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KOHLEALARM/014: Klimakampf und Kohlefront - empören und stören (Lausitzer Klima- und Energiecamp)


Lausitzer Klima- und Energiecamp 2012 - 17. August 2012

Kraftwerk Jänschwalde blockiert

Seit dem frühen Nachmittag blockieren ca. 150 Personen die Zufahrt zum Braunkohlekraftwerk Jänschwalde. Sie wollen die Zukunft des Energiesystems selbst in die Hand nehmen.

Protestierende mit Transparenten u.a. 'Herr Platzeck, Kohle nimmt uns den Platz weg' - © Lausitzcamp

Demonstration vor dem Braunkohlekraftwerk
© Lausitzcamp

17.08.2012. - Jänschwalde. Nach einer Demonstration vor dem Kraftwerk Jänschwalde, an der Menschen aus der Region und Besucher*innen des aktuell in Cottbus stattfindenden Klima- und Energiecamps teilnahmen, sitzen Demonstrierende auf der Hauptzufahrtsstraße und den Gleisen, die auf das Kraftwerksgelände führen. Unter dem Motto "Blockupy Vattenfall" blockieren sie so den Schichtwechsel der Kraftwerksmitarbeiter*innen.

Demonstrierende vor der Zufahrtsstraße zum Kraftwerk - © Lausitzcamp

Demonstration vor dem Braunkohlekraftwerk
© Lausitzcamp

Ziel der Protestierenden ist es, auf die weiterhin bestehenden Pläne des Vattenfall-Konzerns zum Ausbau der Braunkohleverstromung aufmerksam zu machen und Alternativen für eine soziale, demokratische, dezentrale und erneuerbare Energieversorgung zu diskutieren. Dazu haben sie inhaltliche Arbeitsgruppen gebildet, gleichzeitig werden auch Aktions- und Blockadetrainings durchgeführt. Zurzeit verhandeln die Teilnehmer*innen mit Vertreter*innen von Vattenfall und der Polizei über den Fortgang der Aktion.

"Wir sind hier um den Betrieb der Braunkohleinfrastruktur zu stören und Vattenfall die Arbeit schwer zu machen. Braunkohlenutzung hat katastrophale Folgen für das Klima und die Menschen in der Region und im globalen Süden. Um dagegen zu demonstrieren, sitze ich auch gerne länger auf der Straße", sagt Petra Altmeier, Teilnehmerin des Klimacamps und der Blockade. "Wir haben uns auch auf eine Räumung vorbereitet, vielleicht auch erst in der Nacht. Für Verpflegung haben wir schon mal gesorgt."

"Dass ein Konzern wie Vattenfall Arbeitsplätze, Fördermittel oder Ausgleichszahlungen nutzen kann um eine ganze Region in Abhängigkeit zu halten, hängt unmittelbar mit der zentralistischen und undemokratischen Struktur unseres Energiesystems zusammen. Das ist nicht hinnehmbar.", führt Michelle Wenderlich vom Bündnis "Vattenfall in die Tonne" die Gründe für den Protest aus. "Energie darf nicht länger von Konzernen monopolisiert werden, denn alle haben ein Anrecht auf Energie und sollen darüber mitbestimmen dürfen. Um dahin zu kommen, ist es legitim, zu Mitteln des friedlichen zivilen Ungehorsams zu greifen."

Demonstrierende sitzen auf der Zufahrtsstraße mit Transparenten u.a. mit der Aufschrift 'Blockupy Vattenfall' - © Lausitzcamp

Blockade vor dem Kraftwerk
© Lausitzcamp

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Quelle:
Lausitzer Klima- und Energiecamp 2012
E-Mail: info@lausitzcamp.info
Internet: www.lausitzcamp.info


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. August 2012