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BILDUNG/564: Bildung für nachhaltige Entwicklung - Deutscher Kulturrat und BUND kooperieren (BUND)


Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) - Gemeinsame Pressemitteilung vom 30. August 2018

Bildung für nachhaltige Entwicklung: Deutscher Kulturrat und BUND kooperieren - Gemeinsame Stellungnahme und Projekt "Heimat und Nachhaltigkeit" wurden vorgestellt


Berlin: Die Umsetzung der 17 Nachhaltigkeitsziele der UN-Agenda 2030 verlangt ein breites gesellschaftliches Engagement. Um jedem Einzelnen die Auswirkungen des eigenen Handelns auf die Welt verständlich zu machen und verantwortungsvolle Entscheidungen zu ermöglichen, kooperieren der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Dabei bringen der BUND und der Deutsche Kulturrat in die Kooperation ihre fachspezifische Expertise der Kulturellen Bildung und der Umweltbildung ein und verknüpfen sie.

Als ersten Schritt der Zusammenarbeit haben der Deutsche Kulturrat und der BUND gemeinsam mit der BUNDjugend die Stellungnahme "Kulturelle Bildung und Umweltbildung: Zukunft ganzheitlich und nachhaltig gestalten" vorgelegt. Die Verbände sind sich einig, dass ein Umdenken und der Wille zu einer Neuorientierung in allen gesellschaftlichen Bereichen des täglichen Lebens stattfinden müssen. "Gemeinsam wollen wir diesen tiefgreifenden Wandel gestalten", heißt es von BUND und Deutschem Kulturrat. In der Stellungnahme fordern die Verbände unter anderem die Regierungen von Bund und Ländern auf, die Förderung im Bereich der Bildung für nachhaltige Entwicklung finanziell und inhaltlich weiterzuentwickeln. So muss die notwendige praxisorientierte Forschung zum Thema finanziell unterstützt werden und Bildung für nachhaltige Entwicklung in Schulcurricula verankert werden. Auch die sparten- und ressortübergreifende Bildungskooperation der Kulturellen Bildung und der Umweltbildung muss ermöglicht werden. Mit Blick auf lokale und regionale Bildungslandschaften bedarf es beispielhafter Kooperationsmodelle, die es zu entwickeln gilt.

Zweiter Schritt der Zusammenarbeit ist das Kooperationsprojekt "Heimat und Nachhaltigkeit", das mit Mitteln aus dem Fonds für Nachhaltigkeitskultur des Rates für Nachhaltige Entwicklung gefördert wird. Im Rahmen des Projekts sind mehrere Konferenzen und eine Ideenwerkstatt geplant. Das Projekt widmet sich im Kern der Frage der kulturellen Dimension von Nachhaltigkeitsdebatten. Es soll zeigen, dass die aktuelle Debatte um den Begriff "Heimat" keine rückwärtsgewandte Diskussion ist, sondern sich vielmehr um die Zukunftsfrage dreht, in was für einem Land wir leben wollen.

So soll zum einen deutlich werden, dass die Nachhaltigkeitsdebatte eine kulturelle Debatte ist und es um einen kulturellen Wandel geht. Zum anderen soll die Möglichkeit geschaffen werden, dass sich der Kultur- und Umweltbereich zusammen mit dem Begriff Heimat unter dem gemeinsamen Fokus Nachhaltigkeit auseinandersetzen. Dafür werden in dem Projekt, die verschiedenen Zielgruppen aus der Kulturpolitik und der Naturschutz- und Umweltpolitik zusammengebracht, um eine Brücke zwischen dem Nachhaltigkeitsdiskurs im Umwelt- und Naturschutzbereich und den kulturpolitischen Debatten zu schlagen. Die gewonnenen Erkenntnisse werden in einer Abschlusspublikation veröffentlicht.

Prof. Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), sagte: "Diese Kooperation soll den notwendigen Wertewandel in der Gesellschaft anstoßen, den wir brauchen, um Herausforderungen wie den Klimawandel, den ständigen Verlust an Biodiversität oder eine zukunftsfähige Mobilität zu bewältigen. Denn hier geht es nicht nur um technologische Fragen, sondern auch um gesellschaftliche Entwicklungsprozesse bei denen der BUND aktiv mit Kulturschaffenden zusammenarbeiten will."

Der Präsident des Deutschen Kulturrates, Prof. Christian Höppner, meinte: "Verstehen und verstanden werden sind zwei Kernelemente von Heimat. Das Zusammendenken von Heimat und der kulturellen Dimension in der Nachhaltigkeitsdebatte schafft die Grundlage für lösungsorientiertes Handeln im Anthropozän. Kulturelle Bildung allein kann keine allgemeingültigen Antworten auf die Nachhaltigkeitsdebatte geben, aber gemeinsam mit der Umweltbildung sehe ich eine Vielzahl an Denkanstößen und Lösungen."

Die stellvertretende Sprecherin des Bundesarbeitskreises Umweltbildung beim BUND, Birgit Eschenlohr, ergänzte: "Wir müssen möglichst viele Menschen erreichen, um mit ihnen gemeinsam Handlungsoptionen für die Zukunft zu entwickeln. Gemeinsam mit der BUNDjugend haben wir vor einigen Jahren in Kooperation mit einem Musikverlag ein Klimamusical entwickelt, dass inzwischen in hunderten von Schulen einstudiert und sehr erfolgreich aufgeführt wurde. Ich freue mich darauf, gemeinsam mit anderen Aktiven Erfahrungswerte aus verschiedenen Bereichen in den Ideenwerkstätten zu teilen und Netzwerke auszubauen."

Der Geschäftsführer des Deutsche Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: "Kultur und Umweltschutz gehören zusammen. Nirgendwo wird es deutlicher, als an den Orten, an denen wir leben, unserer Heimat. Heimat ist nichts Verstaubtes, nichts Rückwärtsgewandtes, er ist einfach der Ort an dem wir uns heimisch fühlen. Diese Orte nachhaltig zu gestalten ist eine spannende Aufgabe, die der BUND und der Deutsche Kulturrat jetzt gemeinsam anpacken werden."



Link zur Stellungnahme:
www.bund.net/bildung-stellungnahme

www.kulturrat.de/positionen/kulturelle-bildung-und-umweltbildung-zukunft-ganzheitlich-und-nachhaltig-gestalten/

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Quelle:
BUND-Pressedienst, 30.08.2018
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
Freunde der Erde Deutschland
Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin
Tel. 030/27586-457, Fax. 030/27586-440
E-Mail: presse@bund.net
Internet: www.bund.net


veröffentlicht im Schattenblick zum 31. August 2018

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