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AKTION/368: Spatzen bleiben Spitze in Deutschlands Gärten - Amseln und Insektenfresser im Sinkflug (NABU)


NABU Landesverband Schleswig-Holstein - 15. Mai 2019

NABU: Spatzen bleiben Spitze in Deutschlands Gärten

"Stunde der Gartenvögel": Mauersegler und Mehlschwalben im Sinkflug / Teilnahme-Rekord erwartet


Berlin, Neumünster, 15. Mai 2019 - Spatzen top, Insektenfresser flop - das ist kurzgefasst das Zwischenergebnis der diesjährigen "Stunde der Gartenvögel", die am vergangenen Wochenende bundesweit stattgefunden hat. Bis Mittwoch hatten über 60.000 Vogelbegeisterte aus mehr als 41.000 Gärten und Parks über 1,3 Millionen Vögel an den NABU gemeldet. Damit deutet sich ein Teilnahme-Rekord bei Deutschlands größter wissenschaftlicher Mitmach-Aktion an. Auch in Schleswig-Holstein nahm die Zahl der zählenden Menschen weiter zu. Noch bis zum 20. Mai können Vogelzählungen per Internet, per App oder per Post an den NABU übermittelt werden.

Das Highlight ist das Spitzenergebnis für den Haussperling. Es liegt sechs Prozent über dem des Vorjahres. Damit erreicht diese Art bundes- wie landesweit ihr bestes Ergebnis in 15 Jahren Stunde der Gartenvögel", so NABU-Landesgeschäftsführer Ingo Ludwichowski. "Die Spatzen haben vom Rekordsommer 2018 eindeutig profitiert." Auch der Feldsperling hat gegenüber dem Vorjahr um sieben Prozent zugenommen und wird damit nach 2016 sein zweitbestes Ergebnis in der Geschichte der "Stunde der Gartenvögel" erreichen. Die Naturbegeisterten des NABU freuen sich besonders über die positive Entwicklung der beiden Spatzenarten. Denn starke Rückgänge in den Jahrzehnten vor Beginn der NABU-Zählaktion hatten dafür gesorgt, dass beide Arten bis heute in der Vorwarnkategorie der Roten Liste deutscher Brutvogelarten stehen. Davon können sich die Spatzen heute offensichtlich etwas erholen.

Schlecht sieht es dagegen für Mauersegler und Mehlschwalben aus. "Die Zahlen für diese beiden Arten sind katastrophal", so Ludwichowski. "Beide erreichen die mit Abstand schlechtesten Ergebnisse bisher. Aufgrund der Wetterlage mit Kaltluft aus dem Norden verzögert sich offenbar die Ankunft eines Teils der Mauersegler und Mehlschwalben. Leider fügen sich die diesjährigen Ergebnisse aber nahtlos in eine Reihe abnehmender Zahlen aus den Vorjahren - egal ob warmes oder kaltes Maiwetter herrschte. Wir haben es daher wohl mit einem tatsächlichen deutlichen Rückgang zu tun. Das Fehlen der Fluginsektennahrung und das Verschwinden von Brutnischen an Gebäuden sind wahrscheinlich die Ursachen."

Beim Sorgenkind Amsel zeigt sich wie erwartet ein starker Rückgang. Bundesweit wurden elf Prozent weniger Amseln gesichtet. "In Hamburg und Bremen, wo die tödliche Krankheit Usutu 2018 erstmals auftrat, wurden sogar über 40 Prozent weniger Amseln als im Vorjahr gemeldet", so Ludwichowski. "Das deutet darauf hin, dass die Viruserkrankung mit für den Rückgang verantwortlich ist." In Schleswig-Holstein bleibt trotz mehrfacher Nachweise der Krankheit der Bestand allerdings fast stabil. Möglicherweise hat die Krankheit nur den Hamburger Rand erreicht, nicht jedoch das ganze Land. In Schleswig-Holstein sacken zudem Elster und Grünfink im Bestand weiter ab.

Eine kleine Sensation deutet sich bundesweit beim Rotkehlchen an. Es wird bundesweit mit einem Plus von 20 Prozent sein zweitbestes Ergebnis nach 2006 erzielen. Warum dieser Gartenvogel so häufig zur "Stunde der Gartenvögel" gesichtet wurde, ist jedoch vorerst unklar. In Schleswig-Holstein bleibt der Bestand in etwa gleich.

Alle Ergebnisse aus inzwischen 15 Jahren "Stunde der Gartenvögel" sind jetzt in einer Broschüre erschienen. Unter www.NABU.de/15-jahre-sdg kann sie jeder downloaden.

Ab Ende Mai findet die nächste NABU-Mitmach-Aktion statt. Beim Insektensommer werden wieder Insekten gezählt. Mehr Information unter www.insektensommer.de

Quelle: NABU Schleswig-Holstein
Pressemitteilung, 15.05.2019
E-mail: info@NABU-SH.de
Internet: www.NABU-SH.de

Raute



NABU Landesverband Nordrhein-Westfalen - 15. Mai 2019

Spatzen auch in Nordrhein-Westfalens Gärten wieder Spitze

"Stunde der Gartenvögel" mit neuem Teilnehmerrekord | Mauersegler und Mehlschwalben im Sinkflug

Berlin/Düsseldorf - Spatzen top, Insektenfresser flop - das ist kurzgefasst das Zwischenergebnis der diesjährigen "Stunde der Gartenvögel", die am vergangenen Wochenende bundesweit stattgefunden hat. Bis Mittwoch hatten über 60.000 Vogelbegeisterte aus mehr als 41.000 Gärten und Parks über 1,3 Millionen Vögel an den NABU gemeldet. Allein in Nordrhein-Westfalen zählten über 12.000 Vogelfreunde mehr als 256.483 Vögel in rund 8.600 Gärten. Damit deutet sich ein neuer Teilnahmerekord bei Deutschlands größter wissenschaftlicher Mitmach-Aktion an. Noch bis zum 20. Mai können Vogelzählungen per Internet, App oder per Post an den NABU übermittelt werden.

Das Highlight ist das Spitzenergebnis für den Haussperling. Es liegt sechs Prozent über dem des Vorjahres. Damit erreicht diese Art bundesweit ihr bestes Ergebnis in 15 Jahren Stunde der Gartenvögel", so Heinz Kowalski, stellv. Landesvorsitzender des NABU NRW. "Die Spatzen haben vom Rekordsommer 2018 eindeutig profitiert." Auch der Feldsperling hat gegenüber dem Vorjahr um sieben Prozent zugenommen und wird damit nach 2016 sein zweitbestes Ergebnis in der Geschichte der "Stunde der Gartenvögel" erreichen. Die Naturbegeisterten des NABU freuen sich besonders über die positive Entwicklung der beiden Spatzenarten. Denn starke Rückgänge in den Jahrzehnten vor Beginn der NABU-Zählaktion hatten dafür gesorgt, dass beide Arten bis heute in der Vorwarnkategorie der Roten Liste deutscher Brutvogelarten stehen. Davon können sich die Spatzen heute offensichtlich etwas erholen.

Schlecht sieht es dagegen für Mauersegler und Mehlschwalben aus. "Die Zahlen für diese beiden Arten sind katastrophal", sagt Kowalski. "Beide erreichen die mit Abstand schlechtesten Ergebnisse bisher. Aufgrund der Wetterlage mit Kaltluft aus dem Norden verzögert sich offenbar die Ankunft eines Teils der Mauersegler und Mehlschwalben. Leider fügen sich die diesjährigen Ergebnisse aber nahtlos in eine Reihe abnehmender Zahlen aus den Vorjahren - egal ob warmes oder kaltes Maiwetter herrschte. Wir haben es daher wohl mit einem tatsächlichen deutlichen Rückgang zu tun. Das Fehlen der Fluginsektennahrung und das Verschwinden von Brutnischen an Gebäuden sind wahrscheinlich die Ursachen."

Beim Sorgenkind Amsel zeigt sich wie erwartet ein starker Rückgang. Bundesweit wurden elf Prozent weniger Amseln gesichtet. "In Hamburg und Bremen, wo die tödliche Krankheit Usutu 2018 erstmals auftrat, wurden sogar über 40 Prozent weniger Amseln als im Vorjahr gemeldet", so Kowalski. "Das deutet darauf hin, dass die Viruserkrankung mit für den Rückgang verantwortlich ist." In Nordrhein-Westfalen sind die Amselbestände nach erneutem Usutu-Ausbruch in 2018 ebenfalls im Bestand zurückgegangen. "Auch wenn der Amselbestand wie erwartet gegenüber dem Vorjahr hat Federn lassen müssen, sind Amseln immer noch in über 90 Prozent unserer Gärten zuhause", erklärt Kowalski. Deutliche Abnahmen zeigten sich in NRW zudem bei weiteren typischen Insektenfressern wie der Singdrossel, der Bachstelze, der Rauchschwalbe, dem Zilpzalp und der Mönchsgrasmücke.

Eine kleine Sensation deutet sich bundes- wie landesweit beim Rotkehlchen an. Es wird mit einem Plus von 20 Prozent sein zweitbestes Ergebnis nach 2006 erzielen. Warum dieser Gartenvogel so häufig zur "Stunde der Gartenvögel" gesichtet wurde, ist jedoch vorerst unklar.

Alle Ergebnisse der "Stunde der Gartenvögel" für Nordrhein-Westfalen sind unter http://nrw.nabu.de/gartenvoegelnrw zu finden.

Quelle: NABU Nordrhein-Westfalen
Pressemitteilung, 15.05.2019
E-Mail: Presse@NABU-nrw.de
Internet: www.nabu-nrw.de

Raute



NABU Landesverband Bremen - 16. Mai 2019

NABU-Vogelzählung: Amseln und Insektenfresser im Sinkflug

- Ausbruch des Usutu-Virus zeigt Wirkung
- Insektenfresser und Langstreckenzieher mit Problemen
- noch bis zum 20. Mai Beobachtungen melden
- Ende Mai Insekten zählen

(Bremen, den 16.05.19) Das Zwischenergebnis der diesjährigen "Stunde der Gartenvögel", die am vergangenen Wochenende bundesweit stattgefunden hat, zeigt für Bremen einen starken Rückgang von Amseln, Schwalben und Mauerseglern. Aktuell haben bei der mittlerweile 15. Zählrunde mehr als 300 Teilnehmer/innen in 212 Gärten gut 4500 Vögel gezählt.

Dabei ist die Amsel der große Verlierer. Mit einem Verlust von fast 50% gegenüber dem Vorjahr liegt der Seriensieger der letzten 15 Jahre nur noch auf Platz 3, ganz knapp vor der Blaumeise. " Bei der Amsel zeigt, wie befürchtet, der erstmalige Ausbruch des Usutu-Virus in Bremen im vergangenen Spätsommer seine Wirkung", erklärt NABU-Vogelexperte Florian Scheiba. Aufgrund des Virus waren die Amselbestände lokal um bis zu 90% eingebrochen. Aktueller Gewinner ist die Kohlmeise. Auf Platz zwei liegt der Haussperling, auch Spatz genannt. Doch auch bei diesen beiden Arten gibt es teils zweistellige Verluste im Vergleich zum Vorjahr. Das spiegelt sich dann auch in der Gesamtzahl der gezählten Vögel wieder, welche aktuell rund 25% unter der des Vorjahres liegt.

Leider fast schon traditionell schlecht sind die Ergebnisse bei beiden Schwalbenarten und beim Mauersegler, alles Arten die reine Insektenfresser und zudem Langstreckenzieher sind. Bei der Mehlschwalbe ist ein Rückgang um 44% und bei der Rauchschwalbe um 38% zu verzeichnen. Der Mauersegler liegt gut 33% unter den Zahlen des Vorjahres. "Aufgrund der Wetterlage mit Kaltluft aus dem Norden verzögert sich offenbar die Ankunft eines Teils der Mauersegler und Mehlschwalben. Leider fügen sich die diesjährigen Ergebnisse aber nahtlos in eine Reihe abnehmender Zahlen aus den Vorjahren - egal ob warmes oder kaltes Maiwetter herrschte. Wir haben es daher wohl mit einem tatsächlichen deutlichen Rückgang zu tun. Das Fehlen der Fluginsektennahrung und das Verschwinden von Brutplätzen an Gebäuden sind wahrscheinlich die Ursachen.", berichtet Scheiba.

Noch bis zum 20. Mai können Meldungen per Internet, App oder per Post eingegeben werden. "Wir hoffen natürlich, dass noch ein paar Meldungen dazukommen und sich zumindest die Gesamtzahl der Vögel in einem normalen Maß bewegen wird." hofft Vogelfreund Scheiba.

Ende Mai steht dann mit dem Insektensommer auch schon die nächste Zählaktion des NABU an. Weitere Informationen unter www.insektensommer.de

Alle Ergebnisse aus inzwischen 15 Jahren "Stunde der Gartenvögel" sind jetzt in einer Broschüre erschienen. Unter www.NABU.de/15-jahre-sdg kann sie jeder downloaden.

Quelle: NABU Landes- & Stadtverband Bremen
Pressemitteilung, 165.05.2019
E-Mail: Info@NABU-Bremen.de
Internet: www.NABU-Bremen.de



Weitere Infos zur Aktion:
www.stundedergartenvoegel.de

Broschüre 15 Jahre Stunde der Gartenvögel:
www.NABU.de/15-jahre-sdg

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Quelle:
NABU-Presseinformation, 15./16.05.2019
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Schleswig-Holstein
E-mail: info@NABU-SH.de, Internet: www.NABU-SH.de
NABU Nordrhein-Westfalen
E-Mail: Presse@NABU-nrw.de, Internet: www.nabu-nrw.de
NABU Landesverband & Stadtverband Bremen
E-Mail: Info@NABU-Bremen.de, Internet: www.NABU-Bremen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Mai 2019

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