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VÖGEL/523: NABU-Storchenbilanz für Hamburg - Störche haben etwas zugelegt! (NABU HH)


NABU Landesverband Hamburg - 20. Juli 2009

Störche haben etwas zugelegt!

NABU stellt Ergebnisse der diesjährigen Brutsaison in Hamburg vor


Der NABU zieht heute eine positive Bilanz der diesjährigen Brutsaison der Hamburger Störche: 2009 zogen in Hamburg 14 Paare insgesamt 34 Junge groß. 2008 waren es 16 Paare mit 30 Jungen, 2007 15 Paare mit 33 Jungen. Entgegen dem stabilen Trend in Hamburg sind bundesweit dramatische Verluste zu beklagen. Dem Weißstorch fehlt es vielerorts an Nahrung und an ausreichendem Lebensraum.

"Trotz vieler Widrigkeiten war es in diesem Jahr in Hamburg eine gute Brutsaison", freut sich Jürgen Pelch, Referent für Storchenschutz des NABU Hamburg. "Es hätte sogar ein sehr gutes Jahr werden können. Doch einige Störche haben gar nicht erst gebrütet und ein Storchenpaar hatte keinen Bruterfolg." Seit 2003 bewegen sich damit die Storchenbestände in Hamburg mit Ausnahme von 2005 im Vergleich zu den Jahren davor auf relativ hohem Niveau. Der wahre Maßstab seien aber, so Pelch, die Brutergebnisse aus den Jahren 1947 und 1934, als in Hamburg noch 43 Paare 71 Junge bzw. 97 Paare 207 Jungen aufzogen! "Im Gegensatz zu Hamburg befindet sich bundesweit der Bestand der ca. 4.000 Brutpaare in einem rasanten Sinkflug", berichtet Pelch von erschreckenden Meldungen aus anderen Bundesländern. "Schuld daran sind nicht nur Wetterkapriolen. Unseren Störchen fehlt es insgesamt an geeigneter Nahrung und an ausreichenden Lebensräumen, die feucht sind und in denen keine Pestizide zum Einsatz kommen." In Hamburg sei die größte Bedrohung die zunehmende Bebauung in den Vier- und Marschlanden, dem wichtigsten Brutgebiet. Pelch: "Insbesondere in Billwerder, Moorfleet und Allermöhe frisst sich die Stadt Hamburg wie ein Krebsgeschwür in die Elbmarsch hinein." Dadurch gingen wichtige Wiesen verloren, auf denen die Störche nach Nahrung suchen können.

Jedes Storchenpaar benötigt in Horstnähe feuchtes Grünland so groß wie 26 Fußballfelder, um ihre Jungstörche satt zu kriegen. Liedermacher und Moderator Rüdiger Wolff ist seit 2004 Schirmherr über den NABU-Storchenschutz und freut sich über die große Zahl der Hamburger Störche in diesem Jahr. Er mahnt: "Da unsere Störche schon auf dem Zug nach Afrika und zurück erhebliche Verluste erleiden, sollten wir alles dafür tun, um ihnen an ihrem Geburtsort bei uns ein Überleben zu ermöglichen." Der Flächenfraß müsse umgehend gestoppt und in den Brutgebieten die Wasserstände erhöht werden. Außerdem sei für den Erfolg der Störche eine umweltverträgliche, giftfreie Landwirtschaft unerlässlich. "Die Erhaltung des Weißstorches, der letztlich Teil unserer Kultur und Tradition ist, rechtfertigt alle Anstrengungen. Unsere Umwelt wäre sehr viel ärmer ohne Adebar", so Wolff.

Mit dem Kauf der CD "Segeln mit dem Wind" von Rüdiger Wolff kann jeder den Hamburger Störchen helfen. Die CD kostet fünf Euro. Davon fließt die Hälfte direkt in den NABU-Storchenschutz. Bezug: NABU-Infozentrum, Osterstraße 58, 20259 Hamburg (Öffnungszeiten: Mo bis Do 14 bis 17 Uhr; Bestellung per Fax: 040/69708919 oder NABU@NABU-Hamburg.de). Infos unter www.NABU-Hamburg.de


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Quelle:
Pressemitteilung 109/09, 20.07.2009
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Hamburg
Osterstraße 58, 20259 Hamburg
Tel.: Tel. 040/69 70 89-12, Fax 040/69 70 89-12-19
E-Mail: NABU@NABU-Hamburg.de
Internet: www.NABU-Hamburg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Juli 2009