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VÖGEL/896: Die Segler hungern nach Fliegern (NABU HB)


NABU Landesverband Bremen - 27. Mai 2013

Die Segler hungern nach Fliegern

Mauersegler und Abendsegler suchen Fluginsekten - nasskaltes Wetter kann den Reproduktionserfolg des ganzen Jahres vernichten


Foto: © NABU Bremen

Mauersegler
Foto: © NABU Bremen

(Bremen, den 27/05/13) Nicht nur die gute Laune leidet unter dem kühlen Regenwetter. Für die Insektenfresser und insbesondere die Arten, die ihre Beute im Flug fangen, bedeutet das Schietwetter blanke Hungersnot, erklärt der NABU. Bei den Sommerboten Mauersegler, die mit lauten "Srrriiihh!"-Rufen die Häuserschluchten durchjagen, schlüpfen nun die Küken. Große Abendsegler und andere Fledermäuse können die Geburt zwar noch ein wenig herauszögern, es werde jedoch Zeit, dass insektenfreundliches Wetter kommt, so die Naturschützer.

Großer Abendsegler sitzt im Höhleneingang - Foto: © NABU Bremen

Großer Abendsegler
Foto: © NABU Bremen

"Wir brauchen Sonne", betont NABU-Geschäftsführer Sönke Hofmann, "und das sage ich nicht aus egoistischen Motiven." Das nasskalte Wetter hindere die Insektenwelt am Flug, wodrunter besonders Mauersegler, Schwalben und viele Fledermäuse leiden. "Wer sich in der Evolution auf Fluginsekten spezialisiert hat, ist jetzt gekniffen." Für Insektensammler wie Rotkehlchen oder die Meisen gibt es derzeit Nahrungstechnisch keine Probleme.

Foto: © NABU Bremen

Rauchschwalbe
Foto: © NABU Bremen

"Mauerseglerküken und Fledermäuse können zwar in eine Hungerstarre fallen und so mehrere Tage ohne Futter überbrücken, das klappt jedoch nicht bei ganz jungen Tieren", erklärt Hofmann. Es sei ein kritischer Moment erreicht, der über den Vermehrungserfolg des ganzen Jahres entscheidet. Sollte es nicht bald warm werden, gebe es dies Jahr bei den Insektenjägern kaum Nachwuchs.

Akute Hilfe sei nicht möglich: "Man kann die Mücken und Fliegen ja schlecht mit der Zwille hochschießen", erklärt der NABU-Mann. Die beste Hilfe für die sympathischen Mauersegler und Fledermäuse sei ein naturnaher Garten ohne Gift. "Wer jetzt vielfältige Beete und wilde Ecken hat, bietet auch den hartgesottenen Fliegern unter den Insekten Lebensraum und das ist dann die Notnahrung", so der gelernte Förster Hofmann.

Foto: © NABU Bremen

Mauersegler
Foto: © NABU Bremen


Eine spannende fünfzigseitige Broschüre über das Gärtnern für die Natur mit Pflanzlisten und wertvollen Tipps gibt es gegen drei Euro in Briefmarken beim NABU, Contrescarpe 8, 28203 Bremen.

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Quelle:
Pressemitteilung, 27.05.2013
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland
Landesverband & Stadtverband Bremen e. V.
Contrescarpe 8, 28203 Bremen
Tel. 0421/3 39 87 72, Fax 0421/33 65 99 12
E-Mail: Info@NABU-Bremen.de
Internet: www.NABU-Bremen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 31. Mai 2013