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TIERVERSUCH/479: "Muschelmaus"-Tierversuch endlich vor dem Aus (MfT)


Pressemitteilung Menschen für Tierrechte - Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V. vom 19. November 2010

"Muschelmaus"-Tierversuch endlich vor dem Aus

Erfolg für "Versuchstier des Jahres 2006"


Der Bundesverband Menschen für Tierrechte begrüßt die überfällige Entscheidung der EU-Kommission vom 17. November, Algengifte, die in Muscheln und anderen Meerestieren enthalten sein können, zukünftig nicht mehr durch schmerzhafte Mäuseversuche festzustellen. Mit einer Übergangsfrist von drei Jahren müssen chemisch-physikalische Methoden angewendet werden. Dadurch werden in der EU pro Jahr 300.000 Mäuse vor dem Versuch gerettet. Mit dem "Versuchstier des Jahres 2006" hatte der Bundesverband Hintergründe zu diesen Versuchen bekannter gemacht.

Nach Aussagen des Bundesverbandes wird der schmerzvolle "Maus-Bioassay" in Deutschland schon seit Ende der 80er-Jahre nicht mehr durchgeführt, da die physikalisch-chemischen Analyseverfahren wesentlich schnellere und genauere Ergebnisse liefern als der Tierversuch. Außerdem sind nach dem deutschen Tierschutzgesetz Tierversuche nicht erlaubt, wenn der verfolgte Zweck auch auf andere Weise erreicht werden kann. Dennoch wollte die EU-Kommission 2002 Deutschland zwingen, Algentoxine in Meerestieren per Tierversuch festzustellen.

"Deutschland hat sich erfolgreich geweigert, den Tierversuch anzuwenden. 2006 hat unser Bundesverband die sogenannte Muschelmaus zum Versuchstier des Jahres ernannt, um die Streichung dieses qualvollen und unsinnigen Tierversuchs zu beschleunigen. Vier Jahre später sind wir diesem Ziel nähergekommen", so Dr. Kurt Simons, Vorsitzender des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte.

Der Bundesverband kritisiert die lange Entscheidungsfindung der EU-Kommission sowie die dreijährige Übergangsfrist. Es sei bedrückend, dass aus formalen Gründen erst Ende 2013 der Maus-Bioassay verboten wird. Dies bedeute, dass bis zu 900.000 Mäuse noch einen elenden Vergiftungstod sterben müssen.

Weitere Informationen:
www.versuchstier-des-jahres.de/2006


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Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich auf rechtlicher, politischer und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung und Umsetzung elementarer Tierrechte ein. Als Dachverband sind ihm etwa 100 Vereine sowie persönliche Fördermitglieder angeschlossen. Seit seiner Gründung ist er als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt.


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Quelle:
Infodienst: Menschen für Tierrechte -
Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V. vom 19. November 2010
52072 Aachen, Roermonder Straße 4a
Telefon der Pressestelle: 05237/231 97 90
E-Mail: elsner@tierrechte.de
Internet: www.tierrechte.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. November 2010