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TIERVERSUCH/580: Bundesregierung verleiht Tierschutz-Forschungspreis (MfT)


Pressemitteilung Menschen für Tierrechte - Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V. vom 02.12.2013

Bundesregierung verleiht Tierschutz-Forschungspreis



Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz verleiht heute zum 32. Mal den mit 15.000 Euro dotierten Tierschutz-Forschungspreis für Ersatz- und Ergänzungsmethoden zum Tierversuch. Er geht in diesem Jahr an Dr. Robert Landsiedel, Leiter der Arbeitsgruppe "Kurzzeit-Toxikologie" der Abteilung "Experimentelle Toxikologie und Ökologie" bei BASF. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte begrüßt die Auszeichnung, denn durch die Anwendung dieser Tests bleiben Tieren qualvolle Tierversuche erspart. Zudem beweist der Preis die Leistungsfähigkeit tierversuchsfreier Verfahren.

Dr. Landsiedel hat mit seinem Team insgesamt sieben Tests entwickelt bzw. mitentwickelt. Drei dieser Tests wurden in Prüfstrategien zur Testung der Hautsensibilisierung integriert und werden zurzeit validiert*. Drei Tests zur Feststellung stark reizender und ätzender Wirkung sind bereits validiert und in die OECD-Prüfrichtlinien aufgenommen; darunter auch der BCOP-Test, der den schmerzhaften Draize-Augenreiztest am Kaninchen beendet. Die Anwendung dieser Tests rettet unzählige Kaninchen, Meerschweinchen und Mäuse vor qualvollen Versuchen, insbesondere bei der Prüfung von Chemikalien (REACH) oder Pestiziden. Bereits 2009 wurde das BASF-Labor für Augen- und Hauttoxizität auf tierversuchsfreie Methoden umgestellt. Seit 2012 arbeiten die Wissenschaftler dort völlig ohne Tierversuche.

"Wenn der ökonomisch denkende Chemiekonzern BASF auf tierversuchsfreie Verfahren setzt, dann beweist er damit die Leistungsfähigkeit dieser Methoden", so Dr. Kurt Simons, Vorsitzender des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte. "Umso sträflicher ist, dass tierversuchsfreie Verfahren noch immer mangelhaft gefördert werden und ihre Anerkennungsverfahren circa zehn Jahre dauern, während die Tierversuchszahlen jährlich steigen. Eine drastische Erhöhung der Forschungsgelder tut jetzt Not. Hier stehen das Bundesforschungsministerium und die Deutsche Forschungsgemeinschaft in der Pflicht."


*Validierung:
Verfahren zur Überprüfung der Qualität und des praktischen Nutzens einer tierversuchsfreien Methode sowie zur behördlichen Anerkennung.

Detaillierte Informationen:
www.invitrojobs.com

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Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich auf rechtlicher, politischer und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung und Umsetzung elementarer Tierrechte ein. Als Dachverband sind ihm etwa 100 Vereine sowie persönliche Fördermitglieder angeschlossen. Seit seiner Gründung ist er als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt.

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Quelle:
Infodienst: Menschen für Tierrechte -
Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V. vom 2. Dezember 2013
52072 Aachen, Roermonder Straße 4a
Telefon der Pressestelle: 05237/231 97 90
E-Mail: elsner@tierrechte.de
Internet: www.tierrechte.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. Dezember 2013