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ATOM/240: Geheimer Urantransport fuhr nach Frankreich und nicht nach Russland (Cécile Lecomte)


Cécile Lecomte - Pressemitteilung - Dienstag, 28. April 2009

Urantransport-Stoppaktion: Geheimer Transport fuhr nach Frankreich und nicht nach Russland, wie zunächst vermutet


In der Nacht vom 27. zum 28. April 2009 sorgten die Protestaktionen von AtomkraftgegnerInnen für etwas Aufmerksamkeit in Münster (NRW). Es wurde am Hauptbahnhof demonstriert und in Höhe Autobahnbrücke seilte sich die Kletteraktivistin Cécile Lecomte ab, ein mit ca. 1250 t Uranhexafluorid beladener Zug kam für ca. zwei Stunden zum Stehen. Die junge Französin wurde von Spezialkräften der Polizei geräumt und in Gewahrsam genommen. Das war bereits die dritte Kletteraktion der als "unbeugsames Eichhörnchen" bekannten Aktivistin auf dieser nicht elektrifizierten Strecke innerhalb von 1,5 Jahre. Dabei geht es darum, geheime Atomtransporte aus der Urananreicherungsanlage in Gronau aufzudecken und Menschen auf die Atompolitik der Betreiberfirma Urenco aufmerksam zu machen.

Über diese Transporten und die damit verbundenen Gefahren informiert die Betreiberfima Urenco nicht. Im Gegenteil. BürgerInnen erfahren überhaupt von diesen Transporten erst, wenn AtomkraftgegnerInnen es schaffen, den Abfahrt von Atomtransporten durch genaue tagelange Beobachtungen aufzudecken. Im falle des gestrigen Urantransportes wurde zunächst vermutet, der Transport fahre Richtung Russland.

Inzwischen hat sich aber herausgestellt dass diese Vermutung nicht richtig war: Neugierig gewordenen Journalisten erfuhren auf Nachfrage bei der Bundespolizei, dass der Transport über Duisburg Richtung Frankreich fuhr. Somit durchquerte die gefährliche Fracht das dicht besiedelte Ruhrgebiet und das Rheinland.

Was mit dem Uranmüll in Frankreich geschieht ist Spekulation. Darüber informiert die Urenco genauso wenig wie über Transporte. Atomkraftgener vermuten, dass der Müll in der Dekonversionsanlage in Pierrelatte verabeitet wird. UF6 soll in Uranoxid umgewandelt werden, damit der Müll einfacher gelagert werden kann. Fakt ist nämlich, dass der Bau von einem Zwischenlager für Uranmüll in Form von Uranoxide genehmigt wurde. Bevor der Müll nach Deutschland zurück kommt kann es Jahrzehnte dauern. Die Dekonversionsanlage liegt in Pierrelatte Standort der französischen Urananreicherungsanlage. In unmittelbarer Nähe liegt die Anlage Tricastin, die im Sommer 2008 wegen Kontaminationsskandale durch Uran im Grundwasser für Schlagzeilen sorgte.

Lecomte sieht sich durch diese neuen Erkenntnisse in ihrem Protest bestätigt " Radioaktivität kennt keine Grenzen. Der Müll wird mit geheimen Transporten quer durch Europa gekarrt, doch dies ist keinen Lösung zum Atommülproblem. Im Gegenteil, die Bevölkerung wird immer mehr gefahren ausgesetzt, die Umwelt wird immer weiter verseucht. Atomanalgen gehören abgeschaltet und zwar sofort! Statt dessen wird die UAA-Gronau erweitert! Dagegen werde ich weiter protestieren!

Unbeugsames Eichhörnchen


Infos über frühere luftigen Aktionen des Eichhörnchens:
http://www.eichhoernchen.ouvaton.org/deutsch/anti-atom/Luftakrobatik-Atomtransporte.html

Bilder der gestrigen luftigen Protestaktion sind nun online:
http://www.anti-atom-aktuell.de/fotos/2009-04-27_uranzugstopp-haeger/


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Quelle:
Pressemitteilung, 28.04.2009
Cécile Lecomte
Internet: www.eichhoernchen.ouvaton.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. April 2009