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VÖGEL/499: Eisvögel - Landesforsten beteiligen sich an Projekt für den Vogel des Jahres (NLF)


Niedersächsische Landesforsten - Presseinformation, 4. Mai 2009

Eisvögel brüten in Containern

Landesforsten beteiligen sich an Artenschutzprojekt für den Vogel des Jahres 2009


(Rotenburg) Meisterfischer, Königsfischer oder fliegender Edelstein wird er genannt, seine Gefiederfärbung wirkt exotisch und er betreibt einen spektakulären Fischfang. Der Eisvogel gehört wohl zu den bekanntesten Vertretern der heimischen Vogelwelt, auch in Niedersachsen.

Er ist der Vogel des Jahres 2009 und gilt als gefährdete Vogelart in Deutschland. Derzeit schätzt man den Bestand bundesweit auf 5.000 bis 8.000 Brutpaare. In den Wäldern der Landesforsten leben aktuell rund 120 Brutpaare. Um den Fortbestand und die Ausdehnung des seltenen Vogels zu sichern, wurden vor einiger Zeit spezielle Brutcontainer entwickelt.

Diese Container werden im Niedersächsischen Forstamt Rotenburg in Zusammenarbeit mit dem NABU-Landesverband aufgestellt, da die natürlichen Brutmöglichkeiten, wie Steilufer und Abbruchkanten, rar geworden sind. In die mit Lehm gefüllten Kisten gräbt der Eisvogel eine bis zu einem Meter lange Röhre. Die Röhre endet in einem Kessel, in den er sechs bis sieben Eier legt. "An einem Standort werden immer zwei der speziellen Brutkästen aufgestellt, da die Eisvögel zu Schachtelbruten neigen. Das heißt, dass während ein Gelege noch gefüttert wird, im Nachbarcontainer schon neue Eier gelegt werden", erklärt Henning Küper, Revierleiter im Forstamt Rotenburg. In seiner Försterei Luhne wurden die künstlichen Bruthilfen in den vergangenen drei Jahren mit großem Erfolg getestet und eingesetzt. "Allein in unseren Containern sind in den drei Jahren 60 junge Eisvögel groß geworden", zieht Küper stolz Bilanz. Die Brutcontainer sollten dann aufgestellt werden, wenn genügend Nahrung vorhanden ist aber natürliche Brutmöglichkeiten fehlen.

Die Niedersächsischen Landesforsten arbeiten seit vielen Jahrzehnten aktiv an unterschiedlichen Artenschutzprojekten in ihren Wäldern. Im Jahr 2007 haben sie sich dem europäischen Countdown 2010 angeschlossen und sich damit verpflichtet dem akuten Artenschwund europaweit entgegenzuwirken.


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Quelle:
Presseinformation - 4. Mai 2009
Herausgeber:
Niedersächsische Landesforsten (NLF)
Anstalt öffentlichen Rechts
Husarenstraße 75, 38102 Braunschweig
Tel.: 0531-1298-0, Fax: 0531-1298-55
E-Mail: poststelle@nlf.niedersachsen.de
Internet: www.landesforsten.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Mai 2009