Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V.
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Tel.: 09174/4775-30, Fax: 09174/4775-75
E-Mail: info@lbv.de
Internet: www.lbv.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Oktober 2018
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