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AKTION/118: Wer kommt ans Futterhaus? - Stunde der Wintervögel vom 4. bis 6. Januar (Naturschutz heute)


NATURSCHUTZ heute - Heft 4/12
Mitgliedermagazin des Naturschutzbundes (NABU) e.V.

Wer kommt ans Futterhaus?
Dritte bundesweite Stunde der Wintervögel vom 4. bis 6. Januar.

von Helge May



Weiße Weihnachten? Ja, bitte! Schnee zu den Feiertagen steht bei Jung und Alt hoch im Kurs. Und wenn es nach dem NABU geht, dürfen Schnee und winterliche Kälte gern auch die Wochen nach Weihnachten anhalten. Am Wochenende vom 4. bis 6. Januar rufen der NABU und der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) nämlich erneut zur "Stunde der Wintervögel" auf.

Zum dritten Mal gilt es eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und zu melden. Wer bereits in den Vorjahren mitgemacht hat, darf gern wieder dabei sein und ruhig auch noch ein paar Verwandte, Bekannte oder Nachbarn zur Teilnahme ermuntern. Je mehr Menschen bei dieser Forschung von und für Jedermann ihre Beobachtungen zusammentragen, desto aussagekräftiger sind die Ergebnisse. Und Freude macht die Vogelbeobachtung ja ohnehin.

Hoffen auf Winterwetter

Wie die bisherigen Aktionen zeigen, spielt das Wetter bei der "Stunde der Wintervögel" eine große Rolle. Nahmen 2011 bei Schnee und Sonne bundesweit 85.000 Vogelfreunde teil, waren es 2012 bei mildem Schmuddelwetter "nur" 57.000. Das ist natürlich immer noch eine tolle Beteiligung, die in Deutschland keine andere naturkundliche Aktion auch nur annähernd erreicht. Den Vögeln macht ein milder Winter das Überleben leichter. Dennoch wurden 2012 teils deutlich weniger Vögel pro Garten gezählt als 2011. Die Meisen, Finken, Rotkehlchen und Kleiber hatten es bei milder Witterung einfach nicht nötig, sich am Futterhaus blicken zu lassen. Ohne Frost und Schnee fanden sie in Wald und Feld genug zu fressen.

Sorge um die Amseln

Eine gewichtige Ausnahme gab es allerdings: Die Amsel nahm in absoluten Zahlen bundesweit am stärksten ab und verzeichnete regional Rückgänge von über 60 Prozent. Hier machten sich ein schlechter Bruterfolg im Frühjahr und Todesfälle durch das Usutu-Virus bemerkbar. Eine Auswertung der Zahlenreihen aus der "Stunde der Wintervögel" und der "Stunde der Gartenvögel" ergab, dass 2011 dem Virus entlang des Oberrheins rund 300.000 Amseln zum Opfer gefallen sein dürften. Bei einem Sommer-bestand von bundesweit 50 bis 60 Millionen Amseln ist das nicht artgefährdend, regional aber sind die Bestände nun deutlich ausgedünnt.

Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Amseln gegenüber dem Usutu-Virus rasch resistent werden. Ob dem so ist und wie schnell sich die Bestände wieder erholen, wird auch die anstehende "Stunde der Wintervögel" zeigen.

Doppelzählungen vermeiden

Gezählt werden kann in einer beliebigen Stunde am kompletten Wochenende von Freitag bis Sonntag. Dabei wird von jeder Art die höchste Zahl notiert, die sich gleichzeitig beobachten ließ. Das vermeidet Doppelzählungen. Übrigens gelten auch Vögel, die sich im Garten nicht niederlassen, sondern ihn nur überfliegen. Begleiten lassen kann man sich von Zählund Bestimmungshilfen unter www.stundederwintervoegel.de. Hier gibt es auch Steckbriefe der häufigsten Arten und Tipps zur winterlichen Vogelhilfe.

Direkt nach der Eingabe werden die Daten auf interaktiven Karten online dargestellt. Auch die Vorjahresresultate sind so abrufbar und können verglichen werden. Für den Austausch der Vogelfreunde untereinander gibt es die Seite www.facebook.com/Vogelfreund, die inzwischen schon 12.000 Fans zählt.

Am besten online melden

Die Beobachtungen können per Post mit dem unten abgedruckten Coupon oder einfach online unter www.stundederwintervoegel.de gemeldet werden. Am 5. und 6. Januar ist außerdem von 10 bis 18 Uhr unter 0800-1157-115 wieder eine kostenlose Telefonnummer geschaltet.

Meldeschluss ist der 14. Januar. Unter allen Teilnehmern werden zahlreiche Preise ausgelost, für die Online-Teilnehmer stehen zusätzlich Handyklingeltöne von www.nature-rings.de zur Verfügung. Beschäftigte des NABU können an den Verlosungen nicht teilnehmen, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Den ausgefüllten Meldebogen bitte einsenden an den NABU,
Stunde der Wintervögel, 10469 Berlin.

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Quelle:
Naturschutz heute - Heft 4/12, Seite 20-21
Verlag: Naturschutz heute, 10108 Berlin
Tel.: 030/284984-1530, Fax: 030/284984-2500
Hausanschrift: Charitéstraße 3, 10117 Berlin
E-Mail: naturschutz.heute@nabu.de
Internet: www.naturschutz-heute.de
Herausgeber: NABU, 10108 Berlin
Tel.: 030/284984-0, Fax: 030/284984-2000
E-Mail: nabu@nabu.de
Internet: www.NABU.de
 
"Naturschutz heute" ist das Mitgliedermagazin
des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) e.V.
und erscheint vierteljährlich. Für Mitglieder
ist der Bezug im Jahresbeitrag enthalten.


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Dezember 2012