Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → ARTENSCHUTZ

MELDUNG/161: Bundesweites Netzwerk zum Schutz gefährdeter Wildpflanzenarten tagt (idw)


Universität Osnabrück - 27.02.2014

Auftaktveranstaltung des bundesweiten Netzwerks zum Schutz gefährdeter Wildpflanzenarten



Im Botanischen Garten der Universität Osnabrück findet vom Mittwoch, 5., bis Donnerstag, 6. März die Auftaktveranstaltung des bundesweiten Netzwerkes »Wildpflanzenschutz Deutschland« (WIPs-De) statt. Das Verbundprojekt wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit sowie dem Bundesamt für Naturschutz mit 2,4 Millonen Euro gefördert.

Plakat des Netzwerks - Fotos: © Botanischer Garten der Universität Osnabrück

Bundesweites Netzwerk »Wildpflanzenschutz Deutschland« (WIPs-De)
Fotos: © Botanischer Garten der Universität Osnabrück

»WIPs-De trägt dazu bei, den in der Nationalen Biologischen Strategie geforderten Erhalt der genetischen Vielfalt von wildlebenden Arten und den Schutz regionaler Anpassungen von Populationen umzusetzen«, so Prof. Dr. Sabine Zachgo, Direktorin des Botanischen Gartens der Universität Osnabrück, die das Verbundprojekt leitet.

Blühende Wiese mit u.a. Arnika - Foto: © Botanischer Garten der Universität Osnabrück

Die Heilpflanze Arnika gehört zu den gefährdeten Wildpflanzenarten.
Foto: © Botanischer Garten der Universität Osnabrück

15 Pflanzenarten, die weltweit nur hier vorkommen oder ihre Hauptverbreitung in Deutschland aufweisen und deren Bestände immer stärker gefährdet sind, gelten als sogenannte »Verantwortungsarten« im Bundesprogramm Biologische Vielfalt. Die Heilpflanze Arnika, die inzwischen in weiten Teilen im Tiefland ausgestorben ist, der Sumpf-Enzian und das Breitblättrige Knabenkraut, eine Orchidee, gehören zu diesen gefährdeten Wildpflanzen, für die Deutschland eine besondere Verantwortung trägt, erläutert Zachgo.

In dem Verbund der beteiligten Botanischen Gärten Berlin-Dahlem, Karlsruhe, Osnabrück, Potsdam und Regensburg sowie der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe werden drei bisher meist isoliert durchgeführte Erhaltungsstrategien verknüpft. In einer ersten Projektphase werden Samen und Sporen der 15 Arten bundesweit an den Wildstandorten gesammelt und in Saatgut-genbanken gelagert. Dann legen die fünf beteiligten Botanischen Gärten Erhaltungs- und Vermehrungskulturen an, um anschließend in einer dritten Phase in enger Zusammenarbeit mit Naturschutzorganisationen und Verbänden mit diesem Material gefährdete Populationen am Naturstandort zu stärken.

Das »WIPs-Projekt« will durch eine breit angelegte Informationskampagne der Öffentlichkeit die Bedeutung der heimischen Biodiversität vermitteln und dadurch die Bereitschaft stärken, diese heimische Vielfalt zu erhalten und zu schützen. Ein weiterer Schwerpunkt des Projektes ist daher die Aufbereitung der Themen für die schulische und außerschulische Umweltbildung.

Die über 100 Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmer wollen mittels Vorträgen aus Wissenschaft und Praxis, einer Podiumsdiskussion und verschiedenen Workshops zu Beginn des WIPs-Projektes ein deutliches Signal geben, dass es möglich ist, mittels einer Kooperationen zwischen Botanischen Gärten, Naturschutzbehörden und der Öffentlichkeit erfolgreich dem Rückgang der biologischen Vielfalt entgegenzuwirken.



Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.wildpflanzenschutz.de
http://www.biologischevielfalt.de/bp_pj_wips.html

Die gesamte Pressemitteilung inkl. Bilder erhalten Sie unter: http://idw-online.de/de/news575366
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter: http://idw-online.de/de/institution66

*

Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität Osnabrück, Dr. Utz Lederbogen, 27.02.2014
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 3. März 2014