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AKTION/081: NABU Thüringen sucht Schwalbenfreunde und gibt Tipps zur Schwalbenhilfe (NABU TH)


NABU Landesverband Thüringen - Jena, 19. April 2012

Hilfe für die Glücksboten

NABU Thüringen sucht Schwalbenfreunde und gibt Tipps zur Schwalbenhilfe



Wenn Schwalben am Haus brüten, geht das Glück nicht verloren - so lautet ein altes Sprichwort. Auch im Altertum erfreuten sich Schwalben großer Beliebtheit, und sie durften sogar an Tempeln und Staatsgebäuden brüten. Doch heutzutage wird es ihnen vielerorts schwer gemacht, und die Schwalbenbestände gehen seit Jahren zurück. Um den glücklosen Glücksboten zu helfen, hat der NABU Thüringen das Projekt "Hier sind Schwalben willkommen!" ins Leben gerufen.

Tino Sauer, der Koordinator des Projektes, erklärt: "Aus Angst vor Verschmutzung werden Nestbauversuche von Mehlschwalben an Hausfassaden unterbunden oder die Nester gar zerstört. Rauchschwalben, die man auch unter der Bezeichnung "Stallschwalbe" kennt, erleiden ein ähnliches Schicksal. Denn Viehställe, in denen Rauchschwalben normalerweise brüten, wurden aus Hygienegründen verschlossen." Wer Schwalben unterstützen möchte, dem empfiehlt der Naturschützer, Schwalbenpfützen anzulegen und künstliche Nisthilfen anzubringen. "Schwalben fehlt oft geeignetes Nistmaterial zum Nestbau. Daher ist es sinnvoll, eine Lehmpfütze anzulegen. Die Pfütze muss vor allem zur Nestbauzeit von Mai bis Juni feucht gehalten werden. Ist der Boden eher sandig, dann hilft es, lehmiges Material in die Pfütze einzubringen", rät der Schwalbenexperte.

Wer sich durch Kotschmutz belästigt fühlt, sollte ein einfaches Kotbrett unterhalb des Nestes montieren. Dazu eignet sich ein etwa 30 Zentimeter breites Brett, welches zirka 60 Zentimeter unterhalb des Nestrandes angebracht wird. Wichtig ist, dass die Schwalben einen freien Anflug zu ihren Nestern haben. Es empfiehlt sich, die Kotbretter erst anzubringen, wenn die Jungen geschlüpft sind. Sonst kann es sein, dass die Schwalben die Nester nicht mehr annehmen. "Künstliche Nisthilfen für Mehl- und Rauchschwalben können mit etwas Geschick selbst gebaut oder im Fachhandel gekauft werden. Es nutzt aber nichts, den Schwalben ein Nest anzubieten, wenn die örtlichen Bedingungen ungünstig sind", gibt Sauer zu bedenken.

Wer sich für den Schwalbenschutz einsetzt, dem verleiht der NABU Thüringen jetzt schon im zweiten Jahr die Plakette "Hier sind Schwalben willkommen!". Mit der Plakette möchte der NABU denjenigen danken, die ihr Haus oder sogar ihre ganze Gemeinde schwalbenfreundlich gestalten. In den kommenden Wochen können sich wieder Schwalbenfreunde für die Plakette bewerben. Das Faltblatt zum Projekt mit einer Bauanleitung für Schwalbennisthilfen kann kostenlos beim NABU Thüringen bestellt werden. Außerdem stellt der NABU Schwalbennisthilfen für einen Unkostenbeitrag von 5 Euro pro Stück plus Portokosten zur Verfügung.

Nähere Informationen, Bewerbungsunterlagen und Tipps zum Schwalbenschutz finden sich auch auf der Internetseite des NABU Thüringen unter www.NABU-Thueringen.de oder sind über den NABU Thüringen, Leutra 15, 07751 Jena, Tel.: 03641/605704, E-Mail: Lgs@NABU- Thueringen.de erhältlich.

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Quelle:
Pressemitteilung, 19.04.2012
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Thüringen
Leutra 15, 07751 Jena
Tel. 0 36 41/60 57 04, Fax 0 36 41/21 54 11
E-Mail: LGS@NABU-Thueringen.de
Internet: www.NABU-Thueringen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. April 2012