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ATOM/710: Verglasung genehmigt - WAA Karlsruhe ist Musterbeispiel des atomaren Irrwegs (BUND BW)


BUND Landesverband Baden-Württemberg e.V. - 26. August 2009

BUND: Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe ist Musterbeispiel des atomaren Irrwegs


Stuttgart/Karlsruhe. 56.000 Liter hochradioaktive Atomsuppe mit Uran und Plutonium sind eine äußerst gefährliche Hinterlassenschaft, die nur 11 Kilometer von Zentrum der 270-Tausend-Einwohner-Stadt Karlsruhe entfernt lagern. "Angesichts dieser Tatsache ist es gut, dass dieses Pulverfass in eine etwas sicherere Form gebracht wird", kommentiert Dr. Brigitte Dahlbender, Landesvorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die heute erteilte Genehmigung zur Verglasung der hochradioaktiven Flüssigkeit. "Skandalös ist die Kostenverteilung des Projekts. Die Atomwirtschaft sollte dem Verursacherprinzip entsprechend mindestens 70 Prozent der Entsorgungskosten übernehmen", fordert Dahlbender. Die Kostenexplosion von ursprünglich kalkulierten 370 Millionen Euro auf heute geschätzte 2,6 Milliarden muss größtenteils vom Steuerzahler getragen werden, obwohl sich etwa 70 Prozent der Radioaktivität auf kommerzielle Atomkraftwerke zurückführen lässt. Weitere Kostensteigerungen sind nicht ausgeschlossen - der Abriss der Gesamtanlage wird mindestens bis ins Jahr 2023 dauern. "Die Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe ist ein Musterbeispiel für den atomaren Irrweg: Der Steuerzahler übernimmt seit Jahrzehnten die Zeche für gefährliche und teure Experimente der Atomindustrie und wird gleichzeitig mit der Mär vom billigen Atomstrom abgespeist. Der Ausstieg aus dieser Risikotechnologie ist der einzige Weg, diese unsinnige Energiepolitik zu beenden", erklärt die BUND Landesvorsitzende.


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Quelle:
Presseinformation, 26. August 2009
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz e.V.
Landesverband Baden-Württemberg
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veröffentlicht im Schattenblick zum 28. August 2009