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INSEKTEN/290: Flatterhafte Falterchen (NABU HB)


NABU Landesverband Bremen - 30. Mai 2018

Flatterhafte Falterchen

- Schmetterlinge im Garten
- häufigste Arten Admiral und Tagpfauenauge zählen
- Citizen science Aktion "Insektensommer"
- naturnaher Garten hilft


(Bremen, den 30.05.18) Schmetterlinge gehören zum Sommer wie Sonnenmilch und Speiseeis. Sie sind sehr anpassungsfähig und haben die Erde mit über hunderttausend Arten erobert: Vom Herkulesspinner in Neuguinea mit 30 Zentimetern Spannweite bis hin zu den winzigen Zwergmotten. Auch wenn die überwältigende Vielfalt zunächst abschreckt, lohnt ein genauer Blick. An diesem Freitag startet die erste Zählrunde des "Insektensommers", einer Citizen-science-Aktion des NABU um breit angelegt Daten über die Sechsbeiner zu bekommen. "Der wohl bekannteste Schmetterling ist das Tagpfauenauge mit seinen dunkelgeränderten, blauen Augen als Zeichnung auf dem Flügel", erklärt NABU-Geschäftsführer Sönke Hofmann, "bei Gefahr bewegt der Falter die Flügel so, dass es aussieht, als öffne eine Katze die Augen." Damit sollen Fressfeinde wie Singvögel abgeschreckt werden. Auf ihn sollen Insektenzähler für den NABU ein besonderes Auge werfen, er ist für den "Insektensommer" ebenso Leitart wie der Admiral.


Foto: © NABU

Admiral
Foto: © NABU

Dieser trägt einen leuchtend roten Kreis über beide Flügel und imitiert damit ein aufgerissenes Maul um ebenfalls Fressfeinde abzuschrecken. Der Admiral ist ein typischer Wanderfalter. Die Winter verbringt der Schmetterling in Süddeutschland und wandert erst im Frühjahr wieder bei uns ein. Seine dornenbewehrten, rotbraunen Raupen sind, ebenso wie die schwarzen, behaarten Raupen des Tagpfauenauges, Brennnesselbewohner. Der Falter dagegen mag Fallobst sehr gerne, und kann auf dem Wasserdost besonders gut beobachtet werden.


Foto: © NABU

Tagpfauenauge
Foto: © NABU

Doch diese beiden auffälligen und leicht zu bestimmenden Falter sind eher die Ausnahme, denn die Mehrzahl der Schmetterlinge sei nicht so spektakulär gezeichnet und oft nur sehr schwer zu bestimmen. "Allein die Bläulinge sind mit weit über fünfzig Arten bei uns heimisch. Dabei sind die Tiere mit ihren leuchtenden Farben nicht weniger schön als ihre bekannteren Verwandten", findet Hofmann.

Für Schmetterlinge seien vor allem die Futterpflanzen für die Raupen wichtig, betont der NABU. "Den Nektar saugen ja nur die ausgewachsenen Tiere und das in der blütenreichen Überflußzeit", so Sönke Hofmann, "dafür braucht man keinen exotischen Schmetterlingsflieder zu pflanzen." Besonders viele Schmetterlingsraupen finden sich im naturnahen, giftfreien Garten und da besonders an der Brennessel in kleineren wilden Ecken.

Dank der Unterstützung des Umweltsenators baut der NABU derzeit im Vahrer Feldweg eine Ausstellung mit vielen Beispielpflanzen zum insektenfreunlichen Garten auf. Der NABU bittet alle Naturfeunde, zwischen dem 1. und 10. Juni sich eine Stunde Zeit zu nehmen und die Insekten im Umkreis von etwa 10 Metern im Garten zu zählen und unter "www.Insektensommer.de" zu melden.

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Quelle:
Pressemitteilung, 30.05.2018
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland
Landesverband & Stadtverband Bremen e. V.
Vahrer Feldweg 185, 28309 Bremen
Tel.: 0421/33 98 77 2, Fax: 0421/33 65 99 12
E-Mail: Info@NABU-Bremen.de
Internet: www.NABU-Bremen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Juni 2018

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