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GARTEN/218: BUND rät zum Verzicht auf Schneckenkorn (BUND SH)


BUND Landesverband Schleswig-Holstein e.V. - Kiel, 27. Juni 2012

BUND rät zum Verzicht auf Schneckenkorn



Die feuchte Witterung lockt zum Ärger von Gartenbesitzern Scharen von Schnecken hervor. Dennoch rät der BUND vom Einsatz von Schneckenkorn im Garten ab. "Das Gift tötet nicht nur die lästigen Nacktschnecken, sondern schädigt nützliche Gartenbewohner wie Igel oder Vögel und Haustiere", warnt Diplom-Biologin Birte Pankau vom BUND-Landesverband.

Die Hersteller von metaldehyd- oder eisenhaltigen Schneckenkornprodukten werben zwar damit, dass diese bei richtiger Anwendung und in geringen Mengen für andere Tiere ungefährlich seien Trotzdem kommt es immer wieder zu tödlichen Vergiftungen von Hunden und Katzen. Besonders gefährlich ist Schneckenkorn mit dem Wirkstoff Methiocarb.

Der beste Schutz gegen ein massenhaftes Auftreten von Schnecken sei die Förderung ihrer natürlichen Feinde, zu denen Igel, Kröten und Vögel gehörten, so der BUND. Auch das Aufstellen von speziellen Schneckenzäunen verhindere das Eindringen der Schnecken in die Beete. Da Schnecken Feuchtigkeit benötigten und keine scharfkantigen Untergründe mögen, könnten um die Pflanzen oder Beete auch Sägemehl, Heckenschnitt, Sand oder Asche gestreut werden. Zusätzlich kann man abends oder bei feuchter Witterung die Schnecken einsammeln. Bierfallen seien wenig empfehlenswert. Durch den Geruch würden weitere Schnecken aus der Umgebung mitangelockt, so dass man unter Umständen mehr Schnecken als vorher im Garten hätte.

Längst nicht alle Schneckenarten führen zu Schäden in Gemüsebeeten. Die meisten Gehäuseschnecken ernähren sich von bereits abgestorbenen Pflanzenteilen. "Schnecken leisten einen wichtigen Beitrag bei der Zersetzung von organischen Materialien und bei der Humusbildung", so Birte Pankau. Einige Schneckenarten fressen sogar die Eigelege von Nacktschnecken und helfen damit dem Gärtner. Problematisch sind unter den pflanzenfressenden Nacktschnecken vor allem die Spanische Wegschnecke oder die Gartenwegschnecke.

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Quelle:
Presseinformation, 27.06.2012
Herausgeber: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Landesverband Schleswig-Holstein
Lerchenstr. 22, 24103 Kiel
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veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Juni 2012